Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
Bürste über Zekks Hemd. »Oh je. Nun, diese Kleidungsstücke sind in der Tat von guter Qualität und sie sind sehr… interessant. Meinen Datenspeichern nach waren sie vor einigen Jahrzehnten sogar modern. Ein wirklich historischer Fund, würde ich sagen.«
Zekk spürte einen Stich der Enttäuschung. Er hatte sich so viel Mühe gegeben, sich so gut wie möglich auf dieses besondere Ereignis vorbereitet – und dieser versnobte Droide hatte innerhalb von Sekunden alles zunichte gemacht.
Leia Organa Solo kam aus einem der hinteren Räume geeilt. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah. »Oh… ähm, hallo, Zekk, schön, daß du gekommen bist.« Sie schien Zekk mit ihren Blicken geradezu zu sezieren. Der Junge biß sich auf die Lippen und versuchte nicht zu zeigen, wie peinlich ihm das Ganze war. Dennoch spürte er, daß seine Wangen flammend rot sein mußten. Sein eleganter Anzug kam ihm mittlerweile so lächerlich vor, als sei er in einem Clownskostüm erschienen.
»Ich hoffe, ich falle Ihnen nicht zur Last«, stammelte er. »Ich wollte gar nicht, daß Jacen und Jaina mich – «
»Mach dir darüber keine Sorgen«, sagte Leia und lächelte. »Die Botschafterin von Karnak Alpha hat ihre eigene Horde Kinder mitgebracht. Sei ganz entspannt und sei einfach du selbst.«
3PO kehrte mit einigen Kleidungsstücken zurück. »Zunächst einmal werde ich Ihr Haar kämmen, junger Master Zekk. Alles soll schließlich präsentabel aussehen. Es handelt sich für die Neue Republik einfach um eine Frage der diplomatischen Würde. Ich wünschte nur, ich hätte diese alten Dateien über die Sitten und Gebräuche auf Karnak Alpha gefunden. Meine Protokollprogrammierer müssen diesen Planeten einfach vergessen haben.« Er beschäftigte sich mit Zekks Haar. »Du liebe Güte, Sie könnten wirklich einen Haarschnitt vertragen. Mhhm, ich frage mich, ob wir noch genug Zeit haben…«
Jaina und Jacen kamen, um ihren Freund zu begrüßen, der zerknirscht dastand und wortlos die übertrieben sorgfältige Behandlung durch den goldenen Droiden über sich ergehen ließ. Jacens Haar sah ungewohnt glatt aus und sein Gesicht war so sauber geschrubbt, daß Zekk ihn kaum wiedererkannte. »Hallo Zekk!«, rief Jaina erfreut, aber als sie seinen Anzug bemerkte, hielt sie sich die Hand vor den Mund und versuchte ein Kichern zu unterdrücken. Erneut spürte er, wie sich seine Wangen vor Scham röteten.
Als Zekk sich schließlich gegen den an ihm herumzupfenden Droiden wehrte, sagte 3PO streng: »Ich muß doch sehr bitten! Ich bin ein Protokolldroide und daher in allen Fragen eines gepflegten Äußeren aufs Beste ausgebildet.« Zekk gab seinen Widerstand auf, zuckte nur kurz zusammen, als ihm der Droide ein verfilztes Stück Haar ausriß.
»Ich weiß nicht, ob das hier so eine gute Idee ist«, sagte Zekk. »Ich habe doch keinen Schimmer von Diplomatie. Ich weiß nichts über Umgangsformen und Etikette.«
Jaina lachte. »Das ist auch nicht nötig. Benutze einfach deinen gesunden Menschenverstand und verhalte dich wie alle anderen. Es ist ein ziemlich großes diplomatisches Bankett, mit allen möglichen langweiligen Zeremonien – aber das Essen ist erstklassig! Es wird dir gefallen.«
Zekk verzichtete auf die Bemerkung, daß Jaina leicht reden hatte; schließlich war sie in diesen Kreisen aufgewachsen und hatte über Jahre hinweg gelernt, wie man sich korrekt benahm. Für sie waren diese Dinge ganz selbstverständlich. Ihn dagegen hatte niemand in diesen Fragen unterrichtet. Der Abend würde eine Katastrophe werden, das wußte er jetzt schon.
3PO gab schließlich entnervt seine Bemühungen auf, Zekks Haar glatt zu bürsten, und schüttelte seinen goldenen Kopf. »Oje, ich habe gar kein gutes Gefühl dabei.« Zekk konnte ihm nur zustimmen.
Tenel Ka folgte der Gruppe, die sich auf den Weg in den offiziellen Speisesaal machte. Sie achtete auf jede ihrer Bewegungen. Sie wußte, daß es sich um einen wichtigen diplomatischen Empfang handelte, und ihre strenge Großmutter hatte sie am luxuriösen Hof des Hapes Cluster gründlich auf derartige gesellschaftliche Ereignisse vorbereitet. Schließlich war Tenel Ka eine königliche Prinzessin, die künftige Herrscherin über ein ganzes Cluster. Aber sie hatte mit all diesem Unsinn nie etwas zu tun haben wollen und ihre Zeit lieber auf Dathomir, dem düsteren Heimatplaneten ihrer Mutter, verbracht, um sich ihrer Ausbildung als Kriegerin zu widmen. Tenel Kas Großmutter, die von Hapes stammte, gefiel der Weg,
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