Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
spüren – nervöse Vorerwartung, Heimweh, Vertrauen in die Macht, Angst angesichts der Möglichkeit, getötet zu werden. Aber sie bemerkte keine Spur von Verwirrung, Panik oder Ablehnung.
Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, strömten die Studenten aus dem großen Vorlesungssaal. Luke Skywalker hastete zum Fenster, an dem Tenel Kas Gruppe stand, und bedeutete Peckhum, sich ihnen anzuschließen. Der alte Raumfahrer duckte sich, als Schutt von der Decke auf ihn herabrieselte, den die Erschütterungen gelockert hatten.
Der Jedi-Meister gab sofort neue Instruktionen, und Tenel Ka staunte, wie ruhig er inmitten dieses Aufruhrs zu sein schien. »Jacen, bring die Shadow Chaser in den Orbit. Versuche mal, ob du dem Störsender ausweichen und deiner Mutter eine Nachricht schicken kannst, daß wir angegriffen werden. R2-D2 wartet unten in der Hangarbucht mit dem Schiff. Er wird dir als Kopilot dienen.«
Jaina, die selbst gern flog, wollte schon protestieren, als Luke sich ihr zuwandte. »Dich brauche ich hier. Du mußt auf die andere Flußseite rüber und die Schildgeneratoranlage überprüfen. Schau nach, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, unsere Abwehrschilde wieder hochzufahren. Lowie, du und Tenel Ka …« Der Komsender an Lukes Gürtel unterbrach ihn und signalisierte eine dringende Nachricht.
Eine weitere Explosion erschütterte den großen Tempel, diesmal näher als die anderen. Als Luke seinen Komsender einschaltete, war R2-D2s aufgeregtes Pfeifen und Piepsen zu hören.
»Was ist los, R2? Beruhige dich«, sagte Luke.
»Wenn Sie erlauben, Master Skywalker«, sagte MTD. »Ich konnte die Nachricht Ihres Astromechdroiden verarbeiten und würde gern für Sie übersetzen. Ich beherrsche über sechs Kommunikations …«
»Danke, MTD«, unterbrach Luke Skywalker das Geplapper des kleinen Droiden, »das wäre sehr hilfreich.«
»R2-D2 berichtet, daß – ach, du liebe Güte! –, daß die Vorderseite der Hangarbucht getroffen worden ist. Der Eingang ist verschüttet. Niemand kann rein oder raus. Die Shadow Chaser ist lahmgelegt.«
»He, Peckhum«, sagte Jacen nach kurzem Nachdenken. »Was ist mit der Lightning Rod? Die ist einsatzbereit.«
Tenel Ka runzelte unwillkürlich die Stirn bei dem Gedanken, daß Jacen sich in dem schrottreifen alten Frachtshuttle einem Angriff des Imperiums stellen könnte.
»Die Lightning Rod verfügt nicht über die Quantenpanzerung der Shadow Chaser«, bemerkte Luke.
»Zu gefährlich«, sagte Jaina.
»Hört mal, wir schweben hier alle in Gefahr«, sagte Jacen mit ruhiger, fester Stimme. »Und wir müssen eine Nachricht rausschicken.«
»Sicher, das könnten wir tun«, sagte der alte Peckhum. »Ich habe im Laufe der Zeit einige ganz nette Ausweichmanöver gelernt – genug, um es bis in den Orbit zu schaffen, ohne in die Luft gejagt zu werden, schätze ich.«
In diesem Moment gab Lowbacca einen Warnschrei von sich und deutete auf den Fensterschlitz. In der Ferne schwebte über dem Dschungel ein seltsames Gebilde, eine riesige, waffengespickte taktische Plattform, die wie ein tödliches Floß feindliche Truppen herantrug.
Tenel traf das vertraute Gefühl wie ein Schlag. »Tamith Kai ist da; ich kann sie spüren«, sagte sie.
»Sieht so aus, als ob sie von da oben die Invasionseinheiten kommandiert«, bemerkte Luke.
»Dann müssen wir die Gefechtsplattform außer Gefecht setzen«, erwiderte Tenel Ka sofort. »Ich melde mich freiwillig. Die Schwester der Nacht gehört mir.«
Lowbacca bellte einen Kommentar. »Master Lowbacca möchte daraufhinweisen, daß sein T-23 auf dem Landefeld noch immer in Reichweite ist. Mit dem Skyhopper könnten er und Mistress Tenel Ka diese Plattform mit Leichtigkeit binnen Minuten erreichen.«
Luke nickte. »Jetzt hat jeder von uns seine Mission zu erledigen. Ich werde noch einmal die Pyramide durchsuchen, um sicherzugehen, daß wir niemanden zurückgelassen haben. Ich sehe euch alle am vereinbarten Treffpunkt im Dschungel.«
Als die jungen Jedi-Ritter die Treppen im Innern des Tempels hinabliefen, war Tenel Ka in Gedanken schon bei der Konfrontation, die ihr bevorstand. Adrenalin wurde durch ihren Körper gepumpt, und ihr Geist war hellwach. Sie war für den Kampf geboren und ausgebildet worden.
Obwohl der Kampf mit nur einem Arm sie vor neue Herausforderungen stellte, hatte sie weder Angst noch war sie übertrieben selbstsicher. Sie war einfach bereit. Ein Jedi mußte immer bereit sein, das wußte sie. Master Skywalker und Tionne hatten sie
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