Yoga und Vegetarismus
Fähigkeit, zu meditieren und mit der glückserfüllten transzendenten Realität eins zu werden. Die Fähigkeit zur Konzentration ist ohnehin eine schwierige Übung für die meisten Leute, egal ob sie Vegetarier sind oder nicht. Fleischesser, die versuchen zu meditieren, müssen sich verstärkt mit dieser Schwierigkeit auseinandersetzen, ganz zu schweigen von der Paranoia und Angst, die sie aufgrund des Terrors, der anderen zugefügt wird, erleben.
Einige Fleischesser behaupten von sich, friedliche Menschen zu sein, die keiner Fliege etwas zu Leide tun könnten – sie haben das Tier schließlich nicht umgebracht. Sie essen es nur aus Bequemlichkeit. Diese Denkweise ist ein Beispiel dafür, wie machtlos und einsam sich die meisten Fleisch essenden Mitglieder unserer Kultur fühlen. Sie wurden überzeugt, dass es keine Auswirkungen auf den größeren Gesamtzusammenhang hat. Es ist doch nur mein Abendessen, eine Scheibe Schinken zwischen zwei Scheiben Brot; was kann das schon ausmachen? Fakt ist: Wenn wir ein Stück Fleisch kaufen, sind wir diejenigen, die das Todesurteil dieses Tieres unterzeichnet haben. Wenn ein Auftragsmörder bezahlt wird, jemanden zu töten, sollten wir dann denjenigen, der ihn beauftragt hat, als unschuldig betrachten und die ganze Schuld auf den abwälzen, der den Abzug betätigt hat? Wenn wir Fleisch und Milchprodukte kaufen und essen, arbeiten die Metzger, die Mitarbeiter der Schlachtbetriebe und die Angestellten der industriellen Viehzuchtbetriebe für uns. Wenn alle auf der Welt morgen aufwachen würden und sich weigern würden, Fleisch und Milchprodukte zu kaufen, wären diese Industrien nicht mehr lukrativ. Das ist der einzige Grund ihres Bestehens.
Wirklich wahrhaftig
Wenn man beginnt, ein ehrlicheres Leben zu führen, gehört es dazu, dass man selbst die Verantwortung für seine Handlungen übernimmt. Wenn wir aufhören, andere für unsere Aktionen verantwortlich zu machen, machen wir einen riesigen Schritt vorwärts. Wir befreien uns von unserem schlechten Selbstwertgefühl, das dadurch entsteht, dass wir ständig unsere Entscheidungen an andere abtreten.
Ich bin eng befreundet mit einer Familie, die ich seit Jahren kenne. Ich habe ihre Kinder aufwachsen sehen. Die Eltern haben meinen Veganismus immer respektiert. Wenn ich zu Besuch komme, isst die gesamte Familie, zumindest für die Zeit, in der ich bei ihnen bin, vegan. Normalerweise essen sie Fleisch. Eines Sommers fragte mich eines der Kinder, ein Teenager zu dieser Zeit, warum ich Veganerin sei. Ich antwortete, dass ich zum Frieden auf diesem Planeten beitragen und nicht die Gewalt unterstützen wolle. „Das will ich auch“, sagte er voller Enthusiasmus. „Du kennst mich. Ich bin sehr friedlich, aber ich esse trotzdem Fleisch. Was hat das denn mit Frieden zu tun?“ „Ein Tier zu essen ist eine Gewalttat“, antwortete ich. „Aber nur, wenn du das Tier tötest“, argumentierte er, „und ich töte niemanden. Ich würde niemals ein Tier töten oder jagen gehen oder irgendeines verletzen. Ich esse sie nur, jemand anders tötet sie.“ „Aber du bezahlst jemanden dafür, sie zu töten. Macht dich das nicht verantwortlich?“, fragte ich ihn. „Nein“, sagte er, „weil ich es nicht bin, der die Lebensmittel kauft. Meine Eltern tun das, nicht ich.“
Das ist kein Einzelfall. Solche Gefühle sind allgegenwärtig in unseren hierarchischen, durchstrukturierten Gesellschaften. Verantwortung für unsere Handlungen zu übernehmen wird als weniger wichtig erachtet als zu tun, was uns gesagt wird, oder gehorsam der Masse zu folgen und keine Fragen zu stellen. Es wird uns wieder und wieder gesagt, dass die Handlungen des Einzelnen keine Auswirkung auf das große Ganze haben.
Gefährlich gehorsam
Der Psychologe Stanley Milgram führte in den 1960er Jahren an der Universität von Yale ein bekanntes Experiment durch. In seiner Studie ging es um Gehorsam, ein in unserer Kultur tief verwurzeltes Verhalten, und wie es sogar ethische Gesichtspunkte außer Kraft setzen kann. Das Experiment untersuchte die Bereitschaft der Versuchsteilnehmer, einer Autoritätsfigur zu gehorchen. Diese instruierte sie, Dinge auszuführen, die sich mit ihrem persönlichen Gewissen nicht vereinbaren ließen.
In diesem Experiment kommen zwei Personen in ein psychologisches Versuchslabor, um an einer Studie teilzunehmen. Einer wird zum „Lehrer“, der andere zum „Schüler“ bestimmt. Der Versuchsleiter erklärt, dass die Studie sich damit befasst,
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