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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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genommen worden war. Diese plötzliche, unerklärliche Abreise, angekündigt nur von einem verweinten Telefonanruf am Abend zuvor – Irland, sagt Dad und Wir kommen nie zurück und Ich hasse ihn so sehr, ich hasse ihn, Lexi – und dann nichts. Keine weiteren Anrufe mehr, keine Nachsendeadresse, obwohl es drei Jahre oder mehr dauerte, bis ich aufhörte, diese hoffnungslosen, ziellosen Briefe zu schreiben, bis ich sie alle aus der untersten Schublade meiner Kommode holte und verbrannte. Und jetzt war sie zurück, war hier, direkt vor mir : Madigan, leibhaftig.
    Meine Madigan.
    Dann schlang sie die Arme um meinen Hals und umarmte mich fest, ihr warmer Atem in meinem Ohr – »Ich wusste, du bist es, ich wusste es« – und ich umarmte sie zurück. Zuerst fühlte es sich seltsam an, weil ihr Körper eine geschmeidige Landschaft aus unvertrauten Hügeln und Kurven war. Sie war jetzt so groß wie ich und ihre Schultern waren fast genauso breit; langes rotes Haar kitzelte meine Handrücken und ihr Gesicht an meiner Wange fühlte sich heiß an.
    Schließlich trat sie zurück und ergriff meine Hände. »Was tust du gerade, jetzt in diesem Moment, Lexi? Irgendetwas, das nicht warten kann?«
    Und an diesem Punkt hätte ich sogar meine eigene Beerdigung verschoben.
    ∞
    Der Tempel der Isis, eines ihrer Stammlokale. Ein exklusives Café am eleganten Ende der Collins Street mit auf ägyptisch gemachter Einrichtung und einer Frühstückskarte, von der mich eine Bestellung nur ein bisschen weniger kosten würde als der gestrige Gehaltsscheck; kein Wunder, dass wir uns dort nie begegnet waren. Eine dünne Kellnerin mit blondem Bob kam, um unsere Bestellung aufzunehmen, und war schon dabei, die Besonderheiten der Frühstückskarte aufzuzählen, als ich eine Hand hob.
    »Nur einen Kaffee, bitte. Schwarz.« Wenn ich mehr bestellte, würde mein Kontostand wahrscheinlich unter den nötigen Betrag für die Miete sinken, mit der ich bereits ein paar Tage im Rückstand war. Aber Madigan schüttelte den Kopf. »Nach einer Nachtschicht musst du doch am Verhungern sein. Ich bin diejenige, die dich unter Schlafentzug setzt; ich kann wenigstens dafür sorgen, dass du ein anständiges Frühstück bekommst.« Sie tat meinen Protest ab und bestellte für uns beide, während ihre hellen Finger schnell über die Karte glitten: das, das und das.
    »Jetzt werd bloß nicht chauvinistisch, Lexi«, flüsterte sie, sobald die Kellnerin außer Hörweite war. »Ich kann es mir leisten, du nicht. So einfach ist das.«
    Und irgendwie war es das auch. Ihre Worte waren eine einfache Erklärung der Tatsachen, frei von jeder Beleidigung oder Anspielung. Hätte mir irgendwer anders am Tisch gegenübergesessen, hätte ich mich herabgesetzt gefühlt und schuldig, hätte versucht, das Versprechen zu erlangen, dass ich die Einladung eines Tages erwidern dürfte. Aber ihr Ton war einfach zu klar: Mach keinen Wirbel; es ist schon vergessen. Es waren also nicht nur Äußerlichkeiten, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Mit Katherine zusammen zu sein war genauso gewesen. Sie hatte dieselbe ungewöhnliche, beneidenswerte Grazie, die Fähigkeit, sofort dafür zu sorgen, dass man sich wohlfühlte. Sie löste jedes Unbehagen einfach auf, egal in welcher Situation.
    Das ist nichts, was ich als Kind hätte in Worte fassen können. Ich hatte einfach nur gewusst, dass Madigans Mutter dafür sorgte, dass ich mich willkommen und gebraucht und ganz fühlte, anders als in meiner Familie. Was wahrscheinlich ein wenig unfair ist. Außer um mich musste meine Mum sich auch noch um meine Zwillingsschwestern kümmern, die geboren wurden, als ich gerade in die Schule kam. Und dabei war sie ziemlich auf sich allein gestellt, weil Dad immer lange in der Möbelfabrik arbeitete und kaum da war. Trotz allem schienen sie mehr als froh zu sein darüber, dass ich an den meisten Tagen nach der Schule mit Madigan nach Hause ging und den Großteil meiner Wochenenden und Ferien im Haus der Sargoods verbrachte.
    Manchmal tat ich so, als wäre Katherine meine echte Mutter, die aus irgendwelchen dunklen, mysteriösen Gründen gezwungen gewesen war, mich an eine andere Familie abzugeben.
    »Schau dich an, Lexi.« Madigan rümpfte die Nase und lächelte. »Da hattest du doch die Frechheit, erwachsen zu werden.«
    »Das musst gerade du sagen«, meinte ich. »Du siehst deiner Mum so ähnlich, es ist einfach erstaunlich. Ist sie auch zurück in Melbourne?«
    Sie fiel in ihrem Stuhl zurück, als hätte ich

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