Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Schatten-Akademie hergestellt worden waren. Die Teammitglieder richteten ihre Repulsorpacks, die sie auf den Schultern trugen. Einer nach dem anderen erklärten sie sich für einsatzbereit.
Die Schwärze des Weltraums wurde von weißen Schleiern durchzogen, als die Gefechtsplattform kopfüber in die Atmosphäre tauchte. Zekk spürte eine dumpfe Vibration, als Winde die Panzerplatten erschütterten.
Die Außenhülle erhitzte sich und Zekk konnte die ionisierte Stoßwelle durch die Luft kreischen hören, aber Tamith Kai steuerte die Gefechtsplattform fachmännisch und ohne zu zögern direkt auf ihr Ziel zu.
Über Kom meldete sich die tiefe, harte Stimme der Schwester der Nacht. »Wir nähern uns der Absprunghöhe. Zekk, bereite deine Dunklen Jedi auf den Ausstieg vor. Die Falltüren werden in einer Standardminute geöffnet.«
Zekk klatschte in die behandschuhten Hände und befahl den Dunklen Jedi, sich in Reihen aufzustellen. »Die Repulsorpacks werden euch tragen«, sagte er, »aber gebraucht die Macht, um euren Abstieg zu steuern. Wir müssen direkt zuschlagen. Luke Skywalkers Jedi-Ritter sind unsere Todfeinde. Die Zukunft der Galaxie hängt von unserem heutigen Sieg ab.« Zekk warf jedem der Rekruten einen durchdringenden Blick zu und versuchte, etwas von seiner Entschlossenheit auf sie zu übertragen. Sie waren heldenhafte Krieger, bereit, sich von nichts und niemandem aufhalten zu lassen.
Doch Zekk war noch nicht mit seinem eigenen inneren Aufruhr fertig geworden. In seinem Herzen wußte er, daß Tamith Kais Zweifel an seiner Loyalität eine reale Grundlage hatten – er empfand tatsächlich eine sehnsüchtige Freundschaft für seine einst so vertraute Gefährtin Jaina Solo und ihren Bruder Jacen.
Tief in den Wäldern von Kashyyyk hatte er Jaina gewarnt, sich von der Jedi-Akademie zu entfernen. Er wollte nicht, daß sie die heutige Schlacht miterleben mußte. Er wollte nicht, daß sie ein Opfer wurde.
Aber er wußte mit ebensolcher Bestimmtheit, daß die Jaina Solo, die er kannte und um die er sich sorgte, niemals fortbleiben würde, um ihr eigenes Leben zu retten, wenn das ihrer Freunde auf dem Spiel stand. Ihm mißfiel der Gedanke, daß sie dort unten auf ihn warten und gegen ihn kämpfen könnte.
Zekk war dankbar dafür, daß seine Gedanken vom Scheppern des Bodens und vom Knirschen der Falltüren gestört wurden. Ein heller Spalt öffnete sich zu ihren Füßen wie ein dünnes, zahnloses Lächeln und klaffte dann auf. Die Baumwipfel des Dschungels kamen unter ihnen in Sicht, durchsetzt von den aufragenden Steintürmen der alten Massassi-Tempel.
»Also gut, meine Dunklen Jedi«, schrie Zekk gegen das Heulen des Windes. »Die Stunde ist gekommen. Absprung!« Er ließ sich als erster in den Himmel fallen, aktivierte sein Repulsorpack und taumelte auf die ungeschützte Jedi-Akademie zu.
Hinter ihm fielen die anderen Dunklen Jedi einer nach dem anderen aus der Gefechtsplattform und stürzten herab wie Raubvögel.
Im Flug zündete Zekk das Lichtschwert und hielt es vor sich hin wie ein Signalfeuer. Er blickte hinauf und sah, wie die anderen Angreifer ebenfalls ihre glühenden Waffen ausstreckten, während der Wind an ihren Umhängen zerrte. Dunkle Jedi regneten aus dem Himmel.
6
Das Kreischen der doppelten Ionentriebwerke zerriß die relative Stille im großen Vorlesungssaal. Tenel Kas Reflexe übernahmen die Kontrolle, noch bevor sie die Quelle des Lärms erkannte, und schon im nächsten Augenblick rannte sie, Jaina, Jacen und Lowbacca an ihrer Seite, in geduckter Haltung zum nächsten Fensterschlitz. Durch den Spalt in der Steinmauer sah Tenel Ka TIE-Jäger im Tiefflug heranrasen – direkt auf die Jedi-Akademie zu.
»Master Skywalker, wir werden angegriffen«, rief Tenel Ka.
Luke Skywalker hob die Stimme, damit jeder im Saal ihn hören konnte. »Alle bleiben im Dschungel, bis die Schlacht vorüber ist. Kämpft mit all euren Kräften und Fähigkeiten. Erinnert euch an euer Training … und möge die Macht mit euch sein.«
Eine Reihe hohl donnernder Explosionen durchlöcherte sein Kommando. Ein lautes Krachen hallte durch den Saal, als eine Protonenbombe das unterste Geschoß traf und einen Krater in den Dschungelboden vor der Pyramide riß.
Von dort, wo sie stand, beobachtete Tenel Ka die anderen Jedi-Rekruten und kam zu dem Schluß, daß ihre Reaktionen auf Master Skywalkers Befehle lobenswert waren. Einige Studenten keuchten überrascht auf und Tenel Ka konnte widersprüchliche Emotionen
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