Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
dass die Gewinne vom Ryll-Abbau auf Ryloth eingezogen werden, um Waffen zu kaufen und Attentäter anzuheuern?«, fragte Jacen Lusa. »Wir haben das gerade von Tenel Kas Großmutter erfahren.«
Lusas Augenbrauen hoben sich zu den zarten Kristallhörnern hin, die aus ihrer Stirn ragten. »Diese Neuigkeiten überraschen mich nicht. Ich habe niemals erfahren, woher Nolaa Tarkona den Großteil ihres Vermögens hat. Ich weiß jedoch, dass die Allianz der Vergessenen mit Kopfgeldjägern und Attentätern zusammenarbeitet.«
»Eine allzu häufige Praxis«, warf Tenel Ka ein.
»Wir wissen seit geraumer Zeit, dass sie Kopfgeldjäger einsetzen«, sagte Raynar. »Sie haben monatelang versucht, meinen Vater zu finden.«
»Manchmal sendet Nolaa Tarkona auch Attentäter aus«, sagte Lusa, »um sich mit denen zu beschäftigen, die sie für Verräter an der Allianz der Vergessenen hält. Nichtmenschen.«
»Ich dachte, dass Nolaa Tarkona predigt, die Menschen seien die einzigen Feinde der Allianz der Vergessenen «, wandte Raynar ein.
»Richtig. Und das ist ein guter Grund, warum keiner von euch nach Ryloth gehen sollte«, antwortete Lusa. »Aber da ist noch mehr. Als ich ein knappes Jahr bei der Allianz der Vergessenen war, entschloss sich ein Freund von mir, ein Talz, auszusteigen. Er erzählte niemandem, warum er wegging, obwohl ich vermute, dass ich jetzt seine Gründe kenne. Er ist einfach verschwunden. Ein paar Tage später hat Nolaa Tarkona uns alle zu einer ›Demonstration‹ in ihre privaten Höhlenkammern eingeladen.« Lusas Stimme wurde rau, als ob sie sich gegen starke Emotionen wehrte. »Sie gab ein großes Bankett für einige von uns, die sie ihre treuesten Anhänger nannte, und teilte uns mit, dass wir auserwählt seien, befördert zu werden und größere Verantwortung in der Allianz der Vergessenen zu übernehmen. Während des ganzen Banketts nahm ihr Adjutant-Berater Hovrak keinen Bissen zu sich. Doch als wir alle fertig waren, überraschte uns Nolaa Tarkona, indem ihre gamorreanischen Wachen meinen Freund, den Talz, hereinbrachten.« Lusa erschauderte. »Dann bereitete Hovrak sein Abendessen aus meinem Freund. Er brachte ihn um und fraß ihn direkt vor unseren Augen!«
Jaina stieß einen ungläubigen Ruf aus.
Tränen quollen aus Lusas Augenwinkeln, aber sie fuhr fort zu sprechen, als ob sie es nicht bemerken würde. Während Hovrak aß, hielt Nolaa eine Rede. »So soll es allen Verrätern an der Allianz der Vergessenen ergehen«, sagte sie. Sie lobte uns wieder für unsere Treue und endete mit diesen Worten: »Ich glaube, dass diese Lektion hier simpel genug ist. Wenn du nicht ein Freund der Allianz der Vergessenen bist, dann bist du ein Freund unserer Feinde – und ein Verräter für uns.«
»Dann ist es wahr«, sagte Jacen. »Lowie kann die Allianz der Vergessenen nicht verlassen, selbst wenn er es wollte.«
Lusa nickte. »Das ist einer der Gründe, warum ich mit Master Skywalker hierher kam – wegen der Sicherheit, die die Jedi-Akademie und ihre Schutzkräfte bieten können.« Sie seufzte und legte ihre Arme um sich, als ob die Luft in dem winzigen Krankenzimmer plötzlich eiskalt geworden wäre. Raynar schmerzte es, den gequälten Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen, und er wünschte, er könnte sie trösten.
»Nolaa Tarkona ist sehr… idealistisch«, fuhr Lusa fort. »Sie glaubt, dass alle Aliens sich zusammenschließen müssen, dass sie nur dadurch die Menschen besiegen können, die sie Generation für Generation unterjocht haben. Wenn Lowbacca sich entschließt, zu seinen menschlichen Freunden zurückzukehren, wird er in Gefahr sein. Er sitzt schon in der Falle.«
»Aber ich bin mir sicher, dass Lowbacca sich niemals wirklich der Allianz der Vergessenen angeschlossen hat. Seine Eltern sagten, dass er nur dorthin gegangen sei, um sich zu informieren«, wandte Jaina ein.
Lusa zuckte mit den Schultern. »Nolaa dürfte es nicht so sehen. Wenn Lowbacca ihre Anschauungen zurückweist, könnte es Grund genug für sie sein, ihn als Verräter zu brandmarken.«
»Dann haben wir keine andere Wahl, als ihm zu folgen«, sagte Jacen. »Wir können ihn nicht in den Klauen der Allianz der Vergessenen lassen.«
»Das ist eine Tatsache«, bestätigte Tenel Ka.
Raynar setzte sich auf. »Dann ist es also beschlossen.«
Lusa seufzte resignierend. »In diesem Fall werdet ihr meine Hilfe brauchen.«
3
Weder die beißende Kälte noch die sengende Hitze der zwei ungemäßigten Zonen Ryloths drangen bis zum
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