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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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einen Kompromiss schließen. Für den Rest des Tages und auch morgen noch stehst du unter striktem Hausarrest. Auch danach wirst du die ganze Zeit das Haus nicht verlassen, es sei denn, du hast Unterricht bei MrCrowe. Hier im Haus hast du mit Ausnahme der Mahlzeiten auf deinem Zimmer zu bleiben.« Seine Lippen zuckten. »Allerdings werde ich dir gestatten, jedes Buch deiner Wahl aus meiner Bibliothek zu nehmen, damit du dir die Zeit vertreiben kannst. Nutze diese Möglichkeit weise, um dich zu bessern und über deine Taten nachzudenken.«
    »Das werde ich, Sir«, sagte Sherlock, der sich geradezu dazu zwingen musste, die Worte über die Lippen zu bringen. Die Spannung in seinen Schultern ließ etwas nach. »Danke, Sir.«
    »Geh jetzt. Und kehre nicht vor dem Abendessen zurück.«
    Sherlock wandte sich ab und verließ die Bibliothek. Er verspürte den verzweifelten Drang, sich zu rechtfertigen und klarzustellen, dass das, was er getan hatte, das
Richtige
gewesen war.
    Aber er wusste gut genug, wie die Welt der Erwachsenen funktionierte, um sich darüber im Klaren zu sein, dass ein Debattieren die Dinge nur schlimmer machen würde. Das
Richtige
zu tun, spielte keine Rolle.
Regeln zu befolgen
hingegen schon.
    Er begab sich zunächst auf den breiten, mit Teppich überzogenen Treppenstufen in den ersten Stock hinauf und stieg dann die schmalere, hölzerne Treppe ins Dachgeschoss empor, wo sich sein Zimmer befand. Er lag auf seinem Bett, starrte an die Decke und ließ seinen wirren Gedanken freien Lauf.
    Der restliche Tag und der darauf folgende vergingen wie im Nebel. Sein durch die Abenteuer der vergangenen Tage müder und geschundener Körper nahm die Gelegenheit wahr, sich durch so viel Schlaf wie möglich zu erholen. Aber während der Wachphasen wirbelten die Gedanken so ziellos in seinem Kopf herum wie Motten um eine Kerzenflamme. Was ging da wirklich vor sich? Was genau führte Baron Maupertuis im Schilde, und wer würde ihn stoppen?
    Er verbrachte einige Zeit damit, im Kopf einen Brief an seinen Bruder zu verfassen. Nicht weil er erwartete, dass Mycroft irgendetwas unternahm. Vielmehr wollte er endlich einmal jemandem, dem er vertraute, alles erzählen, was passiert war. Als Worte und Formulierungen schließlich so waren, wie er es sich vorstellte, brachte er den Brief zu Papier.
     
    Lieber Mycroft
,
     
    ich wünschte, ich könnte Dir berichten, dass ich Deinem Rat gefolgt wäre und mich in einen aus Studien in Onkel Sherrinfords Bibliothek und Erkundungsstreifzügen durch die lokale Natur bestehenden Wirbel von Aktivitäten gestürzt hätte.
    Aber wie es aussieht, habe ich mich in Schwierigkeiten gebracht, und ich weiß nicht, was ich als Nächstes tun soll. Die gute Nachricht ist – wenn es denn überhaupt eine gibt –, dass ich zwei Freunde gefunden habe. Einer von ihnen heißt Matthew Arnatt und lebt auf einem Kanalboot. Ich denke, Du wirst ihn mögen. Bei dem anderen Freund handelt es sich um Virginia Crowe. Sie ist die Tochter von Amyus Crowe, der sagt, dass er mir etwas über die Natur beibringen will und darüber, wie man die Welt um sich herum beobachtet. Tatsächlich jedoch glaube ich, bringt er mir bei, wie man richtig denkt. Ich wünschte, Du hättest es nicht für nötig erachtet, für die Ferien einen Tutor für mich zu finden. Aber von allen Tutoren, auf die Deine Wahl hätte fallen können, ist MrCrowe, glaube ich, der Beste.
    Seltsame Dinge sind hier in Farnham geschehen, und ich wünschte, ich könnte Dir davon erzählen. In der Stadt ist die mit Beulen bedeckte Leiche eines Mannes aufgefunden worden, und wenig später stießen wir auf eine weitere Leiche mit den gleichen Symptomen auf dem Grund von Holmes Manor.
    Die Stadtbewohner dachten, es könnte sich womöglich um die Pest handeln. Aber ein Mann namens Professor Winchcombe hat bewiesen, dass die beiden von Hunderten von Bienenstichen getötet wurden. Ich glaube, dass die Bienen irgendwie in Verbindung mit einem Mann namens Baron Maupertuis stehen, dem ein Lagerschuppen in Farnham gehört. Aber ich weiß nicht, worin diese Verbindung genau besteht.
    Der Lagerschuppen ist abgebrannt, wobei alle Hinweise und Spuren vernichtet wurden. Wie das passierte, werde ich Dir berichten, wenn wir uns wiedersehen.
    Ansonsten ist das Leben hier, kurz gesagt, viel interessanter, als ich es erwartet hätte – wenn ich denn aus dem Haus komme. Zur Zeit habe ich nämlich Hausarrest und muss auf meinem Zimmer bleiben, weil ich mich allein nach Guildford

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