Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
lenkte, vergaßen sie ihre potentielle Beute und stürmten durch das belaubte Astwerk davon.
Er schwang sich hinauf und erreichte schließlich das Dschungeldach. Sonnenschein überschüttete ihn, als er seinen Kopf über die belaubten Baumwipfel erhob. Feuchte Luft füllte seine brennenden Lungen, und er blinzelte geblendet im gleißenden Licht des Morgens. Die von Vegetation sattgrüne Welt ringsum kam ihm nach dem Halbdämmer der unteren Etagen fast schmerzhaft hell vor. Während er sich umdrehte und die Stufenpyramide des Großen Tempels betrachtete, die seine Jedi-Schüler beherbergte, dachte Luke über die neue Kämpfergruppe nach, die er hergeholt hatte, damit sie half, die Neue Republik zu schützen – und über ihre Gegenspieler, die Rekruten der Schatten-Akademie …
Während der vergangenen Monate hatte die Schatten-Akademie zunehmend Kandidaten unter den benachteiligten jungen Männern und Frauen von Coruscant ausgesucht und diese ›Verlorenen‹ aufgenommen, damit sie dem Zweiten Imperium dienten. Unter ihnen hatte sich auch ein Teenager namens Zekk befunden, ein dunkelhaariger, grünäugiger Bursche, der sich mit den Zwillingen – besonders mit Jaina – angefreundet hatte.
Außerdem hatte der TIE-Pilot Qorl – der sich, nachdem der erste Todesstern zerstört worden war, zwanzig Jahre lang auf Yavin 4 versteckt hatte – einen Raubzug angeführt, bei dem Hyperantriebskerne und Turbolaserbatterien mitsamt dem sich bereits Coruscant nähernden Versorgungsschiff der Neuen Republik gestohlen worden waren.
All dies und weitere Ereignisse hatten Luke Skywalker zu der Schlussfolgerung gelangen lassen, dass die Schatten-Akademie sich für eine größere Schlacht gegen die Neue Republik rüstete. Seit dem Tod des Imperators Palpatine hatte es zahlreiche Kriegsherren und Führerpersönlichkeiten gegeben, die versucht hatten, die imperialen Verhältnisse wieder einzuführen – aber Luke spürte mit den Sinnen der Macht, dass dieser neue Führer ausgesprochen gefährlich und nicht nur ein harmloser Schwindler war …
Der morgendliche Sonnenschein hüllte Luke ein, wärmte seine Hände. Insekten, die in allen Farben funkelten, schwirrten umher und begrüßten summend den neuen Tag. Luke rutschte auf den rauhen Ästen herum, suchte sich eine bequemere Position und atmete die frische Luft tief ein, die von den vielfältigen Gerüchen der üppigen Dschungelvegetation erfüllt war.
Die Schatten-Akademie existierte noch immer und trainierte weiterhin Dunkle Jedi. Luke hasste es, die Ausbildung derer über Gebühr zu beschleunigen, die die Wege der Hellen Seite erlernten – aber die Umstände zwangen ihn dazu, starke Verteidiger schneller hervorzubringen, als die Schatten-Akademie neue Feinde schuf. Ein Kampf stand unmittelbar bevor, und darauf mussten sie vorbereitet sein.
Luke packte die frei hängende Ranke einer Kletterpflanze und ließ sich einfach fallen, tiefer und tiefer, bis er ziemlich hart auf einem dicken Ast des Massassi-Baums landete. Von dort schwang er sich hinab und rannte, so schnell er konnte, zur Akademie zurück.
Die Gymnastik hatte ihn hellwach gemacht, und nun war er für alles gewappnet, was der Tag für ihn bereithielt.
Eine weitere Versammlung der Schüler der Jedi-Akademie war anberaumt worden – und Jacen Solo wusste, was das hieß: Sein Onkel, Luke Skywalker, hatte eine wichtige Mitteilung zu machen.
Das Leben an der Akademie bestand nicht aus einer strengen Folge von Vorlesungen, Übungen und Seminaren, wie er es bei seinem Vorbereitungsunterricht auf Coruscant erlebt hatte. Die Jedi-Akademie war im wesentlichen für das so genannte freie, unabhängige Studium geschaffen worden. Hier konnten junge Individuen, die Zugang zur Macht hatten, ihren eigenen Geist ausloten, ihre Fähigkeiten prüfen und sich ihr eigenes Lerntempo suchen.
Jeder potentielle Jedi-Ritter hatte eine ganze Reihe spezieller Fähigkeiten. Jacen zum Beispiel konnte Tiere verstehen. Er rief sie, kommunizierte mit ihnen und erkannte ihre Gedanken und Empfindungen. Seine Schwester Jaina hingegen war ein Ass in den Bereichen Mechanik und Elektronik und verfügte über eine erstaunliche technische Kreativität.
Lowbacca, der Wookiee, mit dem sie sich angefreundet hatten, entwickelte ein geradezu unheimliches Verständnis für Computer, das ihn in die Lage versetzte, komplizierteste elektronische Schaltkreise zu analysieren und zu programmieren. Ihre athletische Freundin Tenel Ka war ungemein stark und
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