Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters
Stamm eines nahen Baumes. Sie blieb wie eine Miniatursonne stecken und brannte funkensprühend aus. Ihr Leuchten mehrte die Schatten, während es gleichzeitig die umgebende Dunkelheit verzehrte und die feuchte Luft mit gleißendem Schein durchwob.
Zu seiner Bestürzung bemerkte Jacen vier Sturmtruppler, die auf ein und demselben breiten Ast standen und ihre Waffen auf die erschöpften Jedi-Schüler gerichtet hatten, obwohl die Lichtexplosion auch ihre Augen geblendet haben musste.
Tenel Ka stieß Jacen von sich. »Versteck dich!« fauchte sie und stürzte sich selbst hinter dickes Geäst.
Jacen duckte sich gerade rechtzeitig, bevor ein Blasterstrahl dort, wo er sich Augenblicke zuvor noch befunden hatte, in Kopfhöhe einschlug.
Das Geraschel um ihn herum bewies ihm, dass auch Lowie und Sirra das Weite gesucht hatten. Er hörte eine Stimme, die nicht von einem der vier Soldaten zu stammen schien. Sie klang nach Zekk, und Jacen fragte sich, ob ihr dunkelhaariger ehemaliger Freund es tatsächlich fertigbrächte, sie kaltblütig umzubringen …
»Oh, verdammt noch mal!« fluchte er, als ein weiterer Schuss ganz nah durch die Luft fauchte. »Ha – allmählich finde ich das gar nicht mehr witzig«, redete er weiter mit sich selbst.
Im Licht der Kugel stachen die Farben unnatürlich intensiv und schmerzhaft in seine Augen. Bald drehte sich alles um ihn. Trotzdem erfasste er die schemenhafte Bewegung einer geschmeidigen Gestalt, die ihr türkisfarben leuchtendes Schwert zog.
Es war Tenel Ka mit ihrem Lichtschwert, und sie befand sich direkt unterhalb der Sturmtruppenkämpfer!
Die imperialen Soldaten bemerkten sie auch – natürlich. Aufgeregt brüllten sie durcheinander, legten ihre Waffen auf sie an …
… aber sie handelten zu spät.
Mit einem einzigen Hieb hatte Tenel Ka den Ast, auf dem sie standen, durchtrennt. Während die Energieklinge ihres Lichtschwerts den jahrhundertealten Ast teilte, flackerte sie nur leicht und ließ flüchtige Funken in alle Richtungen davonstieben.
Mit einem Sprung brachte Tenel Ka sich in Sicherheit. Holz zersplitterte, Schlingpflanzen zerrissen, und Blätter wirbelten umher, als der schwere Ast unter dem beachtlichen Gewicht der überrumpelten Soldaten krachend nach unten sackte.
Die Soldaten feuerten ziellos. Panisch und zusammenhanglos schrien sie in die Kommunikatoren ihrer Helme, aber ihr Fall war nicht mehr zu stoppen.
Unaufhaltsam und mit zunehmender Geschwindigkeit stürzten sie dem fernen Boden – und dem sicheren Tod – entgegen, während ihre Blastergewehre bis zuletzt selbst das Verderben ausspieen.
Mit einem Ausdruck grimmiger Zufriedenheit schaltete Tenel Ka ihr Lichtschwert ab und schob es in die Halterung an ihrem Gürtel zurück.
Jacen betrachtete die junge Kriegerin mit unverhohlener Bewunderung.
Weiter unten kauerte Lowbacca, eng an seine Schwester geschmiegt, im Schutz eines verkrüppelten, krummen Baumes und verfolgte, wie der abgetrennte Ast mit den vier Sturmtrupplern an ihnen vorbei in die Finsternis stürzte. Dank seiner an die Dunkelheit angepassten Augen konnte er sehen, wie Sirra ihre Nase witternd in den Wind hielt und abwartete, was sonst noch geschah. Sie wirkte tief in Gedanken versunken, während sie ihren Instinkten lauschte und die Umgebung studierte.
Dann fing Lowie plötzlich ein stechendes Aroma auf – den alarmierenden Duft einer großen Syrenpflanze, die sich weiter unter ihnen befinden musste.
Mit einem unterdrückten Seufzer richtete er seine goldenen Augen in die Tiefe, bis er die monströse fleischfressende Pflanze im dichten Unterholz des Bodenbereichs entdeckte.
Ihre glänzenden gelben Blütenblätter waren weit geöffnet, ihr blutroter Stempel in der Mitte verbreitete einen betörenden, anziehenden Duft.
Sirra löste sich und kletterte auf einen Ast oberhalb der tückischen Pflanze. Dort suchte sie einen Weg, um sicher zu ihr hinab zu gelangen.
Unvermittelt sprang Vonnda Ra aus den Schatten und schlug, während ihre Fäuste von teuflischer Energie umzüngelt wurden, heftig auf Lowie ein. Gefährliche Blitze fuhren in den Wookiee und versengten sein Fell.
Als er aufbrüllend, benommen und desorientiert rückwärtstaumelte, hatte es den Anschein, als würde Rauch aus seinem Körper quellen.
Wie ein mit Zähnen und Klauen bestückter Wirbelwind griff Sirra in den Kampf ein und ließ ihre scharfen Fänge aufblitzen. Kraftvoll stieß sie Vonnda Ra von ihrem Bruder weg, und sofort wandte sich die Schwester der Nacht der
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