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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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ungeeigneter Schutz gegen die unerbittliche Gletscherkälte des ewigen Winters auf Ryloths dunkler Hemisphäre.
    Jacen blickte bibbernd hinüber zu Tenel Ka, deren Stiefel aus Echsenhaut ihr bis zu den Knien reichten, wohingegen ihre widerstandsfähige Schuppenrüstung nur einen winzigen Teil ihrer Oberschenkel abdeckte und ihren Arm sogar vollkommen entblößt ließ.
    »Dir muss furchtbar k-k-kalt sein«, stotterte er.
    »Keine Frage.« Sie griff in ihre Gürteltasche und zog einen fingerlangen Heizstab heraus, den sie stets bei sich trug. Sie knipste ihn an. Doch obwohl er in der Lage gewesen wäre, ein Feuer zu entfachen – wenn denn etwas zum Verbrennen zur Verfügung gestanden hätte –, war die Hitzeabstrahlung des Stabes doch zu gering, als dass er mehr als die Faust, die ihn hielt, leidlich erwärmte.
    Jacen bedauerte, keine überschüssigen Kleidungsstücke zu besitzen, um sie Tenel Ka überlassen zu können. Er spielte sogar kurz mit dem Gedanken, ihr seinen eigenen Overall anzubieten. Aber sogar im Halbdunkel verriet ein Blick in ihr furchtloses Gesicht, das von den typischen Zöpfen einer Kriegerin umrahmt war, dass er einen Zornesausbruch riskierte, wenn er ihr auch nur den Vorschlag unterbreitete.
    Eisige Winde strömten in die Höhle und schnitten auf der Haut wie Rasierklingen. Außerstande, sich eine andere Art des Trostes einfallen zu lassen, schlang Jacen seine Arme um Tenel Ka und presste sich eng an sie. Er hoffte, ihr wenigstens etwas von seiner Körperwärme abgeben zu können.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte sie. Darauf Acht gebend, dass der Heizstab nicht in Kontakt mit seiner Kleidung geriet, schloss sich ihr Arm um Jacens Taille, und auch sie schmiegte sich fest an ihn. »Wir müssen einen Weg in die gemäßigte Zone finden. Ich glaube nicht, dass wir mehr als fünf oder sechs Meilen von der Stelle entfernt sind, an der wir auf Lowbacca warten sollen.«
    »Du m-meinst, wir müssen wieder in die Stollen zurückgehen? W-wir werden uns v-verlaufen.« Er zitterte wie unter Krämpfen. »Es k-könnte Tage dauern, den r-richtigen Weg zu finden – falls es uns überhaupt g-gelänge…«
    »Du hast Recht«, sagte Tenel Ka. »Wahrscheinlich würden sie uns wieder in die Finger kriegen…« Sie nickte in Richtung der froststarren Landschaft draußen. »Nein, wir müssen da hinaus.«
    »Aber d-du wirst erfrieren!«, protestierte Jacen. Seine Lippen fühlten sich bereits taub an.
    »Ich friere auch jetzt schon«, gab sie zurück. »Und uns wird bestimmt nicht wärmer, wenn wir hier Wurzeln schlagen. Wir dürfen auf keine Rettung mehr hoffen, wenn wir hier bleiben und uns dem Risiko aussetzen, wieder von der Allianz gefangen genommen zu werden.«
    Jacens Hand, die immer noch auf Tenel Kas Rücken lag, wurde steif und schmerzte vor Kälte. Er krümmte seine Finger ein paar Mal und schob sie dann hinter den Teil von Tenel Kas Haarpracht, der nicht zu Zöpfen geflochten war und ihren Rücken hinunterhing. »Du hast ja Recht«, sagte er. »Ich wünschte nur, wir könnten uns eine Decke aus deinen Haaren knüpfen.«
    Sie wich ein paar Zentimeter zurück und blickte ihn entgeistert an. »Jacen, mein Freund!«, rief sie dann. »Das ist die beste Idee, die du jemals hattest!«
    Er blinzelte und begriff nicht, was er Nützliches gesagt haben sollte.
    »Hilf mir bitte, mein Haar zu entflechten«, sagte sie.
    Nur zögernd ließ Jacen sie wieder los. Ihm hatte der enge Kontakt gefallen. Er schüttelte die Steifheit aus seinen Fingern und zog an dem Lederstrang am unteren Ende eines ihrer Zöpfe. Der Kälte wegen immer noch etwas ungeschickt, kämmte er mit seinen zittrigen Fingern durch ihre Haare, um sie zu entwirren.
    Tenel Ka händigte Jacen den Heizstab aus und legte wesentlich größeres Geschick an den Tag als er. Nachdem sie beide fertig waren, floss das dichte rotgoldene Haar wellig an Tenel Kas Schultern und Rücken hinab zur Hüfte.
    Tenel Ka spähte aus der Stollenöffnung und bereitete sich innerlich auf die Tortur vor, die sie auf sich nehmen wollten. Zum Sternenhimmel emporblickend sagte sie: »Wunderschön. So wunderschön wie die Regenbogenjuwelen von Gallinore.«
    »Ja… wunderschön«, stimmte Jacen zu, obwohl er den Himmel nicht einmal ansah.
    »Wir dürfen uns hier nicht länger aufhalten«, sagte sie und trat ohne das geringste Zögern nach draußen.
    »Wie werden wir den Weg in die gemäßigte Zone finden?«, fragte Jacen und folgte ihr.
    Er hatte es nicht für möglich gehalten,

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