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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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alle ins Theater begeben und ihr Burschen mit Hilfe von Mr Kyte alles einmal durchseht, während die Schauspieler sich den nötigen Stimmübungen widmen, um die akustischen Eigenschaften des Zuschauerraumes zu eruieren. Schaut, was ihr gebrauchen wollt, und die Theaterbediensteten werden nachmittags alles für euch aufbauen und euch damit vertraut machen, wie sich die Kulissen heben und senken lassen.«
    »Geht nur um Seile«, sagte Henry. »Letztendlich geht es immer nur um Seile und ums Ziehen.«
    »Wie ich höre, wird morgen Nachmittag, während sich die Bühnenarbeiter um die Kulissen kümmern, eine vollständige Probe stattfinden, an der jeder teilnimmt.« Er wandte den Blick zu dem hoch aufgeschossenen, schnurrbärtigen Mr Eves und der Schar der Musiker, die hinter ihm stand. Auch Rufus Stone war unter ihnen. Wie es aussah, hatte er bereits ziemlich gut Anschluss an seine Kollegen gefunden. »Die Probe wird auch die verschiedenen Musikstücke beinhalten, die Teil der Aufführung sind. Daher ist es nötig, dass alle Musiker erscheinen.«
    Mr Eves nickte. »Wir werden da sein. Keine Bange.«
    Mycroft nickte. »Ich bin sicher, dass Sie das werden.« Er ließ seinen Blick über die Mitglieder des Ensembles schweifen. »Am zweiten Abend wird das Publikum eher aus dem künstlerischen als dem adligen Teil der Moskauer Gesellschaft bestehen. Für den dritten Abend sind die Karten in den freien Verkauf gegangen. Aber ich denke, wir können sicher davon ausgehen, dass Sie vor einer repräsentativen Auswahl der oberen Mittelklasse dieser schönen Stadt spielen werden.«
    Er machte eine Pause und verschränkte die Hände vor seinem ziemlich ausladenden Bauch. »Denken Sie daran, dass Sie die kulturellen Botschafter unseres Landes sind.« Er klatschte in die Hände. »Und jetzt ist es Zeit fürs Abendessen und danach fürs Bett. Wir treffen uns morgen um acht zum Frühstück und dann geht’s zum Theater!«
    Die verschiedenen Mitglieder des Ensembles machten sich ins Restaurant auf. Nur die matronenhafte Mrs Loran blieb noch neben Sherlock stehen. Sie streckte die Hand aus und wuselte ihm durch die Haare. »Möchtest du mir nach dem Abendessen noch Gesellschaft im Foyer leisten, Scott?«, fragte sie. »Ich hatte mir gedacht, du könntest mir beim Textlernen helfen und die anderen Rollen im Rollenheft lesen.«
    Sherlocks erster Impuls bestand darin zuzusagen. Denn während der Reise hatte er Mrs Loran immer mehr zu schätzen gelernt. Doch bevor er antwortete, blickte er zu Mycroft hinüber. Sein Bruder hatte offensichtlich Mrs Lorans Frage gehört, und er schüttelte kurz den Kopf.
    »Ich wünschte, ich könnte«, sagte er. »Aber ich muss früh ins Bett und endlich mal ordentlich schlafen.«
    »Schade, dann vielleicht morgen, nach dem Frühstück«, erwiderte sie lächelnd und entfernte sich.
    Mycroft bedeutete Sherlock und Rufus Stone, zu ihm zu kommen.
    »Ich bedaure, euch den Abend zu verderben«, sagte er zu Sherlock. »Aber je mehr wir mit diesen Leuten Umgang pflegen, desto wahrscheinlicher ist es, dass uns etwas entgeht. Und außerdem könnten sie irgendwann merken, dass wir nicht das sind, was wir vorgeben. Unsere beste Handlungsoption besteht darin, höflich aber reserviert zu sein.« Sein Blick wanderte zu Stone und dann wieder zurück zu Sherlock. »Die Reise war ziemlich anstrengend«, sagte er leise, »und ich sehe keinen Grund, sich heute noch weiter anzustrengen. Ruht euch aus. Wenn sich morgen das übrige Ensemble ins Theater begibt, wird Sherlock mich in die Wohnung begleiten, die mein Agent hier in Moskau hatte. Ich muss rausfinden, was mit ihm passiert ist.« Er sah Stone an. »Sie, fürchte ich, sollten mit den anderen ins Theater gehen. Als erster Violinist würde Ihre Abwesenheit auffallen.«
    »Könnte sein, dass Sie mich brauchen«, gab Stone zu bedenken. »Falls es Ärger gibt.«
    »Wenn’s Ärger gibt, so wird vermutlich gar nichts helfen«, stellte Mycroft nüchtern fest. »Wir sind in einem fremden Land, in dem jedwede Meinungsäußerung gegen den Zaren unbarmherzig unterdrückt wird, sei es nun durch die offizielle oder die Geheimpolizei. Aber wir werden tun, was wir tun müssen.«
    »Aber warum muss Sherlock mit?«, beharrte Stone. »Wenn’s so gefährlich ist, sollte er mit mir ins Theater kommen.«
    Mycroft schüttelte sein mächtiges Haupt. »Ich akzeptiere die Logik Ihrer Überlegungen, doch es könnte sein, dass ich Sherlocks scharfe Augen, seinen hellen Verstand und seine athletischen

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