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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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hätte ihm wohl kaum eine von seinen gegeben. Nein, diese Karte ist extra angefertigt worden, und zwar erst vor kurzem, der frischen Druckerfarbe nach zu urteilen, und somit wahrscheinlich auch irgendwo hier in der Nähe.«
    Er wandte sich an Sherlocks Bruder. »Mister Holmes, wie viele Druckereien gibt es hier in der näheren Umgebung?«
    Mycroft dachte einen Augenblick nach. »Spontan fallen mir vier ein, und alle befinden sich in der Gegend der Chancery Lane. Ich werde Ihnen die Adressen geben.« Er holte ein Stück Papier und einen Stift aus seiner Tasche und begann zu schreiben.
    »Klappere jede dieser Druckereien ab«, instruierte Crowe Sherlock. »Sieh, ob die Drucker die Karte erkennen und ob sie etwas über den Mann sagen können, der sie in Auftrag gegeben hat.«
    »In Ordnung.«
    »Und triff mich dann, hm, sagen wir in zwei Stunden, wieder vor dem Sarbonnier Hotel. Weißt du noch, wo das ist?«
    »Dort, wo wir abgestiegen sind, als wir das letzte Mal in London waren? Ja, ich erinnere mich.«
    »Gut.«
    In diesem Moment schwang die Tür auf. »Die Zeit ist um«, verkündete der Constable. »Die Gentlemen müssen jetzt gehen.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mycroft«, sagte Crowe. »Wir werden Sie hier rausholen.«
    »Ich hoffe nur, das passiert noch vor dem Abendessen«, erwiderte Mycroft mit schwachem Lächeln. »Ich habe schon das Mittagessen verpasst, und ich bin nicht sicher, ob das Essen hier meinen üblichen Standards entsprechen wird.«
    Er streckte Sherlock die Hand hin. »Versuch, mich nicht so im Gedächtnis zu behalten«, sagte er.
    »Ob hier, im Club oder sonst irgendwo«, antwortete Sherlock und ergriff Mycrofts Hand. »Du bist und bleibst mein Bruder. Mein Bruder, der auf mich achtgegeben hat. Und jetzt bin ich an der Reihe, auf dich achtzugeben – wenn ich es denn kann.«
    »Das kannst du«, sagte Mycroft. »Und das wirst du. Wenn du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, schaffst du es auch. Das weiß ich. Das haben wir beide von unserem Vater geerbt.«
    Der Constable gab ein Räuspern von sich, und Sherlock folgte Crowe widerwillig aus der Zelle.
    Das krachende Scheppern, das entstand, als der Constable hinter ihm die Tür zustieß, ließ ihn zusammenzucken. Und er hasste die Vorstellung, was für eine Wirkung dieser Klang wohl auf Mycrofts Gemüt haben mochte.
    »Wohin jetzt?«, fragte er, als sie in die frische Luft von Covent Garden hinaustraten.
    »Du gehst zur Chancery Lane, die sich in dieser Richtung befindet«, erwiderte Crowe und vollführte mit der Hand eine vage Geste. »Und ich …«, er warf einen prüfenden Blick auf die Visitenkarte, »begebe mich zur Glassblower’s Road nach Chelsea. Wir treffen uns dann später.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und schlenderte davon, ohne sich noch einmal umzusehen, während Sherlock zurückblieb und ihm mit einem mulmigen Gefühl hinterhersah. Er war allein in London – wieder einmal. Unwillkürlich musste er daran denken, was ihm hier das letzte Mal alles widerfahren war.
    Doch schließlich wandte er sich ab und machte sich in die Richtung auf, in die Crowe gewiesen hatte. Er kam an etlichen Tavernen, Läden, Marktständen und kleineren Händlern vorbei, die mit ihren Bauchläden an den Straßenecken standen. Und an einer Menge Leute – den unterschiedlichsten Arten von Leuten, von feinen Pinkeln in teuren Klamotten bis hin zu in Lumpen gekleideten Straßenkindern. London war in der Tat ein Schmelztiegel der Menschheit.
    Er wollte gerade jemanden nach dem Weg zur Chancery Lane fragen, als er am Rand der Straße, die er gerade entlangging, auf einem Straßenschild den Namen entdeckte.
    Er bog ab und gelangte in eine vornehmere Gegend als die, aus der er zuvor gekommen war: Den Messingtafeln an den Gebäuden nach zu schließen, hatten sich hier in erster Linie Rechtsanwaltskanzleien angesiedelt, die im Straßenbild hier und da durch die eine oder andere Arztpraxis ergänzt wurden.
    Nach ungefähr fünf Minuten stieß er auf den ersten Druckereiladen. Und jetzt wunderte er sich nicht mehr, dass es hier so viele Druckereien gab. Denn die Rechtsanwälte und Notare in der Gegend mussten zweifellos reichlich Bedarf an Druckdienstleistungen aller Art haben. Mit einem nervösen Kribbeln im Bauch drückte er die Ladentür auf.
    Der Geruch, der drinnen herrschte, war eine intensivere Version dessen, was die Karte verströmt hatte: trocken, muffig und scharf. Womit er nicht gerechnet hatte, war der Lärm. Durch das Geratter, das

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