You are Mine
Erkundigung ein wenig einschränken.«
»Ich will einiges über Madigan herauskriegen und das weißt du, verdammt noch mal. Sag mir, was ihr passiert ist.«
»Madigan hat sich umgebracht.«
»Hat sie das?«
Das Feixen wird breiter. »Was um Himmels willen meinst du, Alex? Wir waren doch beide auf ihrer Beerdigung.«
Aber es gibt mehr, um einiges mehr; ich kann es daran sehen, wie seine Augen glitzern. »Lass den Scheiß, Serge. Ich weiß, was ihr zwei vorhattet. Madigan hat es mir erzählt.«
Ein hoffnungsloser Bluff und er lässt ihn, ohne zu zögern, auffliegen. »Wirklich, Alex? Worauf um Himmels willen beziehst du dich?«
»Hexerei.« Ich zögere und ziehe mich genau auf die Worte zurück, für die ich Joaquin ausgelacht hatte. »Schwarze Magie.«
Serge lacht, ein leises, widerliches Geräusch, das er tief in seiner Kehle erzeugt. »Du weißt nichts, aber ich bin der Spiele müde. Und was ich tue … es gab Zeiten, da hätte man mich als Magier oder Zauberer verehrt, ein Begriff, der in diesen traurigen Zeiten von den David Copperfields dieser Welt in Beschlag genommen wurde. In einer anderen Kultur wäre ich vielleicht als Schamane bekannt, obwohl ich selbst die Bezeichnung Nekromant bevorzuge.«
»Nekro-was?«
»Nekromant. Nekromantie.« Die Worte gleiten ihm glatt über die Zunge. »Traditionelle Praktiken, die das Kommunizieren mit den Toten, die Wiederbelebung von Leichen und Voodoo-Magie genauso einschließen wie … esoterischere Beschäftigungen.«
»Die Wiederbelebung von Leichen?« Ich schüttle den Kopf. Serge ist verrückt. »Was meinst du damit, Zombies ?«
Er verwirft die Frage mit einer Handbewegung. »Ein häufiger Irrtum. Auf jeden Fall hat mein Zirkel diese Disziplin weit über ihre … groteskeren Elemente erhoben. Madigan, das liebe Mädchen, zeigte eine übertriebene Neugier für gewisse Richtungen unserer Forschung. Sie war besonders an dem Fortbestand des Bewusstseins nach dem körperlichen Tod interessiert.« Serge lehnt sich zurück und sein Blick gleitet über mein Gesicht, als suche er dort nach etwas. »Und sie hat sich als würdige Eingeweihte herausgestellt, wie du anscheinend inzwischen festgestellt hast.«
»Meinst du damit, dass Madigan mich heimsucht? Dass sie ein Geist ist?«
Wieder dieses obszöne Lachen. Ich kann kaum der Versuchung widerstehen, ihn zu schlagen.
»Ein Geist?«, wiederholt er. »Oh, ganz und gar nicht. Geister sind … um ganz ehrlich zu sein, niemand ist sich vollkommen sicher, was Geister sind. Die Schatten verdammter Seelen vielleicht, für immer dazu verurteilt, ihre schrecklichen, letzten Momente zu durchleben, oder vielleicht auch nur psychische Fußabdrücke, so leblos und weit entfernt von ihrem eigentlichen Selbst wie aufgenommene Musik von ihrem Komponisten. Glaubst du wirklich, Madigan wäre an einer so flachen Existenz interessiert gewesen?«
Ich weiß nicht mehr, was ich glaube. »Verdammt, Serge, du hast gesagt, du wärst die Spielchen leid. Sag mir, was vor sich geht.«
»Noch nicht.« Er lehnt sich wieder vor und leckt sich die Lippen. »Erst erzählst du.«
Ein langer Moment des Schweigens, die Zeit erstarrt in meiner Unschlüssigkeit, bis ich schließlich nachgebe. Was spielt es schon für eine Rolle, was Serge weiß? Also gebe ich alles preis: die Blackouts und die Stimmen, die erzwungenen Bewegungen, die verlorene Zeit und die schreckliche, absolute Sicherheit, dass Madigan immer noch irgendwo hier ist. Irgendwo in der Nähe.
Serge wird mit jedem Wort aufgeregter. Seine Augen leuchten und er verschlingt seine Finger zu fleischigen Knoten. »Es ist wirklich erstaunlich, dass du es noch nicht erraten hast, Alex. Sie war sehr unvorsichtig, ziemlich ungeschickt. Aber na ja, da ihr ein erfahrener Führer fehlte …«
Er stemmt sich auf die Beine. Seine Finger trommeln auf seine Brust, als er auf mich zukommt. Irgendetwas an ihm ist jetzt anders, er strahlt eine Bedrohlichkeit aus, die mich nervös macht, und ich stehe ebenfalls auf. Meine Schläfen beginnen zu pulsieren.
»Allerdings sehr leichtsinnig.«
Mit plötzlicher, unglaublicher Geschwindigkeit packt er meine Schultern und zieht mich so nah an sich, dass ich den frischen Schweißgestank unter dem Sandelholz riechen kann. Ich schreie ihn an, mich loszulassen, packe seine Oberarme und meine Finger versinken tief in seinem Fleisch, als ich versuche, ihn zurückzustoßen. Aber unter seiner Haut liegt nicht nur Fett. Irgendwo muss es auch eine erstaunliche Menge Muskeln
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