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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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hielt einige Girls nicht davon ab zu behaupten, sie seien die Frau aus dem Song und hätten dementsprechend eine Beziehung mit Michael gehabt.
    Die Billie Jeans waren die Fans, vor denen Michael sich sehr in Acht nahm. Im Wachhaus, das wir auf dem Gelände von Hayvenhurst gebaut hatten, hingen zahlreiche Fotos und Skizzen von diesen Frauen an den Wänden. Die berüchtigtste Billie Jean war eine Afroamerikanerin, die wir unter dem Namen Yvonne kannten, und die drei Kinder hatte. Sie hielt sich ständig in der Nähe auf und war davon überzeugt, dass Michael sie liebte. Eines Tages wartete sie so lange draußen vor dem Tor, bis Mutter herauskam, um mit ihr zu sprechen. Sie hatte ihren drei Kindern die Köpfe rasiert, weil sie angeblich Läuse gehabt hatten, und sagte, sie brauche Michaels Hilfe: „Denn schließlich sind das hier Ihre Enkelkinder. Das sind die Kinder, die ich von Michael habe.“
    Eine andere Billie Jean stammte aus Großbritannien, aber die 8.000 Kilometer Entfernung hielten sie nicht davon ab, immer wieder bei uns aufzutauchen. Sie zog tatsächlich gegen unsere Familie vor Gericht und behauptete, sie und Michael hätten insgeheim geheiratet und hätten ein gemeinsames Kind. In dem Prozess, den sie natürlich verlor, präsentierte sie sogar Heirats- und Geburtsurkunden als „Beweise“, die ziemlich echt aussahen.
    Aber die verrückteste Sache geschah später in Neverland, als eine Billie Jean es schaffte, aufs Gelände vorzudringen. Als die Sicherheitskräfte sie entdeckten, hatte sie einen amtlichen, in Kalifornien ausgestellten Führerschein dabei, auf dem neben ihrem Foto als Adresse die Neverland Ranch, Figueroa Valley, samt richtiger Postleitzahl angegeben war, und der Name auf dem Dokument lautete Billie Jean. Es war schon unglaublich, wie weit diese Frauen gingen.
    Allerdings muss ich noch einmal betonen, dass diese Billie Jeans nur einen winzigen Teil von Michaels Fangemeinde ausmachten; insgesamt hatte er vielmehr die treuesten und liebevollsten Fans, die sich ein Künstler nur wünschen kann, und das wusste er auch. Er besaß eine einmalige Verbindung zu seinen Anhängern, die er seine „Soldaten der Liebe“ nannte. Wenn die Sicherheitskräfte merkten, dass sich draußen vor den Toren von Hayvenhurst wieder einmal eine Gruppe Fans versammelt hatte, dann kam er oft für ein paar Minuten heraus, redete mit ihnen und gab Autogramme. Er versuchte stets, zugänglich und greifbar zu bleiben, und das in einer Welt, in der ihm diese Zugänglichkeit immer mehr erschwert wurde.
    Mir fiel es nicht immer leicht, so viel Geduld aufzubringen. Eines Tages bog ich in die Einfahrt ab und stieß am Tor auf einen Mann, der mir den Weg verstellte. Ich bat ihn höflich, mich durchzulassen. Er blieb stur stehen. Also fragte ich ihn, was sein Problem sei. Michaels Familie, sagte er. Das sei sein Problem. „Ich werde ihn retten“, fügte er hinzu.
    „Michael muss nicht gerettet werden“, erklärte ich. „Und jetzt machen Sie die Straße frei.“
    Als er sich weigerte, stieg ich aus, und wir gerieten in eine Rangelei, als auch schon die Sicherheitskräfte kamen. „Sie wissen überhaupt nichts von seiner Familie! Und jetzt lassen Sie uns in Ruhe!“, brüllte ich.
    Dass Fremde immer wieder behaupteten, Michael ebenso gut zu kennen wie wir, daran mussten wir uns gewöhnen. Aber wenigstens begriff dieser Typ, dass mit uns nicht zu spaßen war, und lief davon.
    Wenn es doch nur immer so leicht gewesen wäre, jene Kräfte zum Schweigen zu bringen, die einen Keil zwischen uns treiben wollten.
    Michael beschloss, Hayvenhurst grundlegend umzubauen, das Innere komplett neu zu gestalten, das Haus um ein zweites Stockwerk zu erweitern und den Garten von einem Landschaftsgärtner anlegen zu lassen. Nach elf Jahren in Encino hatte die Familie zunächst über einen Umzug nachgedacht, aber Michael lebte gern dort und wollte bleiben, daher bot er an, den gesamten Umbau zu finanzieren. Der komplette Haushalt wurde für diese Zeit in eine nahegelegene Wohnung ausgelagert, die ebenfalls der Familie gehörte, während Hayvenhurst nun eine Fassade im Tudorstil bekam. Michael wollte das Haus ein wenig „aufpeppen“, und das neue Hayvenhurst, 1981 geplant und Anfang 1983 fertiggestellt, ist heute noch durchdrungen von der Seele und vom Geist meines Bruders.
    Vom Tor aus führt der Weg an einem steinernen Brunnen mit Pferdefiguren vorbei zu einer doppelflügeligen Eingangstür, die sich zu einer Lobby mit weißem Marmorboden

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