Yoga und Vegetarismus
anderer Spezies. Sie bestärkt uns darin, unsere eigenen Bedürfnisse auf Kosten anderer zu befriedigen, sogar auf Kosten der großen Erdgemeinschaft, unter der falschen Annahme, dass wir ohne diese Gemeinschaft existieren könnten. Die Trennung von Seele und Körper und von Mensch und Natur sind das Ergebnis eines Denkens, das davon ausgeht, dass die Erde ausschließlich dem Menschen gehört. Diese Unwissenheit
(Avidya)
und dieser Egoismus
(Asmita)
führen zu einem geringen Selbstwertgefühl und geben uns das Gefühl, dass das, was wir als Individuen tun, nur wenig Auswirkung auf die Gesamtheit hat. Dieses Gefühl von Bedeutungslosigkeit ist die „persönliche“ Täuschung, die die Hopi-Ältesten als das größte Hindernis für unseren spirituellen Fortschritt beschrieben haben.
Durch die gemeinschaftliche Praxis des Yoga entsteht Selbstvertrauen. Darin erleben wir das Wunder, auf verschiedenste Weisen gemeinsam zu atmen. Durch das Singen von Mantren und Gebeten fügen sich unsere Stimmen zu einem wohltuenden Chor zusammen. Wenn wir gemeinsam Asanas üben, uns rhythmisch im Einklang mit Intention und Atem bewegen, überwinden wir die lähmende Entfremdung, weil wir uns wieder als Teil einer größeren Gemeinschaft fühlen. Diese einheitsstiftende Erfahrung wurzelt in einem Bewusstsein, das sich auf alles erstreckt und alles umschließt. In ihm steht die gesamte Existenz in Verbindung und freut sich an ihrer pulsierenden Ganzheit. Die Erkenntnis dieser Einheit ist pures Glück und kann nicht durch harte Arbeit und Kampf gegen etwas erlangt werden, sondern nur durch das Feiern des Heiligen.
Dieses Zelebrieren umfasst alles und empfängt die gesamte Gemeinschaft mit offenen Armen. Nichts und niemand bleibt außen vor. Jede Handlung hat einen gewaltigen Einfluss auf die komplette Schöpfung. Wir müssen Verantwortung für unser Verhalten übernehmen, indem wir die mögliche Auswirkung jeder Ausatmung, jedes gesprochenen Wortes und jeder ausgeführten Handlung in Betracht ziehen. Die Schlüsselfrage lautet: „Trägt dies zum Glück und Wohl aller bei?“ Eine positive Antwort trägt dazu bei, unser Potenzial zu entfalten und eine grenzenlose Zukunft auf der Erde zu ermöglichen. Hören wir auf, unseren Atem anzuhalten, und stimmen wir uns ein – auf eine neue Art zu leben, die auf der universellen, einheitlichen Sprache der Musik aus Rhythmus, Harmonie und Gemeinschaft basiert.
Die Stammesältesten der Hopi inspirieren uns dazu: „Die Zeiten des einsamen Wolfes sind vorbei – findet zusammen! Verbannt das Wort
Kampf
aus eurer Einstellung und eurem Wortschatz. Alles, was ihr tut, sollte in Andacht und in Festlichkeit unternommen werden. Wir selbst sind die, auf die wir gewartet haben!“
11 ) Ramakrishna war ein bedeutender hinduistischer Mystiker; er lebte im 19. Jahrhundert in Indien.
12 ) Stanfield, et al.,
Livestock´s Long Shadow
.
13 ) Frances Moore Lappe,
Diet for a Small Planet
(New York: Ballantine Books, 1975), S. 22.
14 ) Ed Ayres,
„Will We Still Eat Meat?“
, Time Magazine 8. Nov. 1999. Auch zu finden im Report des Komitees für Landwirtschaft des U.S. Senats aus dem Jahre 1997 Animal Waste Pollution in America: An Emerging National Problem.
15 ) Frances Moore Lappe,
Diet for a Small Planet
, 10th ed. (New York: Ballantine Books, 1982), S. 69.
16 ) 1 Gallone entspricht 3,78 Liter. Matt Moore,
„Institute Warns of Possible Water Shortage“
, Associated Press, 20. April 2004.
17 ) Robbins,
The Food Revolution
, S. 236.
18 ) John Robbins,
Diet for a New America
(Tiburon, CA: HJ Kramer, 1998), S. 367.
19 ) Paul Watson,
„Consider the Fishes“
, VegNews März/April 2003, S. 27.
20 ) Kenneth S. Krupa and Marlowe Vesterby,
„Major Uses of Land in the United States”
, Statistical Bulletin No. 973 (United States Department of Agriculture, 1997).
21 ) Will Tuttle, Ph.D,
The World Peace Diet
(New York:Lantern Books, 2005), S. 185.
22 ) H.J. Maidenburg,
„The Livestock Population Explosion“
, New York Times, 1. Juli 1973. Jane E. Brody,
Give Us This Day
(Arnold Press, 1975) S. 222.
23 ) Jolinda Hackett,
„What Does Eating Meat Have to do with Fossil Fuels?”
, About.com, 19. Aug. 2008.
24 ) Regional Farm and Food Project, Oct. 2006.
Kapitel 2
hm
Gewaltlosigkeit
Wer wird der glücklichste Mensch sein?
Der, der andere glücklich macht
.
Swami Satchidananda
Drei Dinge im Leben eines Menschen sind wichtig
.
Das Erste ist, freundlich zu sein, das Zweite ist, freundlich zu sein, und
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