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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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aber lassen Sie mich zuvor kurz die Einzelheiten zusammenfassen. Zum Ersten sind wir auf Einladung des Prinzen Jusupow hier in Moskau. Der Prinz ist ein bekannter Förderer der Künste und hat schon lange das Verlangen verspürt, eine britische Theatergruppe auf der Bühne spielen zu sehen. Der Prinz hat uns für die nächsten drei Tage das Maly-Theater zur Verfügung gestellt. Zweifellos ist es das führende Theater in Moskau, was es erklärtermaßen auch zu einem der bedeutendsten Theater ganz Russlands macht.«
    »Wie ist die Sitzkapazität?«, fragte Mr Malvin, der Hauptdarsteller, und intonierte seine Stimme mit solcher Lautstärke und Deutlichkeit, als wäre er bereits auf der Bühne. »Ich bin ein angesehener Schauspieler. Ich trete nicht vor einer Handvoll Leute auf.«
    »Der Hauptsaal hat eine Kapazität von neunhundertfünfzig Plätzen, der kleinere siebenhundertfünfzig.«
    »Und wo treten wir auf?«, unterbrach ihn Miss Aiofe Dimmock, die Hauptdarstellerin.
    »Wir treten im kleineren Saal auf«, erwiderte Mycroft ruhig. »Aber nur, weil dort der Bühnenbereich selbst kleiner und somit für unsere eher intimen Aufführungen besser geeignet ist.«
    Mr Kyte trat vor. »Ich würde nicht wollen, dass Ihr erlesenes und nuanciertes Spiel in einem weiten Zuschauerraum einfach untergeht«, erklärte er.
    Miss Dimmock nickte und trat schüchtern zurück. »Sehr rücksichtsvoll«, sagte sie. »Danke.«
    »Ich werde den Zuschauerraum vorher in Augenschein nehmen müssen«, sagte Malvin mit lauter Stimme. »Es ist mir unmöglich, auf einer Bühne aufzutreten, auf die ich noch nie einen Fuß gesetzt habe. Ich werde die Akustik beurteilen müssen, um zu entscheiden, wie ich meine Stimme intoniere, damit ich auch noch im entferntesten Winkel zu hören bin.«
    »Natürlich. Lassen Sie mich gleich auf diesen Punkt zurückkommen«, sagte Mycroft. Er hielt kurz inne und blickte die Ensemblemitglieder an. »Wie Sie wissen, wurden wir für drei Aufführungen an drei Abenden engagiert. Für den ersten Abend hat Prinz Jusupow Einladungen an die Crème de la Crème der russischen Gesellschaft verschickt. Dies ist, wie mir versichert wurde,
das
gesellschaftliche Ereignis der Saison.«
    »Wird der Zar auch da sein?«, meldete sich Mrs Loran neben Sherlock zu Wort.
    »Oh, das hoffe ich so sehr!« Sie warf Sherlock einen Blick zu und sagte in verschwörerischem Ton: »Als kleines Mädchen war es mein einziger Wunsch, einen Prinzen zu heiraten. Jetzt ist es dafür zu spät, aber man darf ja noch träumen.«
    »Leider wird der Zar von Staatsgeschäften in St. Petersburg abgehalten.« Mycroft breitete in einer Geste des Bedauerns die Hände aus. »Aber seien Sie versichert, dass lauter adlige Häupter im Publikum sitzen werden: Prinzen und Prinzessinnen, Grafen und Gräfinnen, Barone und Freiherrinnen, Fürsten und Fürstinnen. Die russische Aristokratie ist sehr groß, und die meisten werden an diesem ersten Abend da sein – ebenso wie der britische Botschafter am Hofe des Zaren und der Zarin.«
    »Oh, wie entzückend!«, rief Mrs Loran aus und klatschte in die Hände. Sie beugte sich zu Sherlock vor. »Vielleicht erbarmt sich ja jemand für eine Lady in den besten Jahren und macht eine ehrliche Frau aus mir«, flüsterte sie. Er lächelte zurück. Mrs Loran wäre für jeden russischen Edelmann bestimmt mehr als eine gute Partie.
    Mycroft wandte seine Aufmerksamkeit den übrigen Mitgliedern des Ensembles zu. »An jedem der drei Abende werden Sie, wie ich höre, Szenen aus Stücken großer britischer Dramatiker spielen: William Shakespeare natürlich, Ben Jonson, Christopher Marlowe und John Webster. Mr Kyte …«, er wandte sich an den großen Mann, der neben ihm stand, »wie ich verstanden habe, werden Sie die Szenen vorstellen und sie für das Publikum in den Kontext setzen.«
    »So ist es«, knurrte Mr Kyte. »Ich werde Französisch sprechen, wenngleich die Aufführungen auf Englisch sind.«
    »Ausgezeichnet.« Mycroft wandte sich an die jüngeren Mitglieder der Truppe, den dunkelhaarigen Rhydian, den blassen Judah sowie die Zwillinge Henry und Pauly. »Was die Kulissen und Requisiten anbelangt, so wurde mir versichert, dass das Theater über eine ganze Anzahl von Kulissen verfügt, mit denen sich alles darstellen lässt – von den Zinnen des Elsinore Castle bis hin zum Garten Eden. Daneben gibt es noch jede Menge Möbel und andere Dinge, die sich als nützlich erweisen könnten. Ich schlage vor, dass wir uns morgen als Erstes

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