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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
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relevant sind wie damals. Unsere Handlungen bedingen unsere Realität. Jeder Einzelne von uns spinnt sich sein eigenes verschlungenes Netz aus Karma und wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach darin verfangen.
    Die Yogapraxis kann uns zu bedachteren Taten und einer Lebensweise motivieren, die sich mitfühlend um das Wohl und die Freiheit anderer bemüht. Der Zusammenhang zwischen unserem eigenen Glück und dem der anderen wird klar, wenn wir uns näher mit den Prinzipien dieses Systems beschäftigen.

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Yoga und Vegetarismus –
wie passt das zusammen?

    Der wichtigste Bestandteil der Yogapraxis ist es, sich vegetarisch zu ernähren
.
    Sri K. Pattabhi Jois
    Der Sanskritbegriff
Yoga
stammt aus den Veden, den ältesten Schriften Indiens, die zu Zeiten entstanden, als Geschichte(n) noch nicht aufgeschrieben wurde(n). Der indische Philosoph Patañjali hat Yoga nicht erfunden, aber er verfasste ca. im 2. Jh. v. Chr. die Yoga-Sutras, ein wichtiges Handbuch. Das Wort
Yoga
findet seinen Ursprung im Sanskritwort
yui
, was so viel wie „verbinden“ bzw. „unter ein Joch spannen“ bedeutet. Es beschreibt, dass das individuelle, kleine Selbst mit dem ewigen, allumfassenden Selbst, auch „Gott“ genannt, verbunden wird. Dieser Zustand der Glückseligkeit und Einheit mit dem Göttlichen wird als Erleuchtung, Befreiung, Selbstverwirklichung, höheres Bewusstsein oder
Samadhi
beschrieben. Auch Jesus verwies auf diesen Zustand, als er die Worte „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10, 30) sprach. Aller Wahrscheinlichkeit nach benutzte er damals nicht das Wort „Vater“, wie wir es verstehen. Vermutlich benutzte er den aramäischen Begriff für Gott,
Alaha
. Alaha bedeutet die Vernetzung aller Wesen und Dinge miteinander, die Einheit allen Seins. Eine passendere Übersetzung dieser Stelle aus dem Neuen Testament könnte wie folgt lauten: „Ich weiß, dass ich eins bin mit allem, was ist.“ Jesus beschreibt die yogische Erleuchtung.
    Wenn Patañjali im ersten Kapitel der Yoga-Sutras
„yogash chitta-vritti-nirodhah“
schreibt, gibt er uns sowohl eine Definition für Yoga als auch eine Anleitung, wie man diesen Zustand erreichen kann. Dieses Sutra kann so übersetzt werden: „Wenn man aufhört
(nirodhah)
, sich mit den trennenden Tendenzen des Verstandes
(chitta-vritti)
zu identifizieren, dann entsteht Yoga
(yogah)
, Erleuchtung.“ Die Vereinigung des Getrennten mit dem Ganzen legt nahe, dass Erleuchtung tatsächlich allem Sein zugrunde liegt und dass die Andersartigkeit nur eine Täuschung oder Verzerrung einer einheitlicheren Realität ist.
    Das Interesse des Yoga
    Wenn wir uns für Yoga interessieren, könnten wir gleichzeitig fragen: „Wofür interessiert sich Yoga?“ Yoga hat ein klares Ziel: Erleuchtung, ein Zustand, in dem sich die Trennung des eigenen Selbst und des anderen in der Einsicht der Einheit allen Seins auflöst. Was uns von dieser Einsicht abhält, ist eine verfälschte Wahrnehmung der Realität. Anstatt Einheit wahrzunehmen, sehen wir nur Trennung, Spaltung und Unterschiede. Da der Begriff
Yoga
nicht nur das Ziel – Erleuchtung – bezeichnet, sondern uns auch eine praktische Methode zum Erreichen dieses Ziels an die Hand gibt, setzt sich jede dieser Techniken mit dem Grundsatzthema des „Anderen“ auseinander. Denn Andersartigkeit ist die Hauptursache, die Erleuchtung verhindert. Andere zu töten oder zu verletzen ist wahrlich nicht der beste Weg, um dieses Hindernis zu beseitigen. Wie wir die anderen in unserem Leben wahrnehmen und wie wir in Verbindung mit ihnen treten, bestimmt, ob Erleuchtung geschehen kann oder nicht.
    Die meisten Menschen denken bei Yoga an die Körperhaltungen, die in Yogastunden unterrichtet werden. Diese Yogapraxis wird
Asana
genannt. Sie ist nur eine von vielen Yogaübungen, darunter Meditation,
Pranayama
(Atemübungen) und
Yama
(Selbstbeherrschung), die uns helfen können, zu unserer wahren Natur zurückzufinden. So dient das Üben von Asanas der Verbesserung der physischen Beziehung zur Erde. Wie kann diese Verbindung in größerem Kontext aussehen? Sie ist weder einseitig noch egoistisch, sondern dient dem beiderseitigen Wohlergehen. Wenn wir immer noch Fleisch, Fisch oder Milchprodukte essen, müssen wir uns die Frage stellen, ob unsere Verbindung zu den Tieren, die wir essen, wirklich dem beiderseitigen Wohlergehen dient. Die Antwort auf diese Frage hilft uns zu sehen, ob unsere Ernährung dem bereits erwähnten Ziel zuträglich ist: dem Erreichen von

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