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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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gekommen, um uns zu suchen«, flüsterte sie.
    »Ich musste es«, erwiderte er nur. Die Worte kamen wie aus dem Nichts, spontan und ungeplant. »Was soll ich denn ohne dich machen?«
    »So ungern ich das Wiedersehen auch störe«, knurrte Amyus Crowe, »so gibt es doch ’ne ganze Menge zu besprechen, und ich fürchte, dass Mr Stone noch ohnmächtig auf dem Teppich landen wird, wenn er nicht gleich einen Drink bekommt. Ginny, sei so lieb, und hol ein paar Erfrischungen für unsere Gäste.«
    Ihre Hände hielten noch eine Sekunde seine Arme gedrückt, bevor sie losließ und sich zurückzog, ohne den Blick von Sherlock zu lösen. Er hatte das Gefühl, in diesen Augen ertrinken zu können. Es war, als sandte sie ihm eine Botschaft. Doch er wusste nicht, welche. Aber vielleicht wusste sie das selbst nicht so genau. Dass Wichtigste dabei war vielleicht, dass überhaupt irgendeine Bedeutung darin lag, der Inhalt war eher nebensächlich.
    Virginia senkte den Blick, und Sherlock kam sich wie eine Marionette vor, deren Schnüre auf einmal durchgeschnitten worden waren.
    Er drehte sich um, betrachtete den Raum, betrachtete die anderen. Alles sah noch so aus wie eben, und doch irgendwie völlig anders. Er konnte es sich nicht erklären.
    Amyus Crowe starrte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an und hob eine seiner buschigen Augenbrauen.
    »Für mich tut’s ein Handschlag, wenn das für dich in Ordnung ist.«
    Sherlock lächelte. »Ich bin froh, dass Sie in Ordnung sind«, sagte er. »Ich bin froh, dass Sie beide in Ordnung sind. Wir haben uns Sorgen gemacht, als wir Ihr Cottage verlassen vorgefunden haben.«
    Crowe nickte. »Das war nicht zu ändern. Ich hab’ Wind davon bekommen, dass jemand in der Gegend Fragen über mich und Virginia stellt. Normalerweise würde ich mich auf die Suche nach solchen Leuten machen, um ihnen selbst ein paar Fragen zu stellen. Aber als ich die Beschreibungen dieser Kerle gehört habe, kam ich zu dem Schluss: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und hab’ die Beine in die Hand genommen.«
    »Sind sie denn wirklich so gefährlich?«, fragte Stone. »Ich muss sagen, dass der junge Sherlock hier sehr gut mit zwei von ihnen fertig geworden ist: einem schwarzhaarigen Burschen, der ein gewisses Ohrproblem zu haben scheint, und seinem Kumpel, der ein Gesicht wie eine Kartoffel hat.«
    »Das werden Ned Fillon und Tom Payne sein.« Plötzlich schien Crowe bewusst zu werden, dass er immer noch den Revolver in der Hand hielt, und er legte die Waffe neben sich auf den Tisch. »Das sind nichts als kleine Fische. Es ist der Mann, für den sie arbeiten, der mir eine Heidenangst macht.«
    »Ich glaube, wir sind ihm begegnet«, sagte Sherlock. »Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber ich habe ihn sprechen hören. Er redet wirklich leise.«
    »Aber ich habe ihn gesehen«, meldete sich Stone zu Wort. »Und ich wünschte wahrhaftig, ich hätte es nicht. Er war überall tätowiert. Mit Namen von Leuten.« Sein Blick glitt kurz zu Virginia. Crowe schüttelte warnend den Kopf, kaum merklich zwar, doch Rufus und Sherlock hatten es registriert.
    »Bryce Scobell«, sagte Crowe mit schleppender Stimme. »Also ist er hier.« Er seufzte. »Ich hatte gehofft, dass er nur seine Männer rüberschickt, um mich aufzustöbern. Aber ich schätze mal, dass ich in der Beziehung zu optimistisch war. Er ist so versessen darauf, mich zu erwischen, dass er sich höchstpersönlich auf die Reise von Amerika hierher gemacht hat. Ihr habt ihn in Farnham gesehen, vermute ich?«
    »Ich fürchte, er ist uns hierher gefolgt«, gestand Sherlock. »Nach Edinburgh.«
    Selbst im spärlichen Licht konnte Sherlock sehen, wie Crowes Gesicht plötzlich erbleichte und seine Züge erstarrten. Für Sherlock waren die Zeichen eindeutig. Crowe wurde von starken Emotionen gequält. Unwillkürlich langte seine Hand nach dem Revolver auf dem Tisch, und sein Blick huschte zum Fenster, durch das der Zugang zum Cottage zu sehen war. »Ich hätte eigentlich erwartet«, sagte der große Amerikaner und wählte dabei die Worte so vorsichtig wie ein Mann, der, von Stein zu Stein springend, einen gefährlichen Fluss überqueren musste, »dass ihr eure Spuren gut genug verwischt, damit er euch nicht folgen kann. Weiß er von diesem Cottage?«
    »Nein.«
    »Das ist nur eine Frage der Zeit.« Crowe schüttelte verärgert den Kopf. »Sherlock, wie um Himmels willen konntest du so leichtsinnig sein und zulassen, dass er dir folgt?«
    »Seine Leute haben

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