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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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möchten?«
    »Nein, nein! Ich schwör’s!«
    Crowe ließ den Mann urplötzlich los. Der sackte in die Knie und hielt sich hustend und keuchend den Hals.
    »Ich denke, wir haben alles aus dem Burschen rausgekitzelt, was möglich war«, sagte Crowe zu Sherlock. »Wenn du noch dazu fähig bist, lass uns in ein Café gehen und ein paar Erfrischungen zu uns nehmen.« Er ließ einen kritischen Blick über Sherlocks schlammbeschmierte Hose und Stiefel sowie die mit Ziegelstaub übersäte Jacke gleiten.
    »Vielleicht sollten wir zuvor lieber noch ein Bekleidungsgeschäft aufsuchen. So wirst du nicht gerade den besten Eindruck machen.«
    Bevor Sherlock antworten konnte, war der kleine Mann urplötzlich vom Boden aufgesprungen. Wutschnaubend setzte er mit einem Arm zum Schwinger an, und die Stacheln des Schlagrings kamen direkt auf Crowes Gesicht zugeschossen. »Wolltest mich also erwürgen, was?«, schrie er mit wutverzerrtem Gesicht.
    Crowe bog blitzschnell den Oberkörper zurück und wich den gefährlichen Stacheln aus, die nur Zentimeter an seinen Augen vorbeisausten. Gleich darauf machte er einen Schritt nach vorne, drehte seinen Körper seitlich nach links und trat mit dem rechten Fuß aus. Sein Stiefel traf den Mann am Knie, und Sherlock hörte etwas knacken. Schreiend brach der Mann zusammen.
    »Lass uns gehen«, forderte Crowe ihn mit einer Geste auf. »Ich habe das Gefühl, dass da irgendwo ein Pott Kaffee und ein Cremekuchen mit meinem Namen drauf auf mich warten, und ich bin entschlossen, sie zu finden.«
    Er ging voran, und Sherlock folgte ihm. Den Mann ließen sie zusammengekrümmt auf dem Boden zurück, wo er sich das zerschmetterte Knie hielt.
    »Sollten wir nicht die Polizei alarmieren?«, fragte Sherlock. »Damit sie ihn verhaften?«
    Crowe zuckte die Achseln. »Wenn du dich dadurch besser fühlst, könnten wir das vermutlich. Aber sein Wort steht gegen unseres, und den einzig dauerhaften Schaden, der entstanden ist, habe ich ihm zugefügt. Jeder Polizist, der etwas auf sich hält, würde wahrscheinlich mich statt ihn verhaften. Oder uns beide, bis er herausgefunden hat, was tatsächlich passiert ist.«
    »Aber das ist nicht gerecht!«, protestierte Sherlock.
    »Vielleicht nicht, aber so funktioniert nun mal das Rechtssystem. Wenn du den Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Recht noch nicht kennst, solltest du ihn schleunigst lernen.«
    Crowe führte sie wieder zu den Straßen, Gassen und schmalen Durchgängen nahe Waterloo Station zurück.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte Sherlock, als er neben Crowe herging.
    »Die simple Antwort lautet: Ich bin dir gefolgt.«
    »Ich habe Sie gar nicht gesehen«, ereiferte sich Sherlock.
    »Was auch zu erwarten ist, wenn ich dir folge. Im Gegensatz zu dir kann ich mich ohne Probleme in der Menge oder in dunklen Schatten verborgen halten.«
    »Warum sind Sie mir gefolgt?«
    »Nachdem ich die Adresse auf der Karte überprüft hatte – die übrigens falsch war –, dachte ich mir, dass es nicht schaden könnte, wieder zu dir zu stoßen. Also habe ich die Drucker in umgekehrter Reihenfolge abgeklappert, also mit dem Letzten auf der Liste angefangen. Beim zweiten – sprich dem dritten auf deiner Liste – habe ich dann gesehen, wie du gerade aus dem Laden gekommen bist. Ich habe versucht, dich einzuholen, aber du bist sehr schnell gegangen. Und dann bist du stehengeblieben und hast eine Taverne beobachtet. Ich habe vermutet, dass du eine Spur verfolgst, und ich wollte keine Aufmerksamkeit auf dich lenken. Daher habe ich mich einfach in einen Türeingang gekauert, um zu sehen, was da vor sich geht. Nach einer Weile bist du diesem bärtigen Kerl gefolgt, und ich bin einfach hinter euch her. Hab dann gesehen, wie er dich im Torbogen in die Enge getrieben hat. Aber bevor ich eingreifen konnte, bist du fortgelaufen. Die folgende Stunde habe ich damit verbracht, mich an der Außenseite des Gebäudes voranzuarbeiten und zu eruieren, wo du wieder auftauchen könntest.«
    »Oh«, sagte Sherlock besänftigt. »Das ergibt Sinn.«
    Sie hatten die Vorderfront des Bahnhofsgebäudes erreicht. Crowe entdeckte einen kleinen Schneiderladen und fast unmittelbar daneben einen Schuster. Innerhalb von zehn Minuten hatten sie neue Sachen für Sherlock gefunden – einschließlich Hose, Jacke, Hemd und Stiefel, die Crowe allesamt kommentarlos bezahlte. Sherlocks Vermutung nach würde er das Finanzielle später mit Mycroft regeln – das hieß, wenn Mycroft jemals wieder freikam.
    Nachdem

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