Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
– eine Ryder soll einen Brant heiraten?" Er starrte mit leerem Blick in die Ferne. "Man kann sich gar nicht vorstellen, eines Tages nicht mehr gesund und stark zu sein, und dann plötzlich passiert es."
"Bitte, Dad, mach dir keine Sorgen. Ich verspreche, dass ich nichts tun werde, was ich nicht wirklich will", sagte Ashley und fragte sich insgeheim, ob sie sich da nicht etwas vormachte.
Sie diskutierten weiter, bis Quinn schließlich sagte, er sei müde und würde schlafen gehen. Als er fort war, ging sie unruhig im Zimmer auf und ab. Ihr Vater war krank, und die Ranch war zu einer Last für ihn geworden. Von Tag zu Tag verschuldeten sie sich mit der Ranch weiter – und das hatte es vorher nie gegeben.
War denn das, was Gabriel Brant ihr vorgeschlagen hatte, wirklich so unvorstellbar? Es wäre doch eine Ehe nur auf dem Papier. Ashley fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Einem Brant konnte sie nicht trauen. Und wie weh es tat, wenn sie nur daran dachte, wie Lars sie verraten hatte. Sie hatte geglaubt, ihn zu kennen, war sicher gewesen, ihn zu lieben. Aber er hatte ihr Vertrauen missbraucht. Es war eine bittere Lektion gewesen.
Schließlich ging sie zu Bett, aber sie warf sich hin und her und fand kaum Schlaf. Immer wieder sah sie Gabriel Brant vor sich, wie er lässig an der Motorhaube seines Pick-ups lehnte. Und immer wieder dachte sie daran, wie ihr ganzer Körper in Aufruhr geraten war, nur weil ihre Blicke sich getroffen hatten.
Endlich schlief sie ein, aber am Morgen verschlief sie und kam viel zu spät hinunter, um mit ihrem Vater noch zu frühstücken.
Nach dem Frühstück suchte sie in einem Katalog die Farben für das Kinderzimmer aus. Doch nach ein paar Minuten wurde ihr bewusst, dass sie an alles andere dachte als an Farben. Sie konnte nicht aufhören, über Gabriel Brants Vorschlag nachzudenken. Er hatte also ein Kind. Einen Sohn. Wie hatte der Kleine wohl den Tod seiner Mutter verkraftet? Er war doch noch so jung. Aber diese Ehe wäre ja nur ein Geschäft, nichts weiter. Gefühle würden keine Rolle spielen. Ein von ihrem Anwalt ausgearbeiteter Vertrag würde ihre Rechte schützen. Aber wie sollte das alles in der Realität funktionieren?
Das Telefon klingelte. Sie nahm den Hörer ab.
"Ashley?" Es war eine tiefe Männerstimme. "Hier ist Gabe Brant. Ich möchte Sie wieder sehen."
2. Kapitel
"Ich komme zu Ihnen rüber. In einer Stunde, ist das okay?" sagte Gabe.
Ashley schloss die Augen und fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
"Gut. Ich komme", sagte er, bevor sie überhaupt Zeit hatte zu antworten. Dann legte er auf.
Ashley hatte nicht mal Zeit gehabt, auch nur hallo zu sagen. Sie warf den Hörer auf die Gabel und rannte in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Aber, verflixt, wieso wollte sie sich überhaupt wegen Gabriel Brant die Mühe machen?
Am Tag zuvor hatte sie am ganzen Körper ein Prickeln verspürt, nur seinetwegen. Nachdenklich betrachtete sie sich im Spiegel. Sie trug T-Shirt, Jogginghose und Turnschuhe. Und dabei würde sie bleiben, basta. Sie kämmte ihr Haar und band es zu einem Pferdeschwanz zusammen. Vierzig Minuten später verließ sie das Haus und fuhr mit einem der Pick-ups in Richtung Landstraße.
Dort parkte sie neben dem Briefkasten, nahm die Post heraus, setzte sich auf die Leitplanke und wartete.
Sein roter Pick-up tauchte pünktlich auf. Zu ihrer Überraschung entdeckte Ashley einen kleinen Jungen auf dem Rücksitz. Gabe parkte und stieg aus. Er trug Jeans und T-Shirt. Sein dichtes, leicht gewelltes braunes Haar war ordentlich gekämmt. Wieder schlug Ashleys Herz schneller bei seinem Anblick. Mochte er ein Brant sein oder nicht, er war einfach ein verflixt gut aussehender Mann. Sie sah an ihm vorbei zu dem kleinen Jungen, der gerade aus dem Wagen sprang und nach der Hand seines Vaters fasste. Stumm sah der Junge Ashley neugierig an. Offenbar hatte er die dunklen, ausdrucksvollen Augen seines Vaters geerbt.
"Ashley, das ist mein Sohn Julian."
Julian streckte seine kleine Hand aus und hatte im selben Moment Ashleys Herz gewonnen. Der Kleine war einfach niedlich. Sachte drückte sie seine Hand. "Freut mich, dich kennen zu lernen. Wie alt bist du, Julian?"
"Vier", antwortete er und hielt vier Finger hoch.
"Dann bist du schon ein großer Junge", sagte sie, und er strahlte.
"Ich wollte, dass ihr euch kennen lernt", sagte Gabe. Dann hob er den Kleinen hoch. "Pass auf, mein Schatz", sagte er dann. "Du hast deine Autos hinten im Wagen. Spiel ein bisschen, damit
Weitere Kostenlose Bücher