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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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wiederauferstehen ließen.
    Harrison Funk fing diese Kindereien mit der Kamera ein. Wir mussten uns daran gewöhnen, dass er oft die Garderobe betrat, ohne vorher anzuklopfen, und uns in ein Blitzlichtgewitter tauchte. Als bewährtes Teammitglied hatte er die Erlaubnis, Fotos zu schießen, wann immer er wollte. Ohne Vorankündigung und auch in privaten Momenten! Eines Tages bat ihn Michael, die Kamera hinzulegen und eine kleine Pause zu machen. Harrison empfand das als eine nette Geste, denn er wurde von einem weltbekannten Musiker für seinen Knochenjob als Fotograf anerkannt. Als er vor einer Früchteplatte stand und sich etwas nehmen wollte, kam Michael von hinten und schüttete ihm einen Eimer eiskalter Shrimp-Cocktails über den Kopf. Willkommen in der Familie!
    Die Victory -Tour machte Station in Jacksonville, Florida. Bill Bray entschied sich, uns nichts von den zahlreichen Morddrohungen zu erzählen, die die Gruppe erhalten hatte – und insbesondere nichts vom Schreiben eines besorgniserregenden Individuums namens James Huberty. Bei jeder Tour und jeder Gruppe tauchen durchgeknallte Personen auf. Das wussten wir, und jede Erinnerung an solche Unannehmlichkeiten hätte uns nur abgelenkt.
    Doch zwei Wochen nach Tour-Beginn veränderte sich alles. Wir hatten überhaupt keine Ahnung von den Vorkommnissen, bis wir uns zum Ausruhen in die Suiten begaben. Ich hielt mich allein in meinen Räumlichkeiten auf und hatte mich gerade hingelegt, als ich ein lautes, forderndes Klopfen an der Tür hörte. Ich sprang auf, und Bill stürzte mit einem Sprengstoffexperten herein, uniformierte Beamte und Spürhunde im Schlepptau. Der Hund konnte sich glücklich schätzen, dass Bakana in ihrem Käfig eingeschlossen war. Bill erklärte mir, dass sie jeden Raum durchsuchten. Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich hatte allerdings zuvor niemals so hektische Vorsichtsmaßnahmen beobachtet. Nachdem der Tornado vorüber war, wurde mir erklärt, dass es im McDonald’s in San Diego eine Schießerei gegeben habe. Ein Mann sei dort erschienen und habe wie ein Wilder mit einer Uzi um sich geschossen und dabei 22 Menschen getötet und 19 verletzt. „Und warum bricht hier wegen eines Attentats in San Diego die helle Panik aus“, fragte ich.
    „Weil der Schütze James Huberty war – derselbe Typ, der euch Scherzkekse bedroht“, antwortete Bill. Obwohl er während des anschließenden Feuergefechts getötet worden war, wollte man sichergehen, dass er nicht noch irgendwo eine kleine Überraschung für die Jacksons deponiert hatte. Man hielt solche hinterhältigen Gedankengänge Hubertys für durchaus möglich. Verständlicherweise wurde uns allen mulmig, als wir die Nachrichten über das Attentat in San Diego sahen.
    Wenn die Zimmerdurchsuchung ein wenig überzogen gewirkt haben mochte, so war das noch gar nichts im Vergleich mit den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in den nächsten Tagen. Man sperrte uns quasi ein, denn keiner konnte mit Sicherheit sagen, dass der Schütze allein gehandelt hatte. Für die Fahrten tauschten wir die Tour-Limousinen gegen mit Stahl verstärkte Geldtransporter aus, ohne Fenster – und ohne Ledersitze. Auf den normalerweise für Geldsäcke reservierten Plätzen parkten wir ab jetzt unsere kostümierten Hintern. Nachdem wir Jacksonville hinter uns gelassen hatten, dachte eigentlich jeder, dass die Alarmstufe Rot jetzt vorbei sei, was sich aber als Trugschluss erwies. In Knoxville, Tennessee, hatte die lokale Zeitung einen Drohbrief erhalten, in dem man ankündigte, dass einer der Brüder während des Konzerts erschossen werde. Glücklicherweise ersparte man uns die Details, doch wir mussten wieder im Geldtransporter hocken. Es gab Gespräche darüber, die Knoxville-Konzerte abzusagen, doch für uns kam das nicht in Frage, denn wir wollten die Fans nicht enttäuschen. Wir beherzigten den Ratschlag von Lieutenant Vitatoa, dem Chef der örtlichen Polizei, und ließen – egal, wohin wir gingen – die Gegend von einer Vorhut absuchen. Mit den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen um uns herum und auch im Stadion mussten wir uns einfach sicher und behütet fühlen – besonders, als wir auf der Bank der fensterlosen Stahlkarosse zum Auftritt befördert wurden und „so kuschelig eng zusammen saßen“, dass wir ständig aneinanderknallten. Wie heißt es doch so schön – Schulter an Schulter stehen wir vereint! Während der holperigen Fahrt unterhielten wir uns über den Ernst der Lage. Und dann sagte plötzlich einer der

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