Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
während andere in Form spitz zulaufender Nadeln aufragten wie Stalagmiten. Tausendfüßlerähnliche Insekten wühlten sich durch das schwammartige Fleisch der Pilze und schufen winzige Stollensysteme.
Jaina studierte den Staub vor ihren Füßen. »Es sieht so aus, als wäre vor gar nicht langer Zeit jemand oder etwas hier gewesen.«
Jacen hob den Kopf. »Meinst du, es könnte Raynars Vater gewesen sein – oder derjenige, mit dem er hier verabredet war?«
»Das ist schwierig festzustellen. Die Fußabdrücke sind ziemlich verwischt«, sagte Tenel Ka und bückte sich. »Die Spuren könnten menschlichen Ursprungs sein… oder von irgendeinem anderen Lebewesen stammen. Wir müssen mit unseren Schlussfolgerungen vorsichtig sein.«
»Du bist immer vorsichtig, Tenel Ka«, sagte Jacen. »Das ist eine der Eigenschaften, die ich an dir so sehr mag.«
»Vorsichtig zu sein hat sicherlich eine ganze Menge für sich, Master Jacen«, stellte MTD fest.
Jaina richtete ihren Glühstab auf die gewölbte Öffnung eines Ganges, der tiefer in die Felswand hineinführte. »Das sieht aus wie ein Haupttunnel«, sagte sie. Das Licht fiel auf eine umgestürzte Säule und auf Räume, die mit zerborstenem Gestein zusammengebrochener Decken und Wände gefüllt waren.
Die Spuren führten in den Tunnel hinein, und Jacen kratzte sich das zerzauste braune Haar, als er nach einer Erklärung suchte, weshalb Bornan Thul in diese Kammer hineingegangen sein mochte. War darin vielleicht irgendein wertvolles Artefakt verborgen gewesen, geschützt vor neugierigen Blicken? Was hatte er gesucht, und weshalb bedeutete es den Untergang für alle Menschen, wenn er damit ertappt wurde?
Im Tunnel schienen die Schatten an ihnen zu kleben wie mit Öl getränkte Tücher. Sie gingen weiter und suchten dabei die Nähe von Jainas Glühstab. »Master Lowbacca«, sagte MTD, »würden Sie bitte so nett sein und mich ein wenig verschieben? Ich fürchte, meine optischen Sensoren nehmen kaum etwas anderes als nur die Felswand des Tunnels auf. Aus dieser Position kann ich noch nicht einmal zu besseren Lichtverhältnissen beitragen.«
Lowbacca sog schnüffelnd die schale, abgestandene Luft ein, gab ein kehliges Knurren von sich und griff nach unten, um MTD einen günstigeren Platz an seinem Syrenfasergürtel zu verschaffen.
»Ich kann ebenfalls für mehr Licht sorgen«, sagte Tenel Ka. Sie zog ihr Lichtschwert und umfasste den mit verschlungenen Schnitzereien versehenen knochenweißen Griff. Sie drückte auf den Einschaltknopf und ein leuchtender türkisfarbener Energiestrahl schoss heraus wie ein Speer aus Licht und blendete sie alle.
In diesem Moment griff das Monster an.
Die Kreatur raste auf sie zu, ein riesiger Rammbock aus stacheligen Beinen, mit Gelenken versehenen Fußballen, einem gepanzerten Körper und Fangzähnen… vielen Fangzähnen. Das Ding erschien so groß wie ein imperialer Scoutläufer.
»Hey, Achtung!«, warnte MTD.
Tenel Ka sprang der Bestie in den Weg, während die anderen Jedi-Ritter zurückwichen und nach ihren Lichtschwertern griffen.
Jacen versuchte, mit seinen geblendeten Augen etwas zu erkennen, während das glänzende Lebewesen vorwärts stürmte. Ein die Knochen zum Vibrieren bringendes Gebrüll ertönte aus dem Schlund hinter den klickend aufeinander schlagenden Zähnen. Das Monster hatte Ähnlichkeit mit einer Spinne und war riesengroß. Stacheln wuchsen wie heimtückische Dornen aus jedem Gelenk. Der Körper der Bestie war tiefrot und wies auf dem Rücken eine gezackte Zeichnung auf, die aussah wie ein Totenschädel.
Jacen erkannte das Lebewesen. »Ich glaube, das ist eine Kampfarachnide«, sagte er. »Sie sind sehr selten und lebensgefährlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine zu Gesicht bekommen würde.«
»Da siehst du mal, was für Glückspilze wir sind«, sagte Jaina sarkastisch. Sie zückte ihr eigenes Lichtschwert, aber Tenel Ka hatte die Aufmerksamkeit des Tiers bereits auf sich gelenkt.
Das Mädchen hielt das Lichtschwert hoch. Sie biss die Zähne zusammen und ihr Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck. Sie ließ die Klinge hin und her zucken und erzeugte eine Lichtspalte in der Luft. »Zurück!«, zischte sie.
Das Monster streckte ein langes, mit einer Klaue bewehrtes Vorderbein aus und versuchte, Tenel Ka zu packen, doch sie schlug zu und trennte den Fußballen ab. Das Lebewesen brüllte auf und wich zurück, während es gleichzeitig mit seinen stachligen Beinen nach ihr stieß wie mit einem Lanzenbündel.
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