Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters
– zwar leicht versorgt werden konnten, eines von Chewies Beinen aber zweifellos tatsächlich gebrochen war. Damit würde der Wookiee unter keinen Umständen in der Lage sein, sich selbst von hier wegzubewegen!
Jaina schätzte ihre Stärke realistisch genug ein, um zu wissen, dass es ihr nicht gelingen würde, einen verwundeten Wookiee Hunderte von Metern hinauf zum Dach des Waldes zu schleppen – nicht einmal, wenn sie die Macht einsetzte.
Sie hatte es kaum allein bis hierher geschafft.
Außerdem brauchten ihr Bruder und die anderen auch ihre Hilfe …
Jaina fiel nichts ein, was sie für sie hätte tun können.
Sie dachte darüber nach, während sie die bescheidene Notausrüstung aus ihren Tornistern verwendete, um Chewies Wunden zu waschen und zu verbinden. Er stöhnte, tat aber sein Bestes, um ihr zu helfen.
Jaina sah ein, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihre Suche nach den anderen aufzugeben. Jacen, Tenel Ka und die beiden Wookiees befanden sich immer noch auf der Flucht vor den Imperialen. Jaina war keine Fährtenleserin, und allein hatte sie kaum eine Chance, sie zu finden.
Aber zwischen ihr und ihrem Zwillingsbruder hatte immer eine starke geistige Verbindung bestanden – genau wie zwischen ihrer Mutter Leia und deren Zwillingsbruder Luke.
Jacen würde vielleicht, wenn sie einen gedanklichen Hilferuf aussandte, in der Lage sein, sie zu finden.
Jaina bündelte ihre mentalen Kräfte und entließ einen mentalen Schrei – »Hilf mir!« –, der in ihr selbst widerhallte.
Nachdem sie ihre Augen geöffnet hatte, kümmerte sie sich wieder um Chewbaccas gebrochenes Bein. Die Knochen waren nicht durch das Fleisch gedrungen, aber die Verletzung war trotzdem ernst.
Jaina hielt ihr Phosfliegen-Licht hoch über sich und hielt Ausschau nach ausreichend kräftigen Ästen, um sie als Schiene zu verwenden.
Das pinkfarbene Glühen berührte ein Paar schwarze Stiefel, und eine vertraute Stimme sagte: »Hast du um Hilfe gerufen?«
Jaina fuhr so heftig herum, dass sie beinahe abgestürzt wäre. Chewbacca entblößte knurrend seine Fangzähne, obwohl er zu keiner ernsthaften Gegenwehr fähig war.
»Zekk – was treibt dich denn hierher?« Während sie ihre Überraschung zu bezähmen versuchte, richtete sich Jaina auf und versuchte das Licht der Phosfliegen besser auszurichten. Aber die Gestalt in der Lederrüstung wich einen Schritt zurück und hielt ihr Gesicht weiter in den Schatten.
»Dringende Geschäfte«, sagte er.
»Imperiale Geschäfte?« fragte Jaina und biss sich auf die Unterlippe, kaum dass sie es ausgesprochen hatte. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. »Was ist nur aus dir geworden, Zekk? Wie konntest du dich der Schatten-Akademie zuwenden? Ich dachte, wir wären Freunde …«
Ohne zu antworten, stellte er Gegenfragen: »Was führt dich hierher, Jaina? Warum konntest du nicht bleiben, wo du warst? Ich will dir nicht weh tun …«
Chewbacca gab ein warnendes Knurren von sich und wand sich im nächsten Augenblick unter den Schmerzen seiner Verletzung.
»Dann tu es auch nicht, Zekk«, sagte Jaina leise. Sie machte einen Schritt über den Ast auf ihren einstigen Freund zu. »Ich stelle keine Bedrohung für dich dar. Ich bin immer noch deine Freundin – die sich Sorgen um dich macht.«
»Geh zurück, und stell dich mir nicht in den Weg«, sagte Zekk verdrossen. »Für die anderen ist es ohnehin zu spät.«
Jaina zuckte zusammen und schloss die Augen. Sie spürte, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich.
Konnte es wahr sein?
Hatte Zekk Jacen, Lowie und Tenel Ka bereits getötet? Vielleicht sogar eine unbeteiligte Fremde wie Sirra …?
Nein, das konnte nicht sein! Sie hätte es gespürt.
Ihr Bruder und ihre Freunde waren noch am Leben. Es musste so sein …
Sie wollte nicht glauben, dass Zekks Herz so verkümmert und hart geworden war, dass er ehemalige Freunde töten konnte …
Bemüht, ihn auf ähnliche Weise abzulenken, wie sie es bei Garowyn geschafft hatte, probierte Jaina ihren Trick erneut.
Sie schleuderte die Macht wie einen riesigen Windstoß durch die Blätter der umgebenden Zweige, die einen Käfig von klaustrophobischer Dichte formten.
Zekk riss die sogar hier im Dunkeln hell leuchtenden Augen auf.
Er benötigte nur einen Moment, um zu begreifen, was sie tat und damit beabsichtigte.
Um seine bleichen Lippen bildete sich ein Lächeln, dann winkte er mit der Hand. Sofort nahm der Wind zu, schlug die Äste gegeneinander, und losgerissene Blätter und Zweige wirbelten mit der
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