Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
Beweis.«
Tyko bedachte den Jungen mit einem herablassenden Lächeln. »Mein lieber Junge, natürlich ist Bornan in irgendetwas Anrüchiges verwickelt. Weshalb sollte er sich sonst mit dieser aufrührerischen verrückten Nolaa Tarkona verabreden und dann einfach verschwinden? Ich kann nicht glauben, dass er auch nur daran gedacht haben soll, sich mit dieser verabscheuungswürdigen Unruhestifterin zusammenzutun. Aber er hatte schon immer ein schlechtes Gespür bei der Auswahl seiner Geschäftspartner, und Tarkona ist wirklich eine der schlimmsten.«
Raaba straffte sich, als sie Tykos Bemerkung über Nolaa Tarkona hörte. Ihr Fell sträubte sich und ein Knurren stieg aus ihrer Kehle auf.
»Nein, nein, ich kenne meinen Bruder«, fuhr Tyko fort und ignorierte die Wookiee. »Merkt euch meine Worte. Er steckt wegen der Leute – oder der Dinge – mit denen er sich befasst, in größten Schwierigkeiten.«
Wütend stand Raaba auf und stürmte in die Dunkelheit hinaus. Lowie folgte ihr eilig und Jacen konnte hören, wie sie sich erregt unterhielten. Den heftigen Reaktionen gegenüber, die seine Bemerkungen ausgelöst hatten, völlig gleichgültig, redete Tyko weiter, als wäre nichts geschehen, wobei Jacen von dem, was er sagte, kein Wort mehr hörte.
Wenige Sekunden später schoss Raabas Gleiter mit heulenden Antriebsdüsen in die Nacht hinaus und verschwand zwischen den Sternen am Himmel.
Als Lowie schweigend und enttäuscht zu der Gruppe zurückkehrte, zuckte Tyko lediglich die Achseln. »Ein wenig hitzköpfig, nicht wahr?«, bemerkte er, dann widmete er sich wieder seinen Lebensmittelvorräten. »Was darf ich euch denn nun anbieten?«
18
Später, als die Nacht sich herabgesenkt hatte, blickte Jacen zum Himmel, der mit funkelnden Sternen übersät war. Das breite Band der mittleren Galaxisregion erstreckte sich über ihnen wie ein Perlenfluss.
Er spürte die Last tausender Jahre nicht verzeichneter Geschichte, die aus den Ruinen von Kuar herauszusickern schien, uralte Geheimnisse und Rätsel, die sich ihnen offenbaren wollten. In ihrem einsamen Lager trug das winzige knisternde Feuer nur dazu bei, die tiefe Schwärze des über ihnen sich ausbreitenden Weltraums zu verstärken.
Jacen konnte kaum die kantigen Umrisse der dem Verfall preisgegebenen Gebäude in der von Ruinen übersäten Kraterschüssel erkennen. Letzte Nacht war ihnen das zünftige Campieren trotz der Gefahren, die in den verlassenen Bauten lauerten, wie ein großer Spaß erschienen. Heute hing jedoch eine ungewisse Bedrohung in der Luft.
Lowbacca saß abseits von den anderen und jammerte leise vor sich hin, während er den Druckverband auf seiner Brustwunde betastete. Aber Jacen wusste, dass der Wookiee viel mehr unter seiner tiefen Enttäuschung litt, Raaba schon wieder verloren zu haben. Sie war verschwunden, war in ihrem Schiff gestartet – so wie sie es früher schon einmal getan hatte… Wenigstens wusste Lowie diesmal, dass sie nicht von einer Fleisch fressenden Syrenpflanze verschlungen worden war. Raaba lebte und war wohlauf, aber sie war wieder weg.
Ehe er zu Bett ging, hatte Lowie Jacen erzählt, dass Raaba versprochen hatte, zu ihm zurückzukommen… eines Tages. Jacen hoffte, dass es bald geschähe. Er spürte den tiefen Schmerz und die Traurigkeit, die seinen Wookiee-Freund erfüllte.
Trotz der Einladung der Freunde hatte Tyko Thul darauf bestanden, in seinem eigenen Schiff zu schlafen. Als er die anderen verließ, war er bester Laune gewesen. Er war glücklich, wenigstens einen winzigen Hinweis auf Bornan Thul gefunden zu haben – weshalb Raynars Vater jedoch auf diesen einsamen Planeten gekommen war, um sich mit irgendeinem zwielichtigen Händler zu treffen, konnte er nach wie vor nicht verstehen…
Tenel Ka war schnell eingeschlafen, indem sie sich ihrer Kriegertechnik bediente, jeden noch so kurzen Augenblick der Ruhe auszunutzen, um Energie für den Moment zu speichern, in dem sie sie dringend brauchen würde. Jacen erkannte an ihrer Körperhaltung, der stets vorhandenen Anspannung ihrer Gliedmaßen und am Spiel ihrer Muskeln unter der glatten Haut, dass das kriegerische Mädchen einen extrem leichten Schlaf hatte, um im Augenblick der Gefahr sofort hellwach und kampfbereit zu sein.
Jaina saß neben ihrem Zwillingsbruder. Sie schwiegen beide und fühlten sich miteinander wohl. Das warme Licht des allmählich verlöschenden Lagerfeuers umfloss sie. Jaina klemmte eine Strähne ihres glatten blonden Haars hinter dem Ohr
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