Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
auf Anhieb.«
Jacen, Lowie und Tenel Ka wechselten amüsierte Blicke.
Wie sich später herausstellte, hatte Jaina nicht zu viel versprochen. Kurz vor Tagesanbruch entdeckte sie einen weitläufigen Tafelberg, der sich etwa tausend Meter über die von Spalten durchzogene, staubige Steppe erhob. Als sie sich der Erhebung näherten, wurde deutlich, dass das Plateau, das ungefähr drei Kilometer breit war, eigentlich kein richtiger Tafelberg war. Der größte Teil der flachen Gipfelfläche des Berges war in einen tiefen Krater gestürzt, der von einem künstlichen, breiten ebenen Rand umgeben war und eine riesige natürliche Arena bildete.
Vor langer Zeit waren Tunnel und Laufgänge und Treppen in die Innenwände des Kraters hineingebaut worden. Auf dem Grund des Kraters waren die Ruinen einer großen Anzahl hoher, verfallener Gebäude zu erkennen. Ein Geflecht rostiger Ketten verband die Spitzen dieser Bauten miteinander, wie das Netz eines funktionsgestörten Insekts. Jaina vollzog mit der Rock Dragon eine weiche Landung auf dem breiten Rand des Kraters.
»Da wären wir«, sagte sie betont selbstgefällig. »Ein Landschaftsmerkmal. Leicht zu finden. Ein hervorragender Landeplatz. Dies ist mein ganz heißer Tipp.« Lowie stimmte ihr begeistert zu.
»Unsere Sensoren geben keinerlei Hinweise auf irgendwelche in der Luft vorhandenen Giftstoffe, die für Menschen oder Wookiees lebensgefährlich sein könnten«, versicherte MTD ihnen. »Die Atmosphäre ist uneingeschränkt atembar.«
»Dann nichts wie raus«, sagte Jaina. »Zeit, uns ein wenig die Beine zu vertreten.«
»Prima«, seufzte Jacen und löste seine Sicherheitsgurte. Er dachte bereits darüber nach, welche ungewöhnlichen Lebewesen sie vielleicht finden würden, und hoffte, dass er auf einige der interessanten Arten treffen würde, die er aus der Luft gesehen hatte.
»Nun beginnt der nächste Teil unserer Suche«, sagte Tenel Ka. »Die ernsthafte Arbeit.« Sie folgte Jacen die Ausstiegsrampe der Fähre hinunter und atmete die trockene Luft tief ein. Jaina und Lowie folgten ihnen mit unsicheren Schritten. Sie waren froh, sich nach der langen Reise wieder ausgiebig bewegen zu können.
Jacen rannte zum Rand des tiefen Kraters und schaute hinunter auf das Durcheinander aus alten Gebäuden, Ketten und Mauern, die zum Teil im Schatten lagen. »Es dauert wahrscheinlich sehr lange, das alles zu durchsuchen«, sagte er skeptisch. »Es ist immerhin eine ganze Stadt!«
Lowie stieß ein verneinendes Grollen aus. »Lowie hat Recht. Ich denke, es wäre sinnvoller, hier oben anzufangen«, sagte Jaina. »Der beste Platz, um mit einem Schiff zu landen, dürfte hier oben auf dem Rand sein…«, sie vollführte mit dem Arm eine ausholende Geste, um auf den Wall zu deuten, der den riesigen Krater umgab, »… anstatt dort unten.«
Nach einer kurzen Beratung verteilten sich die jungen Jedi-Ritter und erweiterten den Abstand zueinander, um ein größtmögliches Gebiet abzudecken. Sie schritten langsam über den Ringwall und suchten den Boden nach irgendwelchen Spuren ab, die in der uralten Staubschicht hinterlassen worden waren.
Nach mehreren falschen Alarmen – die sich bei näherem Hinsehen als ein abgesprengter Gesteinsbrocken, eine glänzende Vogelfeder oder als Tierkot entpuppten – sah Jacen, der eine Position direkt am äußeren Kraterrand einnahm, wie etwas vor ihm hochflatterte. Während er seine Augen mit der Hand vor der grellen Morgensonne schützte, rannte er los. Er war überzeugt, dass er etwas Wichtiges entdeckt hatte. Zu seiner großen Enttäuschung fand er jedoch nicht mehr als eine glatte graue Steinplatte, die kaum größer war als eines der Serviertabletts in der Kantine der Jedi-Akademie. Seine Schwester, Lowie und Tenel Ka eilten zu ihm.
»Was ist das?«, fragte Jaina.
»Nichts, denke ich«, sagte Jacen. »Ich nahm an, ich hätte irgendetwas Farbiges gesehen, das sich da drüben bewegt hat – so etwas wie ein Flattern. Vielleicht war es nur ein Vogel oder eine Staubwolke, keine Ahnung.«
Tenel Ka bückte sich und umkreiste die Platte. »Ah. Aha«, sagte sie. Sie griff unter eine Kante und zog. »Lowbacca, mein Freund –?« Aber ehe sie ihre Bitte aussprechen konnte, hatte Lowie den Steinklotz bereits hochgewuchtet und stieß ihn über die scharfe Kante in den Krater hinunter. Tenel Ka richtete sich wieder auf.
In der Hand hielt sie ein längliches Stück Stoff, eine Schärpe, die aus gelben, purpurnen, roten und orangenen Stoffstreifen
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