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Zaertlich ist die Nacht

Zaertlich ist die Nacht

Titel: Zaertlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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inneren Monolog geschriebenes Gedicht »The Love Song of Alfred Prufrock«, das 1915 in Chicago veröffentlicht wurde, beginnt mit den Worten:
Let us go then, you and I when the evening is spread out against the sky […].
    2*
    Arier
Die Arier galten als Urvolk der indo-europäischen Rasse. Der Begriff wurde zunächst von Arthur de Gobineau (1816   –   1882) und Houston Chamberlain (1855   –   1927) stark ideologisiert und später zur Grundlage der völkisch-nationalsozialistischen Ideologie. Ob der Gebrauch des Wortes hier einen ironischen Unterton hat, ist schwer zu entscheiden.
    3*
    Der neue Geist war in ihm
Fitzgerald ist weit entfernt davon, Richard Diver zum Opfer faschistischer Willkür zu stilisieren, aber der mehrfach geäußerte Abscheu gegenüber Italien könnte durchaus damit zu tun haben, dass dort seit 1922 der Diktator Benito Mussolini (1883   –   1945) und sein »neuer Geist«herrschten, der auch bis auf die Polizeiwache vordringt, in der Dick Diver zusammengeschlagen wird.
    4*
    Das Gericht war der Ansicht, er sei genug bestraft
Der Zwischenfall mit der römischen Polizei ist keine reine Fiktion. Im November 1924 wohnten die Fitzgeralds in Rom (eine Zeit lang sogar im »Hotel Quirinal«), wo sie an den Fahnen des ›Großen Gatsby‹ arbeiteten. Eines Abends geriet Fitzgerald beim Verlassen eines Nachtclubs mit den Taxifahrern in Streit, die nach Mitternacht außerordentlich hohe Preise verlangten. Es kam zu einer Prügelei, und auf dem Weg zum Gefängnis wurde Fitzgerald von den Polizisten die Nase gebrochen. Die Befreiung erfolgte durch Zelda (die $   100 zahlte) und den von ihr alarmierten amerikanischen Vizekonsul Bornstein, der sein Plädoyer zugunsten Fitzgeralds nach eigenen Angaben mit den Worten beendete: »Ich denke, der Mann ist genug bestraft.«
2
    1*
    Lungenheilanstalten
Spätestens an dieser Stelle werden sich deutsche Leser wohl fragen, ob es eine Beziehung zwischen ›Tender Is the Night‹ und dem ›Zauberberg‹ von Thomas Mann (1875   –   1955) gibt. Obwohl die beiden Romane vor allem wegen der Schweizer Sanatoriumsszenen, aber auch in Anspruch und Wirkung in mancher Hinsicht vergleichbar erscheinen, lässt sich ein solcher Zusammenhang zumindest äußerlich nicht herstellen. ›Der Zauberberg‹ erschien 1924, aber da Fitzgerald weder Deutsch noch Französisch oder Italienisch sprach, wäre er auf die amerikanische Ausgabe des ›Magic Mountain‹ von 1927 angewiesen gewesen. Im Bestand seiner nachgelassenen Bücher in der Princeton University Library ist kein Exemplar der Werke von Thomas Mann nachgewiesen. Andererseits wird berichtet (Bruccoli, ›Some Sort of Epic Grandeur‹, S.   446), dass Fitzgerald 1939 bei einer Hollywood-Party zu Ehren des im Vorjahr aus Europa geflohenendeutschen Autors, der zunächst eine Gastprofessur in Princeton erhalten hatte, »in Top-Form« gewesen sei und »brillant« über dessen Werke gesprochen habe.
4
    1*
    schmutziges Wasser
Die peinlich-lächerliche Badewasser-Episode hat tatsächlich stattgefunden. Im August 1931 besuchten die Fitzgeralds die Murphys (s. Anm. zu S.   5) in Tirol, und Scottie behauptete, sie hätte das Badewasser mit Patrick, dem Sohn der Gastgeber, teilen müssen, der wegen seiner 1929 diagnostizierten Tuberkulose behandelt wurde, an der er sechs Jahre später in Amerika starb. (Bruccoli, ›Some Sort of Epic Grandeur‹, S.   312)
5
    1*
    Sepoys im zerschossenen Fort
Die Meuterei indischer Soldaten (»Sepoy«) am 10.   Mai 1857 und der daran anschließende jahrelange Aufstand mit schweren Massakern erschütterte die britische Kolonialmacht in Indien schwer und kostete Tausende Inder und Briten das Leben. Anlass der Meuterei war die Einführung des Enfield-Gewehrs, dessen Patronenhülsen einem Gerücht nach bei der Herstellung mit einer Mischung aus Schweineschmalz und Rindertalg behandelt wurden, was sowohl Moslems wie Hindus als Verstoß gegen religiöse Vorschriften ansahen.
    2*
    Der Grüne Hut
bezieht sich auf den zu seiner Zeit als extrem anstößig geltenden und ungeheuer erfolgreichen Roman ›The Green Hat‹ (1924), der seinen Verfasser Michael Arlen (s. Anm. zu S.   328) über Nacht reich und berühmt machte und 1928 mit Greta Garbo unter dem Titel ›A woman of affairs‹ verfilmt wurde.
    3*
    in fragwürdiger Gesellschaft
Das bezieht sich wohl darauf, dass Richard Diver in Lausanne mit Royal Dumphrey und Francisco Pardo y Ciudad Real, zwei bekennenden Schwulen, gesprochen hatte (s. S.   370

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