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Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns

Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns

Titel: Young Jedi Knights 09 - Stimmen des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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»Alles war so einleuchtend, dass ich mich ständig fragte, warum ich nicht schon vorher und von ganz allein darauf gekommen war.«
    Jaina spürte einen harten, kalten Knoten im Magen. Hilfe suchend tauschte sie einen Blick mit ihrem Bruder.
    Natürlich war Hethrir kein Monster gewesen – trotzdem musste man Unterscheidungen treffen zwischen Tätern und Opfern. Wie konnte das Zentaurenmädchen nur eine solch verleumderische und verallgemeinernde Charakterisierung der Menschen akzeptieren?
    Enttäuscht wartete Jaina darauf, was Lusa noch an phrasenhaftem Gewäsch folgen lassen wollte.
    »Je besser ich verstand, mit welchen Methoden Menschen meine und andere nicht humanoide Spezies in der Vergangenheit und Gegenwart unterdrückten, desto verantwortlicher durfte ich in der Gruppe arbeiten. Meine Kompetenzen wuchsen. Unser Anführer begann, mich für geheime Missionen zu entsenden. Ich rettete versklavte intelligente Arten, half, Tyrannen zu stürzen. Und dabei war ich stets überzeugt, mein Leben für hehre Ziele in die Waagschale zu werfen… Dann, vor zehn Tagen, erhielt ich den Auftrag, den Navcomputer eines Vermessungsschiffes zu vernichten. Durch Nachlässigkeiten hatte die Crew einen Wald auf dem Planeten Kaisa zerstört und die dort beheimateten Büros ausgerottet, empfindsame, beinahe ätherisch zarte Insektoiden. Mit der Löschung des Navcomputers sollte ich sicherstellen, dass kein Schiff Kaisa je wiederfinden würde und dort noch mehr Unheil anrichten konnte. Zunächst riss ich mich regelrecht um diesen Auftrag. Ich war in einem Maße von der Gruppe beeinflusst, dass ich beim ersten Anblick der menschlichen Schiffsbesatzung, deren Computer ich sabotieren sollte, sogar zurückschreckte. Aber aus irgendeinem mir selbst schleierhaften Grund – vielleicht, weil eines der Crewmitglieder eine Tochter im selben Alter hatte, wie du damals warst, Jaina, als wir uns kennen lernten, nun, ich weiß es wirklich nicht…«
    Lusas Stimme brach, und erst nach einer Pause fuhr sie fort: »Erst als ich die wissenschaftliche Besatzung an Bord des Schiffes zurückkehren sah, dessen Computer ich gerade sabotiert hatte, wurde mir bewusst, dass der nächste Hyperraumtransfer sie irgendwo im Dschungel der Sterne materialisieren lassen konnte. Wenn sie aus dem übergeordneten Kontinuum zurückkehren würden, war es gut möglich, dass dies in einem noch nicht kartographierten Gebiet der Galaxis geschehen würde, inmitten einer – was für eine entsetzliche Vorstellung – fremden Sonne oder nahe des Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs… Dann wäre ich für den Tod all dieser Menschen, die mir nie etwas getan hatten, verantwortlich gewesen!«
    Lusas Körper versteifte und sie schauderte zusammen.
    »Ich hatte immer noch ein Gewissen und sah mich unvermittelt mit der Frage konfrontiert, wie weit ich für die Sache, an die ich glaubte, bereit war zu gehen. Wo zog ich die Grenze? Gehörte der Tod anderer zu dem, was ich noch tolerieren konnte? Und wenn ja, wie groß musste das Vergehen sein, das jene begangen hatten, die ich dafür mit dem Tod zu bestrafen bereit war? Sollte ich mir die Mühe machen, über jeden einzelnen Beteiligten persönlich zu richten – oder einfach dem Gerechtigkeitssinn meines Führers vertrauen, der sie für mich verurteilte?«
    Sie schauderte wieder zusammen und schüttelte ihre glänzende Mähne aus zimtfarbenen Locken. Ihre Hörner aus Kristall funkelten im Licht. »Ich konnte es nicht tun. Ich hielt die Besatzung zurück und offenbarte ihr, was ich getan hatte. Danach hatte ich vor, mich den entsprechenden Behörden zu stellen. Aber dann war ich erst einmal regelrecht geschockt – geschockt darüber, dass man mich, anstatt zu hassen, mit Dankbarkeit überschüttete. Nachdem der Navcomputer repariert war, bot man mir an, mich überallhin zu bringen, wohin ich wollte. So flog ich mit ihnen nach Coruscant. Ich hatte Angst, der Staatschefin der Neuen Republik zu begegnen – oder euch, doch dann besann ich mich, dass mich Master Skywalker schon vor langer Zeit gefragt hatte, ob ich nicht die Jedi-Akademie besuchen wolle. Ich schickte ihm eine Eilbotschaft und er kam persönlich nach Coruscant, um mich abzuholen…« Lusa verstummte.
    Luke Skywalker nickte. »Ich denke, Yavin 4 ist ideal für dich, um dich zu erholen. Du wirst neue Perspektiven erringen und deinen vergifteten Geist heilen.«
    »Du bist uns willkommen«, sagte Tenel Ka.
    Jaina streckte die Hand aus, um Lusas Arm zu berühren. »Ich bin so

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