Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
ohne jemanden, der ihn an seine Vergangenheit erinnerte. Er ließ seine Gedanken schweifen, dachte an Jaina Solo, insbesondere an das letzte Mal, als sie sich auf Mechis III voneinander verabschiedet hatten.
Jaina wollte so sehr, dass er zurück zur Jedi-Akademie kam, und tief in seinem Herzen wollte er das auch – aber er trug immer noch die gewaltige Schuld mit sich, die Dunklen Jedi des Zweiten Imperiums bei ihrer Attacke auf Luke Skywalkers Jedi-Trainingszentrum angeführt zu haben. Zekk war der dunkelste Ritter der Akademie der Verdammten gewesen und er übernahm die persönliche Verantwortung für all den Tod und die Zerstörung.
Ehre und Freundschaft, grübelte Zekk. Er hatte beides aufgegeben, als er für die Akademie gekämpft hatte.
Er schüttelte den Kopf. Niemals wieder.
Trotz Master Skywalkers Versicherungen konnte Zekk nicht einfach zurückkehren und glauben, dass er ohne Vorbehalte willkommen geheißen würde. Er musste zuerst mit sich selbst ins Reine kommen, um aus eigener und freier Überzeugung die Entscheidung zu treffen, dass er wahrhaft ein Jedi-Ritter werden wollte. Und sich des Vertrauens und der Freundschaft würdig erweisen.
Trotzdem, es wäre nett, wieder mit Jaina zusammen zu sein… und natürlich mit Jacen.
Genau in diesem Augenblick löste einer seiner zahlreichen Sensoren einen Alarm aus, der Zekk brutal aus seinen Überlegungen aufschreckte. Indem er alle Gedanken an Jaina und Yavin 4 beiseite schob, konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf die Kontrolltafeln und aktivierte das Kommunikationssystem.
Die Übertragung wurde offenbar aus weiter Entfernung aufgefangen, denn sie wurde beständig schwächer und war überlagert von Statik und Pfeifen. Der Energiepegel des Senders schien rapide abzusinken. Es war ein Notsignal, aber codiert. Warum würde jemand ein Notsignal verschlüsseln?
Dann erkannte er den Code – er konnte ihn nicht übersetzen, aber er erkannte seinen Ursprung wieder, von damals, als er ähnliche Signale im Namen von Bornan Thul abgeschickt hatte. Das war die besondere Verschlüsselung, die von der Bornaryn-Flotte benutzt wurde!
Zekk kannte die Identität des Absenders sogar, ohne die Worte übersetzen zu müssen. Wer sonst würde ein Notsignalfeuer direkt zur Bornaryn-Flotte aussenden außer dem Mann, den Zekk in Verkleidung auf Borgo Prime gesehen hatte? Die Antwort war offensichtlich: »Master Wary«, der ihn angeheuert hatte, um seinen Bruder Tyko zu retten.
Jetzt schien Bornan Thul selbst Hilfe zu benötigen. Die zweite Übertragung, die Zekks Sensoren empfingen, war eine schroffe Warnung: »Hier ist Dengar. Ich erhebe Kopfgeldjägeranspruch. Bornan Thul ist meine Beute. Ich werde keine Einmischung dulden.«
Vor nicht allzu langer Zeit hatte Zekk Dengar auf eine fröhliche Verfolgungsjagd geschickt, indem er einen Signalgeber in einer Kuriersonde weit hinaus in die Galaxis sandte. Der gelbgesichtige, bandagierte Humanoide schien auf eine lange und erfolglose Reise gegangen zu sein… doch offensichtlich war Dengar nicht sehr lange zum Narren gehalten worden. Der kybernetisch optimierte Kopfgeldjäger dachte präzise, reagierte schnell und erwies sich auf der Jagd als völlig unnachgiebig.
Er hatte Bornan Thul bereits gefunden.
Zekk machte sich nicht die Mühe, über die Drohung des Kopfgeldjägers nachzudenken. Stattdessen hämmerte er die Koordinaten ein, nachdem er das Signal zu seiner Quelle zurückverfolgt hatte, legte vollen Schub auf die Antriebssysteme und startete die Lightning Rod zu einem kurzen Hypersprung. Seine Instinkte hatten ihn nahe an Bornan Thul gebracht, aber nicht nahe genug.
Dengar mit seinem kadaverartigen Gesicht und den eingesunkenen Augen hatte auf dem verlassenen Eisplaneten Ziost ohne Warnung auf Zekk geschossen. Und auf Mechis III hatte er alles in Sichtweite zerstört – gefühllos, ohne Erbarmen, jedes Hindernis auf seinem Weg zunichte machend.
Zekks Lippen formten sich zu einem dünnen, kalten Lächeln. Dengar musste eine Lektion erteilt werden – und für diesen Job war er genau der Richtige.
Im Anflug auf das Notsignal aktivierte Zekk die Waffensysteme der Lightning Rod . Bei seiner letzten Konfrontation mit Dengar hatte Jaina das Schießen übernommen, während er das Schiff steuerte. Diesmal würde Zekk beides tun müssen. Aber er hatte immer noch zwei Vorteile auf seiner Seite: seine Jedi-Instinkte und das Überraschungsmoment.
Wenn er es richtig anstellte, würde Dengar nicht einmal wissen, was ihn
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