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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Gefahr zu bekämpfen. Doch bevor er sich an das Messer in seiner Tasche erinnert hatte –
Mattys
Messer –, war er diesmal auf Gedeih und Verderb der Gnade des stillen Mannes ausgeliefert gewesen, und nur Sekunden hatten ihn davon getrennt, einen qualvollen und langsamen Tod zu erleiden.
    Hätte er Mattys Messer nicht behalten, hätte ihm sein Freund nicht gesagt, dass er es behalten könne, hätte es keinen Ausweg für ihn gegeben. Dann wäre er jetzt tot.
    Von solch banalen Dingen konnte also das Überleben abhängen. Der Gedanke bereitete ihm Unbehagen. Er blickte zu Rufus, der ebenfalls verletzt war, und fragte sich, ob er wohl dasselbe empfand.
    Eine halbe Stunde und zwei falsch genommene Abzweigungen später gelangten sie schließlich wieder zum Park in der Nähe der Princes Street.
    »Na schön«, sagte Rufus. »Und wohin jetzt?«
    Sherlock schaute Matty an. »Willst du es ihm nicht erzählen?«, fragte er mit herausfordernder Stimme. »Wo
wir
es doch schließlich herausgefunden haben?«
    »Nö«, meinte Matty lächelnd. »Mach du nur.«
    »Sie sind an einem Ort namens Cramond untergetaucht. Ich habe auf der Karte nachgesehen und kenne den Weg. Wir werden wahrscheinlich so etwa eine Stunde dahin brauchen.«
    »Zuerst einmal werden wir uns was zu essen organisieren«, sagte Stone, »und uns dann ein wenig zurechtmachen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, Jungs, aber ich bin am Verhungern.«
    Nachdem sie das getan hatten, ›borgte‹ sich Matty von irgendwo unauffällig einen Schal, mit dem Sherlock die Male an seinem Hals bedeckte. Unter Sherlocks Anleitung lenkte Rufus anschließend den Karren aus der Stadt hinaus. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Häuser hinter sich gelassen hatten und in eine ländliche Umgebung kamen. Und noch über eine halbe Stunde lang war sich Sherlock nur allzu sehr der bedrückenden Präsenz der Burg bewusst, deren dunkle Gestalt sich drohend über ihnen auf dem mächtigen Fels von Edinburgh erhob. Der tiefhängende graue Himmel passte zu Sherlocks Stimmung. Was als aufregendes Abenteuer begonnen hatte, um ihre Freunde zu befreien, schien nun zu etwas viel Düsterem und Unangenehmerem geworden zu sein. Und irgendwo da draußen gab es Leute, die Amyus Crowe Leid zufügen wollten, so viel stand fest. Die Frage war nur, warum? Aber was auch immer der Grund dafür sein mochte, so wie es aussah, hatte Sherlock sie unfreiwillig geradewegs auf Crowes Spur geführt. Alles, was ihm jetzt übrig blieb, war, Crowe aufzuspüren, bevor es dessen Feinden gelang, seinen Aufenthaltsort herauszufinden.
    Während der Karren weiter dahinfuhr, drehte Sherlock sich um und blickte die Straße zurück. Er hielt Ausschau nach Karren, Kutschen oder Reitern, die in einer gewissen Distanz zu ihnen blieben, ohne jedoch allzu weit zurückzufallen. Er konnte nichts entdecken, aber er hatte das Gefühl, dass das nicht reichte, um mögliche Verfolger auszumachen. Zweimal brachte er Rufus dazu, von der Straße herunterzufahren und den Karren zwanzig Minuten lang hinter einer Scheune zu verstecken, während er aufmerksam jedes Fahrzeug und jeden Reiter musterte, die vorbeikamen. Doch weder erkannte er jemanden noch machte jemand der Vorbeikommenden eine verwirrte Miene, angesichts der Tatsache, dass die Leute, denen er auf den Fersen gewesen war, sich urplötzlich in Luft aufgelöst hatten.
    Während sie warteten, beugte sich Sherlock bei einer Gelegenheit zu Rufus vor und sagte: »Auf der Zugfahrt hierher dachte ich schon, dass die Paradol-Kammer Sie erwischt hat.«
    »Warum solltest du so was denken? Seit Moskau haben wir keine Spur mehr von denen gesehen.«
    »Im Bahnhof von Newcastle dachte ich, ich hätte Mr Kyte gesehen. Er stand hinter einem Gepäckstapel und hat mich geradewegs angestarrt.« Ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust ließ Sherlock innehalten. »Ich dachte, dass die Paradol-Kammer vielleicht beschlossen hat, sich irgendwie an uns zu rächen, weil wir ihre Pläne durchkreuzt haben.«
    »Sei’s drum«, erwiderte Rufus und zuckte die Achseln. »Ich habe Mr Kyte jedenfalls nicht auf dem Bahnhof gesehen. Wenn ich’s hätte, hätte ich ihm seinen großen roten Bart abgerissen und ihm so viel wie möglich davon so tief in den Rachen gestopft, wie mein Arm reicht. Nimm meinen Rat an, Sherlock: Traue niemals einem oder einer Rothaarigen. Das sind geborene Unruhestifter.«
    »Virginia hat rote Haare«, merkte Sherlock an.
    Rufus wandte Sherlock nun vollends das Gesicht zu und musterte ihn

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