Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
aufhalten«, meinte Jaina und kniff die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können.
»Außer Tyko Thul«, sagte Tenel Ka.
»Das ist tatsächlich sein Schiff«, bestätigte Jaina.
Jacen erkannte nun seine kantige Form und die ungewöhnliche Farbe. Schon bald war das reich verzierte Schiff nahe genug herangekommen, sodass Jacen die rundliche Gestalt im Cockpit erkennen konnte. Er verspürte wieder ein Kribbeln im Nacken, nur war es diesmal ein wenig stärker. »Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache«, sagte Jacen. »Zuerst taucht Raaba auf – und wir hatten angenommen, dass sie tot ist. Nun ist Tyko Thul hier…«
»Und wir nahmen an, dass er sich auf Mechis III aufhält«, beendete Jaina für ihn den Satz.
Zwei Minuten später stieg Raynars Onkel aus seinem Schiff. Sein rundes Mondgesicht strahlte die Versammelten an. »Wie schön, euch alle wieder zu sehen. Ich bin ja so froh, dass ich euch gefunden habe. Ich habe etwas zu essen mitgebracht. Möchtet ihr mir nicht beim…«, er schaute fröhlich zum Himmel, »… Frühstück Gesellschaft leisten? Ich bin völlig ausgehungert. Hyperraumreisen nehmen mich immer furchtbar mit.«
»Äh, einen Moment«, sagte Jacen. »Gibt es irgendeinen Notfall? Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten auf Mechis III zu tun?«
»Das hatte ich, mein Junge – ich meine, das habe ich.« Tyko begann eine verlockende Kollektion köstlicher Speisen aus einem riesigen Lebensmittelbehälter auszupacken. »Ich war dorthin unterwegs, als ich mir dachte, Tyko, du hast nur einen einzigen Bruder – und obgleich niemand sonst es vielleicht erkennt, so ist es doch klar, dass er sich selbst in irgendeine finanzielle Zwangslage gebracht hat. Falls es überhaupt jemanden gibt, der ihn aus seinem Versteck herauslocken kann, damit man ihm hilft, dann bist du es, Tyko. Und so bin ich hergekommen, um euch bei der Suche nach ihm zu helfen. Es ist das Mindeste, was ich tun kann. Nennt es von mir aus Familiensinn oder wie auch immer. Außerdem kommen die Droiden auf Mechis III ganz gut alleine zurecht. Und wenn nicht, dann kann ich sie immer noch auseinander nehmen.«
»Tatsächlich!«, sagte MTD in beleidigtem Tonfall. »Was für eine tolle Idee!«
»Eigentlich wollten wir gerade aufbrechen«, sagte Jaina. »Wir haben im Großen und Ganzen gefunden, wonach wir gesucht haben.«
Tykos Wangen liefen rot an und er schnappte nach Luft. »Hey, das könnte ihr mir doch nicht antun – ich bin gerade erst gelandet. Ihr müsst mir wenigstens erlauben, mich ein wenig auszuruhen, Helft mir, meinen Bruder zu suchen – bitte, nur heute noch«, drängte er. »Habt ihr irgendwelche Anhaltspunkte gefunden?«
»Ja. Das dort«, sagte Jacen und deutete auf die Wookiee mit dem schokoladenbraunen Fell, »ist Raabakyysh von Kashyyyk. Sie ist eine gute Freundin von Lowie und hat hier noch einiges zu erledigen. Lowie hat ihr angeboten, ihr zu helfen, nicht wahr, Lowie?«
Lowie gab ein leises zustimmendes Knurren von sich.
Tyko warf einen abschätzigen Blick auf die beiden Wookiees. »Prima, prima«, sagte er. »Damit wäre das geklärt. Wir schauen uns für einen Tag hier um. Sollen wir zuerst eine Kleinigkeit essen? Was darf ich euch anbieten?«
Nach der üppigen Mahlzeit teilte die Gruppe sich, um ein letztes Mal den Krater und seinen Ringwall zu untersuchen. Lowie begleitete Raaba. Die beiden Wookiees brachen gemeinsam auf, und Tyko trottete hinter Jacen, Jaina und Tenel Ka her. Er mimte den Geschäftigen und Interessierten, obgleich er wiederholt auf sein Armbandchronometer schaute. Sie zeigten ihm die zerrissene Schärpe, die sie gefunden hatten, sowie die darauf verewigte Warnung und erzählten ihm von der Verabredung, vermutlich mit einem Trödler namens Fonterrat. Ansonsten war der Tag mit einer sich am Ende fruchtlos erweisenden Suche ausgefüllt.
Als alle zum Abendessen wieder zusammenkamen, schien Tyko Thul jedoch mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen zufrieden zu sein. »Ich bedauere nur, dass ich noch immer keine Ahnung habe, in was für ein windiges Geschäft mein Bruder verwickelt ist«, sagte er. »Nun ja, es war den Versuch wert, sich einmal hier umzuschauen. Jetzt bin ich wenigstens beruhigt.«
Jacen hatte das Gefühl, er müsste in Raynars Abwesenheit für den jungen Mann Partei ergreifen. »Raynar war überzeugt, dass sein Vater absolut korrekt gehandelt hat«, widersprach er. »Wie können Sie so sicher sein, dass er in eine windige Affäre verwickelt ist? Dafür haben wir überhaupt keinen
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