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Zaehme mich

Zaehme mich

Titel: Zaehme mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Maguire
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süßen Mädel mit moralischer Gesinnung und blitzblankem Teint nie das Wasser reichen kann.
    Sie berührte Jamie am Arm und sah ihm in die Augen.
    »Gehst du mit pokern?«
    Er nickte und folgte Sarah ins Pub, nachdem er sich mit einem schier endlosen Kuss von Shelley verabschiedet hatte. Drinnen nahm ihn Sarah an der Hand und schleifte ihn, vorbei an den Pokerautomaten, nach hinten in die Weinbar. Hier herrschte eine relativ intime Atmosphäre, weil die Beleuchtung schummrig war und weil es weder Billardtische noch einarmige Banditen gab. Mit Ausnahme einer Hand voll einsamer Betrunkener und der Barfrau waren Jamie und Sarah die Einzigen hier. Sarah drängte ihn an einen Tisch in der Ecke, die am weitesten von der Tür entfernt war, und setzte sich zu ihm.
    »Schon besser, findest du nicht?«
    Er zuckte die Achseln. »Besser wofür?«
    »Für uns. Hier kann uns keiner sehen.«
    »Stimmt. Super.«
    Sarah fand seinen Ton eisig. »Was ist los?«
    Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch, ohne sie anzusehen.
    »Jamie, was ist? Bist du aus irgendeinem Grund wütend auf mich?«
    Jamie schnaubte. »Du bist einfach unglaublich.«
    Sarah tappte völlig im Dunkeln. Vor einer halben Stunde hatte sie ihm von ihrem unvorhergesehenen Anfall von Monogamie berichtet, und er war so süß gewesen, voller Wärme und mit schmachtenden Augen. Warum war er jetzt auf einmal so frostig zu ihr? Sie legte die Hand auf seine und unterbrach sein irritierendes Getrommel.
    »Kannst du mir einen Tipp geben?«
    Mit einem erneuten Schnauben schüttelte er sie ab und steckte die Hände in die Taschen. »Ich hab dir gerade zuschauen dürfen, wie du dich befummeln lässt, verdammte Scheiße.«
    »Ach das.«
    »Hast du eine Ahnung, wie ich mich da fühle?«
    Sarah ließ den Kopf auf seine Schulter sinken. »Ja. Tut mir Leid.«
    »Du hast doch gesagt, dass du nicht mehr mit ihm schläfst.«
    »Nein, ich habe gesagt, dass ich in letzter Zeit nicht mit ihm geschlafen habe. Ich habe nicht gesagt, dass ich es nie wieder mit ihm machen werde. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich ihn nicht an mir herumfummeln lasse.«
    Jamie seufzte. »Aber muss es ausgerechnet vor meinen Augen sein?«
    »Und musst du vor meinen Augen mit Shelley rumknutschen?«
    »Sie ist meine Frau.«
    »Ich hasse es, dass sie so hübsch ist, dass sie solche Riesentitten hat und dass sie jeden Morgen neben dir aufwacht. Ich wache nie neben dir auf. Und du starrst auch nie auf meine Titten.«
    »Du bist betrunken.«
    »Das habe ich ja gesagt. Darf ich dir jetzt endlich einen richtigen Geburtstagskuss geben?«
    Jamies Lippen blieben hart und seine Umarmung zögernd, doch Sarah ließ sich nicht entmutigen. Sie streichelte ihn im Nacken und knabberte so lange an seinen Lippen, bis sie eine Reaktion von ihm spürte. Schließlich küsste er sie innig und ausdauernd, und hörte erst damit auf, als sie die Hand in seinen Hosenbund gleiten ließ. »Freche Göre«, sagte er.
    »Kommst du mit zu mir?«
    Er seufzte. »Das geht nicht. Bianca ist zu Hause, und …«
    »Okay.«
    »Sei doch nicht so.«
    Sarah zündete sich eine Zigarette an. »Wie?«
    »Du bist doch diejenige, die sich nicht fest binden wollte.
    Du hast doch gesagt, ich soll es mit Shelley probieren.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Außer … das, was zwischen uns ist … Vielleicht ist es Zeit für Neuverhandlungen.«
    »Was soll das heißen?«
    Jamie nahm ihre freie Hand und führte sie an die Lippen.
    »Du hast vorhin selbst gesagt, dass sich was geändert hat.
    Ich glaube, du willst mehr, und von mir weiß ich es.
    Darüber sollten wir reden.«
    Es war so ungefähr das, was sie sich auch gedacht hatte.
    Doch als sie es jetzt von ihm hörte und seinen intensiven Blick dabei sah, erstarrte sie innerlich. Das würde sie nie schaffen.
    »Ich finde, es ist ganz gut, so wie es ist.«
    Jamie ließ ihre Hand fallen und nickte mit zusammengepressten Lippen. »Ich verlasse sie, Sarah.
    Wenn du mich nimmst, verlasse ich sie.«
    »Nein.«
    »Sarah, ich …«
    »Nein.«
    Seine Lippen begannen zu beben. »Aber du hast doch selbst gesagt, dass sich was geändert hat. Du hast gesagt, dass du was anderes willst.«
    »Tut mir Leid, Jamie, aber das habe ich nicht gesagt.
    Nichts hat sich geändert. Das war ein Missverständnis.«
    Wieder nickte er und schaute ihr offen ins Gesicht. Seine Augen erinnerten sie an den einbeinigen Obdachlosen, der vor dem Steakhouse um Geld für seinen Spiritus bettelte.
    Wenn er sie noch zwei Sekunden länger so angestarrt

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