Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
Vom Netzwerk:
Und dem Lagerschuppen in Farnham. Und hinter dem Ganzen steckt der Mann in diesem großen Haus – der Baron, wie ich glaube –, aber ich weiß nicht, was er vorhat.«
    »Dann müssen wir das eben herausfinden.« Amyus Crowe ließ den Stuhl wieder auf seinen vier Beinen ruhen und stand auf. »Wenn du nicht genug Fakten hast, um zu einer Schlussfolgerung zu kommen, musst du raus und dir mehr Fakten beschaffen. Lasst uns aufbrechen und ein paar Fragen stellen.«
    Matty rutschte unbehaglich auf seinem Platz umher. »Muss los«, murmelte er.
    »Komm mit uns, Junge«, sagte Crowe. »Du bist Teil dieses Abenteuers gewesen, und du hast es dir verdient zu erfahren, was da vor sich geht. Und außerdem scheint der junge Master Holmes hier dir zu vertrauen.« Er machte eine Pause.
    »Auf dem Weg werde ich uns etwas zu essen besorgen, wenn dir das bei deiner Entscheidung hilft.«
    »Bin dabei«, sagte Matty.
    Crowe geleitete sie nach draußen. Auf der Wiese neben dem Cottage war Virginia gerade dabei, ihr Pferd Sandia zu striegeln, dem eine größere rotbraune Stute Gesellschaft leistete. Sherlock vermutete, dass es Crowes Pferd war. Die beiden Pferde, auf denen Matty und Sherlock von der Villa des Barons geflüchtet waren, grasten friedlich etwas weiter abseits.
    Virginia sah auf, als sie sich näherten. Als Sherlock ihrem Blick begegnete, sah sie rasch wieder weg.
    »Wir machen einen Spazierritt«, verkündete Crowe. »Du kommst auch mit, Ginny. Je mehr Leute wir haben, die Fragen stellen, desto größer ist die Chance, ein paar halbwegs vernünftige Antworten zu bekommen.«
    »Ich hab keine Ahnung, um was für Fragen es geht«, protestierte Virginia.
    »Du hast draußen vor der Tür gestanden und gelauscht«, sagte Crowe lächelnd. »Ich habe Sandia wiehern hören. Das macht er nur, wenn du in Sichtweite, aber nicht unmittelbar bei ihm bist. Und außerdem hab ich eine Bewegung mitbekommen, als etwas … oder jemand in der Nähe der Tür das Sonnenlicht blockiert hat.«
    Virginia wurde rot, hielt aber trotzig dem Blick ihres Vaters stand. »Du hast mir immer beigebracht, dass ich günstige Gelegenheiten stets nutzen soll«, sagte sie.
    »Allerdings. Die beste Methode etwas zu lernen ist das Zuhören.«
    Crowe bestieg sein Pferd und Virginia machte es ihm nach. Lächelnd beobachtete sie, wie Sherlock und Matty sich auf ihre Pferde schwangen. Anerkennend nickte sie Sherlock zu. »Gar nicht mal so übel«, lobte sie.
    Sie schlugen den umgekehrten Weg ein, auf dem Sherlock und Matty zum Cottage gelangt waren, und trabten gemeinsam auf der Straße entlang. Die Sonne schien, und der Geruch von brennendem Holz lag in der Luft. Sherlock musste sich überaus Mühe geben, um sich richtig klarzumachen, dass man ihn gerade erst k.o. geschlagen, gefangengenommen, verhört und schließlich ganz nebenbei zum Tode verurteilt hatte. Solche Dinge passierten doch nicht einfach so, oder? Doch nicht an einem so schönen sonnigen Tag? Selbst die Schnitte in seinem Gesicht hatten aufgehört zu schmerzen.
    Virginia lenkte ihr Pferd dichter an Sherlocks heran. »Du reitest gut«, begann sie. »Jedenfalls für einen Anfänger.«
    »Ich hatte eine gute Anleitung«, antwortete er. Er warf ihr einen Blick zu, sah dann aber rasch wieder weg.
    »Das, was du da bei uns im Cottage eben erzählt hast … Stimmt das alles?«
    »Jedes Wort.«
    »Dann ist dieses Land vielleicht doch nicht so öde, wie ich gedacht habe.«
    Je mehr sie sich der großen Villa näherten, in der man Sherlock gefangen gehalten hatte, desto nervöser wurde er. In Sichtweite des zum Anwesen führenden Haupttores brachte Amyus Crowe schließlich mit einem Ruck an den Zügeln sein Pferd zum Stehen.
    Weit und breit war niemand zu sehen.
    »Ist das das Haus?«, rief Crowe.
    Sherlock nickte.
    »Hier sind frische Radfurchen. Sie kommen aus dem Tor und führen dann weiter auf die Straße«, fuhr Crowe fort. »Sieht mir ganz so aus, als hätten sie sich verkrümelt.«
    Sherlock blickte verwirrt drein und Virginia lächelte. »Abgehauen«, erklärte sie. »Geflohen.«
    »Oh, ach so.« Er prägte sich das für die Zukunft ein.
    »Lasst uns der Straße folgen und sehen, was wir finden«, rief Crowe und trieb sein Pferd an. Virginia blieb dicht hinter ihm. Sherlock und Matty blickten sich kurz an und folgten dann.
    Etwa fünf Minuten später gelangten sie zu einer Taverne – einem Gebäude aus roten, im typischen Diagonalstil der Region angebrachten Backsteinen, der Sherlock schon zuvor

Weitere Kostenlose Bücher