Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
Vom Netzwerk:
unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Wenn wir unseren Körper vom negativen Karma (Gedanken, Worte und Taten) befreien, erkennen wir sein Potenzial, uns zu einem Zustand zu führen, den wir „göttlich“ nennen können.
    Das Göttliche bezieht sich auf das, was ganz ist – das, was heilig ist. Wenn wir heil sind, werden wir zu Werkzeugen des Friedens, nicht der Zerstörung, denn unsere Handlungen entstehen aus einer persönlichen Erfahrung der Verbindung mit allen Wesen und Dingen. Durch unsere Asanapraxis erschaffen wir einen heiligen (heilen) Körper. Wenn wir unseren Körper von Angst, Eifersucht und Wut befreien, lösen wir diese negativen Emotionen auch aus der planetaren Atmosphäre – die ohnehin nur eine Spiegelung dessen ist, was in uns vorgeht.
    Die tatsächliche physische Substanz unseres Körpers stammt aus der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Unsere Ansichten über und Beziehungen zu anderen entscheiden darüber, was oder sogar wen wir essen. Wenn Patañjali sagt, dass wir auf dem Weg zur Erleuchtung mit anderen in einer Weise in Beziehungen treten sollen, die das Wohlergehen aller Beteiligten sichert, impliziert das, dass wir andere nicht als von uns benutzbare Objekte betrachten sollen – vorausgesetzt wir streben wirklich nach Erleuchtung. Damit gibt das Sutra
sthira-sukham asanam (PSY II.46)
einen wertvollen Einblick, wie wir die Beziehung zu den anderen Tieren, mit denen wir diesen Planeten teilen, verbessern können. Die Asanapraxis, die wir auf und jenseits der Matte üben, bietet uns weitreichende Möglichkeiten, den Planeten zu heilen und das menschliche Bewusstsein weiterzuentwickeln.
    Wenn wir als Spezies überleben wollen, müssen wir von einer Kultur, die auf Sklaverei, Ausbeutung, Gewalt und Mord basiert, zu einer Lebensweise finden, die auf Güte, Harmonie und Ganzheit beruht. Die Yogapraxis liefert die Werkzeuge, die wir benötigen, um unsere gegenwärtige Kultur auseinanderzunehmen. Und sie vermittelt uns das nötige Wissen, um eine neue Lebensart zu erschaffen. Ein idealer Ausgangspunkt dafür ist die Frage „Was sollen wir heute essen?“.
    Revolution auf dem Teller
    Essen ist der grundlegenste Bestandteil unseres Lebens, denn es erschafft und erhält unseren physischen Körper, ohne den wir nicht leben könnten. Die Entscheidung, sich vegetarisch/vegan zu ernähren, trägt mehr dazu bei, unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele zu revolutionieren und Weltfrieden zu erlangen, als alle anderen Methoden. Auf einzigartige Art und Weise rufen die tiefen Veränderungen in unseren Körpern Veränderungen in der Außenwelt hervor. Derartige Veränderungen werden einen tiefgreifenden planetaren Wandel in Gang setzen: Anstatt in selbstsüchtigem Denken zu verharren, nehmen die anderen die erste Stelle ein. Bis zu diesem Punkt in der Geschichte haben wir einer Kultur angehört, die dem Egoismus Vorrang gegeben hat. Jahrtausendelang nahm die Versklavung und Ausbeutung der Tiere zu und konnte unangezweifelt fortbestehen. Heute schauen wir genauer hin. Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Bewusstsein, das das Wohlergehen der gesamten Schöpfung und nicht nur ein paar Einzelner achtet.
    Asana bezieht sich auf die Beziehung zur Erde und zu allen Lebewesen. Wenn wir uns erlauben, tiefer in die Bedeutung der Asanas einzutauchen, erkennen wir das Potenzial dieser uralten Technik, um die globale Krise, mit der wir uns konfrontiert sehen, zu heilen. Die Asanas helfen, uns von der Krankheit der Trennung zu befreien und damit die Beziehungen zu anderen zu heilen. Wenn wir uns körperlich, emotional, geistig und spirituell mit der Natur und allen Lebewesen verbunden fühlen, kann ein umfassender weltweiter Heilprozess beginnen.
    Die Stammesältesten der Hopi sagen uns, dass wir die elfte Stunde (eine Zeit der Abrechnung) durchschritten haben und dass jetzt die Uhr geschlagen hat. Aus diesem Grund sollten wir alle unsere Beziehungen eingehend studieren, auch was und wen wir essen und wo und mit wem wir leben. Ein weiser Rat der Hopi lautet: „Zu diesem Zeitpunkt der Geschichte sollten wir nichts persönlich nehmen, vor allem nicht uns selbst. Sobald wir das tun, kommen sowohl unser spirituelles Wachstum als auch unsere spirituelle Reise zum Stillstand.“
    Was könnte das bedeuten, uns selbst so ernst zu nehmen, dass dadurch unser spirituelles Wachstum gestoppt werden kann? Im Grunde genommen ist unsere Kultur eine tyrannische Hirtenkultur. Sie beruht auf der Ausbeutung anderer, vor allem

Weitere Kostenlose Bücher