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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Wettfressen Hasty-Pudding in sich hinein, wobei es für denjenigen, der am meisten vertilgen konnte, Geld zu gewinnen gab.
    Sherlock hielt in der Menge nach Virginias unverwechselbarem kupferfarbenen Haarschopf Ausschau. Aber auf der Wiese drängten sich so viele Menschen, dass einzelne Personen kaum auseinanderzuhalten waren. Da sie keinen Treffpunkt genannt hatte, blieben ihm nur zwei Möglichkeiten. Entweder wartete er dort, wo er gerade stand, in der Hoffnung, dass sie ihn finden würde, oder er stürzte sich in die Menge, um nach ihr zu suchen. Und das Warten hatte noch nie zu Sherlocks Stärken gehört.
    Also stellte er – wenn auch mit leicht mulmigem Gefühl – sein Rad an einem Zaun am Wiesenrand ab. Er war sich zwar nicht ganz sicher, ob es bei seiner Rückkehr immer noch da sein würde, aber in dem dichten Gewühl konnte er es sowieso nicht weiter mitnehmen.
    Die erste Attraktion, auf die er stieß, als er über die Wiese schlenderte, war ein riesiges, bis zum Rand mit Wasser gefülltes Fass. Leute standen dicht geschart darum herum und stachelten sich gegenseitig an. Die Wasseroberfläche brodelte, was Sherlock zu der Vermutung veranlasste, dass irgendetwas dort drin gekocht wurde. Allerdings war unter dem Fass kein Feuer. Einer aus der Menge – ein dürrer junger Bursche, der ein gepunktetes Taschentuch um den Hals geschlungen hatte – versuchte ein rotbäckiges Mädchen im weißen Kleid zu beeindrucken, das neben ihm stand. Er händigte dem Mann, dem offensichtlich das Fass gehörte, eine Münze aus, packte mit beiden Händen den Rand des Fasses und tauchte seinen Kopf mit einem Schwung ins Wasser.
    Sherlock, der immer noch halbwegs überzeugt war, dass das Wasser kochte, stockte der Atem. Aber wie es aussah, passierte dem Jungen nichts. Offenbar auf der Suche nach etwas, bewegte er den Kopf im Wasser wackelnd hin und her. Alle paar Sekunden stieß sein Kopf zunächst vor, um daraufhin gleich wieder zurückzuschnellen.
    Und dann zog er schließlich ganz den Kopf heraus. Wasser lief von Gesicht und Hals auf seine Schultern hinab, aber das schien ihn nicht zu stören. Zwischen seinen Zähnen steckte irgendetwas. Etwas Silbriges, das sich heftig windend versuchte, aus der Umklammerung zu befreien. Im ersten Moment kam Sherlock nicht darauf, um was es sich handelte. Aber dann wurde es ihm klar. Es war ein Aal, kaum länger als der Finger eines Mannes. Verblüfft ging Sherlock weiter. Er hatte schon vom Apfeltauchen gehört, aber vom Aaltauchen? Unglaublich.
    »Sehen Sie das außergewöhnlichste Schaf der Welt!«, schrie ein Ausrufer vor einem Stand. »Sehen Sie ein Schaf mit vier ganzen Beinen und einem halben Fünften am Bauch. So etwas werden Sie nie wieder zu Gesicht bekommen!« Er fing Sherlocks Blick auf, als dieser vorbeiging. »Sie da, junger Herr. Sehen Sie sich das erstaunlichste Schauspiel auf Gottes grüner Erde an. Das werden Sie nie vergessen. Alle Mädchen werden an Ihren Lippen hängen, wenn Sie von dem unglaublichen Schaf mit vier Beinen und einem halben Fünften berichten.«
    Sherlock ging weiter und kam an einer Bude vorbei, wo zwei Handpuppen in einem Fenster zu sehen waren. Die Puppen wurden von einem im Stand verborgenen Spieler bedient. Ihre mit überdimensionalen Nasen und Kinnladen versehenen Köpfe waren aus Holz geschnitzt, und ihre Kleidung bestand aus bunten Schleifen. Als Sherlock die Puppen betrachtete, legte eine – bei fast vollständig gekrümmtem Oberkörper – ihren Kopf auf den unteren Fensterrand, während die andere diesen daraufhin augenblicklich mit einer Miniaturaxt abhackte. Der Kopf fiel ab, und grellrote Schleifen schossen explosionsartig aus dem Halsstumpf hervor, um das herausspritzende Blut zu simulieren. Jubelnd schwenkte die Menge die Hüte.
    Etwas abseits auf der einen Seite des Jahrmarkts wurde Sherlock auf einen Teich aufmerksam. Ein Mann mit grellbunter Weste und einem Zylinder auf dem Kopf warf eine Ente hinein. Die Beine des Tieres waren mit einem dünnen Stück Schnur verknüpft, an dem ein Gewicht hing, das es auf dem Wasser festhielt. Der Teich war von Hunden umlagert. Knurrend und geifernd zerrten sie an ihren Leinen aus Hanf oder Leder. Sherlock beobachtete, wie überall in der Menge Geld gewechselt wurde. Ihn beschlich ein mulmiges Gefühl, glaubte er doch zu wissen, was gleich passieren würde. Der Mann in der Weste trat zurück und hob die Hand. Erwartungsvolle Stille senkte sich über die Menge. Die Hunde verdoppelten ihre

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