Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
Vom Netzwerk:
Erde und zu allen Lebewesen zu erforschen. Durch das nähere Erforschen unseres eigenen Körpers und Geistes entdecken wir in uns selbst die Tendenzen, die wir auch im Außen sehen und verändern wollen. Die Asanapraxis ist eine sehr physische Praxis, die das im Körper gespeicherte Wissen anerkennt und den Körper nicht nur als etwas sieht, dass unseren Kopf herumträgt.
    Yoga kann man nicht „machen“, weil Yoga unser natürlicher Seinszustand ist. Er bezeichnet den Zustand der Erleuchtung, in dem man sich in Harmonie mit allem Leben befindet. Was wir tun können, ist bestimmte Techniken zu üben, die uns offenbaren können, wo wir uns noch gegen diesen natürlichen Zustand wehren. Sobald diese Widerstände einmal ans Licht unseres Bewusstseins gebracht wurden, ist die Chance größer, dass wir sie loslassen können. Asanapraxis und Meditation sind im Grunde Mittel, das loszulassen, was wir nicht sind – um zu verstehen, wer wir wirklich sind. Deshalb kann man es nicht „machen“. Man kann nur loslassen und es zulassen. Wenn Widerstände erscheinen, nehmen wir sie wahr und erkennen sie als das, was sie wirklich sind – man kann auch sagen, wir erkennen, wo sie herkommen.
    Körper lügen nicht
    Unsere Körper lügen nicht: sie erzählen die Geschichte unserer Vergangenheit. Sie bestehen aus den Rückständen, die unser altes, nicht gelöstes Karma hinterlassen hat. Eine yogische Praxis muss uns also helfen, dieses Karma zu lösen. Asanas sind yogische Übungen, da sie es uns erlauben, vergangene Beziehungen zu anderen zu klären und uns selbst deutlicher wahrzunehmen.
    Aus therapeutischem Blickwinkel haben Asanas die Kraft, emotionale Traumata zu heilen und die Persönlichkeit wiederaufzubauen, so dass wir als glücklichere, besser ausgerichtete Individuen leben können. In ihrer Essenz zielt diese Praxis jedoch darauf, das Individuum über die Heilung von Körper und Geist hinauszuführen. Das Selbst kann als heilige Instanz und Teil einer umfassenderen Realität erkannt werden.
    Während wir uns in einem Asana befinden, erwachen bestimmte körperliche und geistige Gefühle. Diese Empfindungen gewähren uns wertvolle Einsichten in die Beschaffenheit unserer Persönlichkeit – in das (kleine) Selbst. Letztendlich kann man durch die Asanapraxis das kleine Selbst in die Erfahrung des transzendenten Selbst zurückführen. Egal ob es sich um eine stehende Haltung wie
Trikonasana
, eine Vorwärtsbeuge wie
Paschimottanasana
, eine Drehung wie
Ardha Matsyendrasana
, eine Rückbeuge wie
Dhanurasana
oder eine Umkehrhaltung wie
Sarvangasana
handelt, können wir energetisch unsere vergangenen karmischen Erfahrungen erneut durchleben, die in jeder Zelle und jedem Gewebe unseres physischen Körpers gespeichert wurden.
(Siehe dazu: Anhang 3, Yoga auf der Matte.)
    Die Asanapraxis stimuliert Heilung auf vielen Ebenen. Sie kann durchaus helfen, Verletzungen zu heilen und Kraft und Flexibilität in Muskeln und Gelenke zu bringen. Aus spiritueller Sicht kann sie jedoch weitaus mehr: uns nämlich von
Avidya
, der Unkenntnis dessen, was wir wirklich sind, befreien. Die Asanapraxis setzt pranische (lebensspendende) Energie frei und erlaubt ihr durch bis dahin blockierte, feine Kanäle zu fließen. Wenn die Energie wieder durch diese Kanäle fließt, beginnen wir die Krankheit der Trennung zu heilen. Wir fangen an, uns als mehr als nur unseren physischen Körper und unsere Persönlichkeit wahrzunehmen. Wir beginnen, uns selbst als kosmisch zu erfahren. Das bedeutet, dass wir uns als Teil eines größeren Ganzen, einer mit allem in Beziehung stehenden ewigen Realität erfahren, die über Zeit und Raum hinausgeht. Abgefahren, nicht wahr?
    Ein heiliger Trip
    Da Yoga eine sehr praktische Wissenschaft ist, sollten wir, bevor wir in die psychedelisch bewusstseinserweiternde Realität der kosmischen All-Einheit eintauchen, zunächst einmal einen Blick auf die Realität der relativen Erfahrungswelt werfen: die tägliche Gegenwart. Schließlich verbirgt sich hinter dem alten alchemistischen Prinzip „wie oben so unten“ ein wahrer Kern. Um frei zu sein und in den viel beschworenen Himmel zu kommen, müssen wir den Himmel auf Erden erschaffen. Es gibt keinen anderen Ort, an den wir gehen könnten, als hierher. Alles, was wir zur Erweiterung unseres Bewusstseins brauchen, ist hier und jetzt. Die Asanas sind der Schlüssel, der das Tor zu einem Abenteuer öffnet, das unser Körper für uns bereithält: Genau dort liegen unsere Vergangenheit,

Weitere Kostenlose Bücher