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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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eine Forelle – mit dem Maul nach oben knapp unterhalb der Wasseroberfläche lauern und warten, dass Insektenlarven vorbeitreiben. Sobald sie eine entdecken, saugen sie Wasser ins Maul und mit ihm die Larve. Alles, was man auf der Oberfläche sehen kann, ist diese kleine Delle, während das Wasser eingesogen und die Larve herabgezogen wird. Und das, mein Freund, verrät uns, wo sich die Forelle befindet.«
    Mit einem kurzen Ruck riss er an der Angelrute, und der von der Schnur gezogene Köder trieb über die Oberfläche des Sees. Schließlich durchquerte er die Zone, in der die Forelle die Larven eingesogen hatte. Einen Moment lang passierte gar nichts. Dann jedoch verschwand der Köder plötzlich mit einem Ruck unter der Wasseroberfläche. Crowe riss heftig an der Angel und kurbelte, so schnell er konnte, an der Angelrolle, um die Schnur einzuholen. Gleich darauf schoss eine Kaskade silbern glitzernder Wassertropfen aus der Oberfläche empor, in deren Mitte sich ein Fisch wand. Im Maul des braun gesprenkelten Tieres hatte sich der Haken verfangen, der inmitten des Federköders verborgen gewesen war. Mit einer gekonnten kurzen Bewegung ließ Crowe die Angelrute nach oben schnippen, woraufhin der Fisch förmlich ins Boot hineinflog. Verzweifelt zappelte er auf den Bootsplanken herum.
    Die Angel immer noch mit einer Hand haltend, damit sie nicht ins Wasser fiel, langte Crowe mit der anderen hinter sich und holte einen Holzknüppel unter seiner Sitzbank hervor. Ein kurzer Hieb und der Fisch rührte sich nicht mehr.
    »Also, was haben wir heute alles behandelt?«, fragte er mit heiterer Stimme, als er den Haken aus dem Maul der Forelle löste. »Kenne die Gewohnheiten deiner Beute, die Köder, auf die sie am besten anspricht, sowie die bestimmten Anzeichen, die auf ihre Nähe hindeuten. Wenn du all das beachtest, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Jagd optimal.«
    »Aber wann, bitteschön, soll ich denn jemals Jagd auf etwas oder jemanden machen?«, wandte Sherlock ein, der das Wesentliche der Lektion begriff, aber sich nicht recht sicher war, was er damit anfangen sollte. »Ich weiß, dass Sie früher in Amerika einmal Kopfgeldjäger waren. Aber ich bezweifle doch sehr, dass ich jemals diese Laufbahn einschlagen werde. Wahrscheinlicher ist es, dass ich irgendwann mal als Banker oder so etwas ende.« Bereits in dem Augenblick, als er die Worte aussprach, spürte er, wie ihm schwer ums Herz wurde. Das Letzte auf der Welt, das er sich wünschte, war eine langweilige Schreibtischarbeit. Doch er hatte auch keine Ahnung, was es sonst noch für ihn geben mochte.
    »Oh, das Leben ist voller Dinge, auf die man womöglich Jagd machen möchte«, sagte Crowe, während er den Fisch in den Weidenkorb warf und anschließend wieder den Deckel darauf platzierte. »Möglicherweise möchtest du Investoren für eine gewinnbringende Geschäftsidee aquirieren, die du ausgetüftelt hast. Irgendwann spielst du eventuell einmal mit dem Gedanken, dir eine Frau zu suchen. Oder du musst einen Kerl aufspüren, der dir Geld schuldet. Es gibt alle möglichen Gründe, jemandem nachzustellen. Die wesentlichen Prinzipien bleiben jedoch immer gleich.«
    Crowe musterte Sherlock unter seinen buschigen Augenbrauen hervor und fügte hinzu: »Und wenn es in deinem Leben weiter so zugeht wie in den letzten Monaten, ist nicht auszuschließen, dass du es gelegentlich wieder mit Mördern und anderen Kriminellen zu tun bekommst.« Er griff erneut zur Angelrute und ließ den Köder in einer Achter-Figur über seinen Kopf wirbeln und ins Wasser plumpsen. »Und letztendlich gibt es schließlich ja immer noch Rehwild, Wildschweine und Fische.«
    Mit diesen Worten machte er es sich wieder mit halb geschlossenen Augen auf der Sitzbank bequem und widmete sich in der nächsten halben Stunde dem Angeln, während Sherlock einfach nur zusah.
    Nachdem zwei weitere Fische gefangen, ins Jenseits befördert und in den Weidenkorb verfrachtet worden waren, legte Amyus Crowe die Angel im Bugraum des Bootes ab und streckte sich. »Zeit heimzukehren, denke ich«, verkündete er. »Es sei denn, du möchtest es selbst einmal probieren?«
    »Was sollte ich mit einem Fisch anfangen?«, fragte Sherlock. »Meine Tante und mein Onkel haben eine Köchin. Außerdem werden Frühstück, Mittag- und Abendessen einfach serviert, ohne dass ich mir über irgendetwas den Kopf zerbrechen muss.«
    »Jemand muss schließlich die Tiere fangen, die im Kochtopf landen«, entgegnete Crowe. »Und

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