Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
entstanden war.
»Wenn ich Tionne nicht ins Vertrauen ziehen darf, was soll ich ihr sagen, wenn ihr erst fort seid? Sie ist eine Jedi. Sie wird es wissen, wenn ich lüge«, fuhr Lusa fort und ein Sturm tiefer Zimtfarbe stieg in ihr Gesicht. »Und ich werde nicht lügen, noch nicht einmal für dich.«
Raynar spürte einen Stich von Schuld. Es war nicht fair, dass er seine Freundin in eine solche Situation brachte. Er schnitt eine Grimasse und rieb mit einer Hand an seinem schmerzenden Schenkel entlang. Angesichts seiner Pein füllten sich Lusas Augen sofort mit Sorge, die sich jedoch sogleich wieder in hilflose Wut verwandelte. »Und außerdem bist du verwundet!«, hielt sie ihm vor. »Du hast auf einer so gefährlichen Mission nichts zu suchen. Du solltest hier bleiben und dich erholen.«
Raynars Gedanken waren aufgewühlt. Die Gründe, nach Ryloth zu gehen, schienen vor ein paar Stunden noch so klar und notwendig. Wie konnte er auf Yavin 4 zurückbleiben, wenn Lowies Leben in Gefahr war? Andererseits, sollte Lusa mit ihrer Einschätzung der Allianz der Vergessenen Recht haben, war auch sie in großer Gefahr, ganz gleich, welchen Schutz die Jedi-Akademie ihr bieten würde.
Und was war mit Raynars Vater? Sämtliche Anfeindungen gegen Bornan Thul hatten ihre Ursprünge auf Ryloth. Wenn er irgendetwas bezüglich seines Vaters herausfinden wollte, auch wie ihm zu helfen war, lag der Schlüssel dazu in Nolaa Tarkonas Hauptquartier.
Doch wenn er das Lusa zu erklären versuchte, wäre ihr Gegenargument, dass es ihn nur in noch größere Gefahr bringen würde, der Sohn von Bornan Thul zu sein.
Glücklicherweise blieben Raynar weitere Erklärungen erspart, denn in eben diesem Moment tauchten Jacen, Jaina und Tenel Ka aus der Rock Dragon auf.
»Unser Schiff scheint in ausgezeichnetem Zustand zu sein, Captain«, sagte Tenel Ka.
Jaina grinste. »Vollständig überprüft.«
»Und es gibt auch keine ungebetenen Kreaturen als Passagiere«, fügte Jacen hinzu. »Ich habe es kontrolliert.« Er blickte das Zentaurenmädchen an. »Bist du sicher, dass du auf Nikta und meine anderen Haustiere aufpassen kannst, während wir weg sind? Ein schlüpfender Gort braucht viel Aufmerksamkeit, weißt du?«
Lusa nickte. »Ja. Das wird wohl der leichteste Teil meiner Aufgaben sein.«
Raynar räusperte sich. »Lusa will wissen, was sie Tionne sagen soll, wenn wir erst einmal unterwegs sind.«
Jaina runzelte die Stirn. »Wir werden ein paar Tage brauchen. Du musst sie solange hinhalten.«
»He, ich habe einen ziemlich guten Witz, den du ihr erzählen könntest«, warf Jacen ein.
Jaina rollte mit den Augen. »Nicht jetzt, Jacen.« Sie sah Lusa ernst an. »Ich kann dich nicht bitten zu lügen, aber wir brauchen einige Zeit. Wenn Mom erst mal die ganze Geschichte mit der Allianz der Vergessenen herausfindet – zumindest das, was wir überhaupt wissen –, wird sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Neue Republik zu schützen. Sie könnte möglicherweise sofort etwas unternehmen.«
»Und in diesem Falle«, sagte Jacen, »wäre sie wahrscheinlich nicht in der Lage, Lowie zu schützen. Aber er ist unser Freund und wir müssen alles tun, um ihn vorher rauszuholen. Danach werden wir meine Mutter informieren. Ich verspreche es.«
Lusa schüttelte den Kopf und ihre diamantenen Hörner glitzerten im düsteren Licht. »Ich werde Tionne in der Zwischenzeit etwas sagen müssen.«
»Ah«, sagte Tenel Ka. »Wie wäre es damit: Meine Großmutter kam mit beunruhigenden Neuigkeiten von einer Verschwörung. Wir vier sind unterwegs, um Nachforschungen anzustellen. Dies ist eine Tatsache.«
Lusa nickte. »Ja, das wäre eine Möglichkeit… und sie würde wahrscheinlich annehmen, dass ihr auf Hapes seid. Es gefällt mir aber trotzdem nicht. Seid ihr sicher, dass ihr das Richtige tut?«
Erleichterung durchströmte Raynar. »Danke für dein Verständnis, Lusa. Wir haben die Codes, die du uns gegeben hast – ich glaube, es wird funktionieren.«
»Die Koordinaten sind bereits eingegeben«, fügte Jaina hinzu.
»MTD ist an die Navigationskontrollen angeschlossen und bereit zum Abflug«, sagte Jacen.
Raynar rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab. »Wir werden wieder zurück sein, bevor du uns vermisst.«
Lusa schüttelte ihre zimtfarbene Mähne und verschränkte die Arme über ihrem nackten Bauch. »Das bezweifele ich. Unterschätzt die Allianz der Vergessenen nicht.«
»Versprich mir, dass du dir mindestens drei Tage lang keine Sorgen machen
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