Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
eiförmiges Objekt lag.
»He, das ist ja das Flederhabichtei, das wir gefunden haben!«, platzte Jacen heraus.
Leia lächelte und nickte. »Ja, und ich glaube, daß die Botschafterin das Geschenk nun um so mehr schätzen wird, jetzt, da sie weiß, das es von den Kindern stammt, mit denen sie gerade speist.«
Die Abgesandte schien sehr erfreut. »Frau Botschafterin«, sagte Leia, »wir wissen nur sehr wenig über Ihre Kultur, aber wir wissen, daß Sie eine besondere Vorliebe für außergewöhnliche Tierarten haben. Wir haben Berichte über Ihre brillanten holographischen Dioramas gehört und über die riesigen Alternativzoos, in denen die Tiere nicht einmal merken, daß sie sich in einem Käfig befinden. Als ein Geschenk an Sie und Ihr Volk und als Zeichen unserer Wertschätzung möchten wir Ihnen dieses seltene und wertvolle Flederhabichtei überreichen. Diese Vögel gehören zu den am schwierigsten einzufangenden Kreaturen, die in Imperial City leben. Es gibt nur sehr wenige in Gefangenschaft.«
Entzückt flötete die Botschafterin: »Ich danke Ihnen aufrichtig für diese wunderbare Bereicherung unserer Sammlung.«
»Aber Ihr müßt besonders darauf acht geben«, mischte sich Jacen ein. »Ich habe es der Mutter persönlich versprochen!«
Die haarige Botschafterin schien den Hinweis nicht im mindesten ungehörig zu finden. »Das verspreche ich dir.«
Dann hielt sie ebenfalls eine Rede. Irgendwo unter den Haarsträhnen bewegten sich ihre Lippen, als sie wie ein Echo auf die Gefühle und Hoffnungen antwortete, die Leia zum Ausdruck gebracht hatte.
Ihre Kinder, kleine, zappelnde, struppige Büschel, warteten mittlerweile schon ungeduldig auf das Essen und auch Jacen, Jaina und den anderen Jedi-Rittern knurrte bereits der Magen. Han Solo rutschte neben Leia unruhig auf dem Stuhl hin und her, als ersticke er unter seinem steifen Kragen und seinen militärischen Orden. Tenel Ka hatte Mitleid mit ihm.
3PO kam in den Saal, dicht gefolgt von einem Servierdroiden, der auf einer mit Ornamenten verzierten Silberplatte die verschiedensten Teller hereinfuhr, auf denen sich herrliche Speisen türmten, kunstvoll garniert und hergerichtet. Gemäß den üblichen Regeln für diplomatische Empfänge ging der goldene Droide auf das obere Ende des Tisches zu, wo Leia und die Botschafterin die entsprechenden wohlwollenden Bemerkungen über das offensichtlich vorzügliche Essen austauschten.
Tenel Ka beobachtete, wie 3PO zielstrebig auf die Botschafterin zumarschierte, nachdem er einen der größeren Teller von der Silberplatte des Rollwagendroiden genommen hatte. Offenbar hatte er vor, der Botschafterin zuerst zu servieren – was nach den auf Karnak Alpha herrschenden Gebräuchen als ausgesprochen unhöflich, ja geradezu rüde galt.
Sofort sprang sie leichtfüßig auf und richtete das Wort an 3PO. »Entschuldige«, sagte sie, »aber wenn du mir erlauben würdest…« Sie eilte zum unteren Ende des Tisches. 3PO hielt völlig verwirrt inne. Tenel Ka nahm die Teller vom Rollwagendroiden und plazierte sie einen nach dem anderen vor den Kindern der Botschafterin, wobei sie mit dem kleinsten – und vermeintlich jüngstem – Fellknäuel begann.
Prinzessin Leia sah Tenel Ka überrascht an, enthielt sich jedoch jeglichen Kommentars. Die Botschafterin von Karnak machte eine Kopfbewegung, bei der es sich wohl um eine Verneigung handelte. »Vielen Dank, junge Dame. Sie erweisen uns eine große Ehre. Ich bin überrascht und erfreut, wie gut Sie unsere Gebräuche kennen.«
Tenel Ka schob 3PO sanft zur anderen Seite des Tisches, wo sie Anakin auf die Schulter tippte. Sie reichte dem Jungen einen Teller und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Anakin stand ohne zu zögern auf, bewegte sich gemessen nach vorn und präsentierte den Teller der Botschafterin.
Die Frau lachte erfreut auf. »Ich fühle mich äußerst geehrt, Staatsministerin, daß Sie Ihren Jüngsten ausgewählt haben, um mich zu bedienen.«
»Ich… danke Ihnen«, sagte Leia, der sonst nichts Besseres einfiel.
Tenel Ka stand nickend hinter ihr. Ihr geknüpftes rotblondes Haar fiel nach vorn. »Ja, Botschafterin«, sagte sie. »Wir möchten Euch unsere Hochachtung erweisen, indem wir die Sitten von Karnak Alpha respektieren – so auch den schönen Brauch, daß ein junges Mitglied des Haushalts sich um die Kinder der Gäste kümmert, bevor ein Kind der Gastfamilie den erwachsenen Ehrengast bedient.«
»Ich bin äußerst erfreut«, sagte die Botschafterin. »Wenn alle Mitglieder der
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