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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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sich daraus mit Pollen versorgen können, wobei sie natürlich nicht einmal merken, dass sie den Pollen bereits zum zweiten Mal einsammeln.
    Die Gedanken an Farnham und den Bahnhof weckten eine weitere Erinnerung: Es hatte mit irgendetwas zu tun, das Matty ihm mal erzählt hatte. Etwas über Pulver. Über Bäckereien. Er wühlte verzweifelt in seinem Gedächtnis, um auf den richtigen Begriff zu kommen.
    Ja, das war’s. PULVER ! MEHL ! Matty hatte ein Feuer erwähnt, das in einer Bäckerei ausgebrochen war, in der er mal gearbeitet hatte. Er hatte gesagt, dass ein Pulver, wie zum Beispiel Mehl, hoch explosiv war, wenn viele Teilchen davon in der Luft herumschwebten. Fing ein Mehlkörnchen Feuer, würde sich dieses von Mehlkörnchen zu Mehlkörnchen schneller ausbreiten, als ein Mensch davor wegrennen konnte. Und wenn das bei Mehl funktionierte, könnte es auch mit Pollen klappen.
    »Ein Penny für deine Gedanken«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Schon bevor Sherlock sich umdrehte, war ihm klar, wen er sehen würde.
    Vor ihm stand, noch halb verborgen im Schatten, MrSurd, der treue Diener von Baron Maupertuis. Der Lederriemen seiner Peitsche baumelte locker von seiner Hand herab, und das Ende hatte sich um seine Füße geringelt.
    »Schon gut«, sagte Surd und kam auf Sherlock zu. »Wenn der Baron wissen will, was in deinem Kopf ist, werd ich ihm den einfach geben, damit er selbst darin herumwühlen und es rausfinden kann.«

17
    Sherlock wich zur Seite, und MrSurd folgte der Bewegung. Die Metallspitze der Peitsche schrammte über den Boden, als er sich auf Sherlock zubewegte.
    Surds Gesicht war eine Maske höflicher Gleichgültigkeit, aber die Narben, die sich kreuz und quer über seine Kopfhaut zogen, glühten rot vor Wut.
    »Hat der Baron Ihnen die Hölle heiß gemacht?«, spottete Sherlock. »Dass Sie uns einfach so haben entkommen lassen, wird Ihrem Ruf nicht gerade gut bekommen sein. Ich wette mal, dass der Baron nutzlose Diener ausrangiert, wie andere ein abgebranntes Streichholz wegwerfen.«
    Surds Gesicht blieb ausdruckslos. Stattdessen vollführte seine Hand eine kurze ruckartige Bewegung und die Peitschenzunge kam auf Sherlock zugeschnellt. Nur einen Sekundenbruchteil, bevor die Metallspitze ihm das Ohr abgetrennt hätte, warf er den Kopf zur Seite.
    »Das ist ein wirklich netter Zirkustrick. Aber natürlich gibt’s in der Hinsicht jede Menge bessere«, fuhr Sherlock fort und gab sein Bestes, damit seine Stimme nicht zitterte und seine Angst verriet.
    »Vielleicht könnte Maupertuis das nächste Mal ja einen Messerwerfer anheuern.«
    Wieder schnellte die Peitsche auf ihn zu. Mit einem Knall, der ihn für kurze Zeit taub machte, sauste die Spitze an seinem linken Ohr vorbei. Zunächst dachte er, sie hätte wieder ihr Ziel verfehlt. Aber die warmen Blutspritzer, die er plötzlich auf seinem Hals verspürte, und der zunehmende beißende Schmerz an der Kopfseite ließen darauf schließen, dass die Metallspitze ihn getroffen hatte.
    Obwohl der Schmerz nicht ganz so schlimm war – jedenfalls noch nicht –, bewegte er sich taumelnd zur Seite und hielt sich die Hand ans Ohr. Sherlock wollte, dass sie ihre Positionen wechselten, und er war noch nicht ganz da, wo er hinwollte.
    »Jede höhnische Bemerkung von dir ist gleichbedeutend mit einem weiteren Streifen Fleisch, den ich dir vom Gesicht schäle«, erklärte Surd gelassen. »Du wirst darum betteln, dass ich dich umbringe. Und ich werde nur lachen. Einfach nur lachen.«
    »Lachen Sie ruhig, solange Sie noch können«, erwiderte Sherlock. »Vielleicht kann ich den Baron überreden, mich an Ihrer Stelle einzustellen. Zumindest habe ich bewiesen, dass ich kompetenter bin als Sie.«
    »Ich werde dich gerade so lange am Leben lassen, dass das Mädchen noch mitbekommt, was ich mit dir gemacht habe«, fuhr Surd fort, als hätte Sherlock nichts gesagt. »Sie wird es nicht ertragen, dich anzusehen. Sie wird schreien bei deinem Anblick. Wie wird dir das gefallen, Junge? Wie wird dir das gefallen?«
    »Sie sind nicht auf den Mund gefallen«, kommentierte Sherlock ironisch. Er machte einen weiteren Schritt zur Seite, und Surd folgte seiner Bewegung.
    Die Holzkisten mit den Bienenpollentabletts befanden sich jetzt genau hinter ihm. Er griff mit seiner rechten Hand nach hinten. Tastend glitten seine Finger zunächst über ein Tablett, bis sie sich irgendwo fest um dessen Kante schlossen. Er spürte die Kälte, die vom darunterliegenden Eis ausging.
    »Was machst du da,

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