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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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ihnen sagen muss, dass er abgelaufen ist. Sie stecken für einen Moment die Köpfe zusammen, bevor einer der Filme aus Mangel an Geld zurückgeht und ich die anderen zwei einscanne. Sie mustern Joaquin mit der unverschämten Verachtung der Jugend im Blick von oben bis unten, dann verschwinden sie in einer Wolke aus hohem Kichern.
    »Weißt du, wer daran schuld ist?«, verkündet Joaquin.
    Meine Nackenhaare stellen sich auf. Wenn er auch nur darüber nachdenkt, mich zu beschuldigen, dann trete ich ihn in den Hintern und mein neugefundenes Mitgefühl soll verdammt sein.
    »Wer, Joaquin? Wer trägt die Schuld?«
    Vorsichtig zieht der Junge eine schwarze Ledergeldbörse aus der Jeans, aufgebläht von Zetteln und an den Ecken schon sehr fadenscheinig. Er gräbt gerade lang genug darin herum, um mich ungeduldig werden zu lassen, bis er schließlich etwas herauszieht und mir über den Tresen zuschiebt.
    »Er«, sagt Joaquin. »Er ist an allem schuld.«
    Dreckig und verknickt starrt eine Visitenkarte zu mir auf.
    Belials Söhne. Serge K.
    Und die Telefonnummer.
    Aber als ich danach greife, verschwimmt mein Blick und eine Welle von Schwindel überrollt mich.
    Nicht jetzt, nicht jetzt.
    Ich schließe fest die Augen und kämpfe um Kontrolle, darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Es ist, als würde ich gegen eine Barriere drücken, einen sirupartigen Nebel, der sich dunkel und eng um meinen Geist schließt. Und in dem etwas zurückdrückt. Dann gibt es nach, der Sieg ist so plötzlich wie süß, und meine Gedanken sind wieder klar, mein Geist gehört wieder mir. Für den Moment.
    »Alles okay, Mann?« Joaquin mustert mich seltsam, wachsam. »Was war los? Ist dir dein Hirn geschmolzen oder was?«
    »Nichts, vergiss es.« Ich deute auf Serges Karte. »Woher hast du die?«
    Auf seinem Gesicht erscheint ein argwöhnischer Ausdruck, und ich muss noch einmal nachfragen, bevor er schließlich zugibt, dass er sie aus Madigans Tasche gestohlen hat. Vor Ewigkeiten, sagt er, und ich frage mich, was er ihr sonst noch gestohlen hat. Nichts allzu Wichtiges anscheinend, da er noch alle zehn Finger hat.
    »Warum denkst du, dass Serge schuld ist?« Ich muss nachfragen, obwohl ich die Antwort auch erraten kann. Die fette Kröte hat ihm schließlich Madigan gestohlen, genauso wie er sie mir gestohlen hat, uns allen eigentlich.
    »Du weißt, was Serge ist, oder?«, fragt Joaquin.
    Ich schüttle den Kopf. »Was meinst du?«
    Er lehnt sich verschwörerisch vor und lässt seine Augen durch den Laden gleiten, als wolle er abschätzen, wer in Hörweite ist. »Mann, Serge ist ein Hexenmeister. Wie eine Hexe, nur eben eine männliche Hexe.«
    Ich grinse. Ich kann nicht anders. Sobald er das Wort ausgesprochen hat, habe ich direkt ein Bild von Serge im Kopf: sein ausufernder Körper mühsam auf einem Besenstiel ausbalanciert, einen spitzen schwarzen Hut auf dem Kopf. Sein Cape flattert hinter ihm durch die Luft, bis der Stock bricht und er für einen Moment in der Luft hängt wie in einem Comic, mit einem Ausdruck von Entsetzen auf seinem Gesicht, bevor er zu Boden stürzt.
    »Lach nicht über mich!«
    »Tut mir leid, Joaquin.« Ich klebe mir ein Lächeln auf die Lippen, aber es gelingt mir nicht ganz. »Aber komm schon, eine Hexe? Dann bist du was? Der verdammte Harry Potter?«
    Aber er besteht darauf, dass es wahr ist. Er hat Madigan unzählige Male mit Serge telefonieren hören, nie das ganze Gespräch, aber genug, um die generelle Richtung einzuschätzen. »Schwarze Magie, verstehst du? Serge hat sie verhext oder irgendwas, ich schwöre es. Ich denke mir nichts aus.«
    Und ich glaube ihm, zumindest den letzten Teil. Es ist leicht, mir vorzustellen, wie der Junge lauscht, mit gespitzten Ohren hinter einer fast geschlossenen Tür kauernd. Außerdem lief irgendetwas zwischen Madigan und Serge, und wenn man bedenkt, was für verrückte Scheiße mir in letzter Zeit passiert, sollte ich es vielleicht nicht einfach so abtun. Schwarze Magie und Besenstiele? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber irgendwas.
    Ich greife nach meinem Handy, dann überlege ich es mir anders. Auf keinen Fall will ich, dass Serge meine Nummer hat. Stattdessen ziehe ich mir das Telefon der Videothek über den Tresen und drücke die Nummern auf der Visitenkarte.
    »Was tust du?«, fragt Joaquin.
    »Was glaubst du? Ich will wissen, was der fette Arsch tatsächlich weiß.«
    Das Telefon klingelt viel zu lange und ich bin schon fast bereit, aufzulegen, als ein Klick ertönt, ein kurzes Summen und

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