Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
vor ungewohnter emotionaler Intensität, als sie sich schließlich räusperte. »Jacen, mein Freund«, sagte sie, »ich wüsste nicht, wie ich dir anders zeigen könnte, dass ich dir vollkommen vertraue … dass ich dir nicht die Schuld an dem gebe, was geschehen ist.«
Jacens Gesicht war ernst, als er nickte. »Vielen Dank.« Er schloss die Augen und machte einen tiefen Atemzug.
Tenel Ka machte es ihm nach und spürte, wie die Macht in sie einströmte, sie ausfüllte. Ihre Muskeln spannten sich – nicht vor Angst, sondern vor freudiger Erwartung. Sie griff nach dem Rancorzahn an ihrem Gürtel und hakte ihn los. Für einen kurzen Moment hielt Tenel Ka ihn hoch und betrachtete ihn sinnend, dann betätigte sie den Schalter.
Eine Klinge knisternder Energie sprang aus dem elfenbeinernen Griff heraus und leuchtete türkisfarben dank der Regenbogenjuwelen aus ihrem Diadem, die sie in den Schwertgriff eingesetzt hatte. Einen Herzschlag später erwachte Jacens smaragdgrüne Klinge zum Leben.
Wie in Zeitlupe hob das Freundespaar die Waffen, bis sie sich in Augenhöhe befanden und nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Mit einem lauten Zischen und Knistern sich entladender Energie berührten ihre Lichtschwerter einander einmal. Dann ein zweites Mal.
Zuerst ein wenig zögernd, übte Tenel Ka auf ihre türkisfarbene Klinge Druck aus. Jacen parierte, bestärkte seine Freundin mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken.
Die Macht umfloss sie, baute sich zwischen ihnen auf, hüllte sie ein, und schon bald bewegten sie sich in uralten Mustern und Rhythmen wie bei einer sorgfältig einstudierten Übungsfolge, einem komplizierten Tanz. Irgendwie wussten beide genau, dass keiner von ihnen zu Schaden kommen würde.
Ihre Blicke tauchten ineinander, während die lautlose Musik, die ihre Bewegungen untermalte, sich zu einem Crescendo steigerte und dann allmählich verhallte. Aber ihr Vertrauen ineinander ließ nicht nach, während ihre Bewegungen sich verlangsamten.
Am Ende blieben sie stehen. Ihre Lichtschwerter berührten einander ganz sacht, und ein Ausdruck der Verwunderung lag auf beiden Gesichtern. Jacen öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, aber kein Laut drang über seine Lippen.
Einen kurzen Augenblick später zerriss ohrenbetäubendes Gebrüll die Luft, als Lowbacca und Jaina über das Dach herangeeilt kamen, um sie zu begrüßen.
Jaina lachte. »Ich stimme Lowie uneingeschränkt zu. Es tut gut zu sehen, dass du wieder ein Lichtschwert in der Hand hast, Tenel Ka. Für eine Weile hatte ich die Befürchtung, du könntest vielleicht der Auffassung sein, dass du dich zu sehr von uns unterscheidest, um weiterhin mit uns befreundet zu sein.«
»Etwas Ähnliches habe ich tatsächlich gedacht«, gab Tenel Ka zu. »Aber ich habe gelernt, dass Unterschiede auch etwas Positives haben können, dass man sie zusammenfügen kann und am Ende ein weitaus stärkeres Ganzes erhält.«
»Eigentlich sind wir schon ziemlich unterschiedlich«, betonte Jacen.
Jaina schaltete ihre amethystfarbene Energieklinge mit einem Zischen ein. »Aber wir werden alle Jedi-Ritter sein.«
Lowbacca aktivierte ebenfalls sein Lichtschwert. Dessen Klinge leuchtete in einem warmen Bronzeton.
»Gemeinsam sind wir immer stärker«, erklärte Tenel Ka und hob ihr türkisfarbenes Lichtschwert hoch über den Kopf.
Lowbacca hob sein Schwert ebenfalls, um die Waffe seiner stolzen Freundin zu berühren.
»Ja, gemeinsam sind wir stärker«, pflichteten Jacen und Jaina ihr unisono bei und kreuzten ihre leuchtenden Klingen mit den anderen beiden.
Vier Lichtschwerter vereinigten sich zu einem Strahlen, neben dem die Morgensonne tatsächlich verblasste …
Weitere Kostenlose Bücher