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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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kamen die Tiere zum Stehen.
    Einer der Männer feuerte seine Flinte ab. Ein Knall hallte über dem Gelände wider, und gleich darauf meinte Sherlock, für den Bruchteil einer Sekunde einen Schwarm wütender Mücken an sich vorbeischwirren zu sehen, als eine Wolke Schrotkügelchen ihn knapp verfehlte.
    Mit energischem Druck des linken Knies und unter instinktiver Zuhilfenahme des Zügels riss er sein Pferd herum. Matty machte es ihm nach, und gleich darauf rasten sie auch schon wieder in vollem Galopp über das Anwesen. Diesmal allerdings direkt auf das Haus zu, das sich dunkel und unheilverkündend vor ihnen erhob.
    Ein flüchtiger Blick nach rechts und links zeigte Sherlock, dass hinter den beiden Gebäudeecken weitere Maskierte hervorkamen, bewaffnet mit diversen Revolvern, Schrotbüchsen, Vogelflinten und Mistgabeln.
    Somit blieb nur noch eine Richtung. Und zwar direkt geradeaus auf den Haupteingang des Hauses zu.
    Matty verlangsamte sein Pferd und blickte sich unsicher um.
    Sherlock galoppierte an seinem Freund vorbei und schrie: »Mir nach!«
    Sie konnten weder zurück noch nach links oder rechts. Fast glaubte er in diesem Moment Mycrofts Stimme zu sich sprechen zu hören:
Wenn sich alle anderen Optionen als undurchführbar erweisen, Sherlock, entscheide dich für die, die noch übrig ist – so unmöglich sie dir auch erscheinen mag.
    Als würde das Pferd seine Absicht ahnen, sprang es die wenigen Stufen zur Säulenvorhalle empor und eilte zielsicher auf die weit geöffneten Fronttüren zu. Sherlock duckte sich und spürte, wie der Türrahmen sein Haar streifte, als das Pferd durch die Tür in die Eingangshalle hineingaloppierte. Mit lautem Klappern schlitterten die Hufe über den gefliesten Boden und beinahe wäre Sherlock aus dem Sattel geschleudert worden, bevor sein Pferd wieder Halt fand. Die Dunkelheit in der Halle verwirrte ihn einen Moment lang. Aber innerhalb von Sekunden hatten sich seine Augen daran gewöhnt, und er trieb sein Pferd geradeaus an der Marmortreppe vorbei auf die Rückseite des Hauses zu. Maskierte Diener stürzten aus Türeingängen hervor, nur um sich aus Panik vor den beiden Pferden, die fast den ganzen vorhandenen Platz ausfüllten, gleich wieder zurückzuziehen. Anstatt die der Dienerschaft vorbehaltenen Bereiche anzusteuern, lenkte er sein Pferd scharf nach rechts. Sie stießen eine Tür auf und kamen in einen Raum, bei dem es sich – in Anbetracht von dessen Lage und bei vergleichender Betrachtung mit Holmes Manor – vermutlich um einen Salon handelte. Er hatte recht!
    Der Raum vor ihm war geräumig und hell und hatte eine große gläserne Doppelflügeltür, die auf die Veranda hinausführte. Und diese Tür – wie sich Sherlock von ihrer Flucht vorhin aus dem Haus noch erinnerte – stand tatsächlich weit offen!
    Innerhalb von Sekunden galoppierte er durch den Salon auf die Veranda hinaus. Hinter ihm ertönte ein Mordsradau, als Mattys Pferd einige Möbelstücke zur Seite fegte und dann mit klappernden Hufen auf die mit Steinplatten ausgelegte Veranda galoppiert kam.
    Vor sich, noch hinter dem Feld mit den Bienenstöcken, erblickte Sherlock ein kleineres Nebentor, durch das normalerweise wahrscheinlich Lebensmittel und andere Versorgungsgüter angeliefert wurden. Wie es aussah, war es unbewacht. In vollem Galopp ritt er darauf zu. Die Mähne seines Pferdes wehte ihm ins Gesicht, und der Wind rauschte in seinen Ohren. Wenige Augenblicke später preschte sein Pferd auch schon in eine der Zwischenreihen des geometrischen Musters, das die kastenförmigen Umrisse der Bienenstöcke bildeten. In vollem Tempo galoppierten sie in gerader Linie mitten durch das Bienenstockfeld hindurch. Wolken von Bienen stiegen hinter ihnen aus ihren Behausungen auf, aber die Pferde waren zu schnell für sie, und sie schwirrten nur verwirrt und ziellos umher.
    Das Nebentor war verschlossen. Aber Sherlock brauchte nur einen Moment, um abzusteigen und den Riegel zurückzuschieben. Dann drehte er sich um und blickte über das Gelände zum Haus zurück, während Matty auch schon neben ihm Halt machte. Maskierte und bewaffnete Männer drängten sich auf der anderen Seite des Bienenstockfeldes. Offensichtlich wollten sie nicht riskieren, das Feld zu betreten.
    Einer oder zwei von ihnen schlugen bereits mit den Händen in die Luft, als die wütenden Bienen sich auf die erstbesten Ziele stürzten, die sich ihnen boten.
    »Hab ich mir doch gedacht, dass alles klappen wird«, sagte Matty. »Sollen wir

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