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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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entschlossen war, ihre Leidenschaft abzureagieren?
    Ihre Reaktion auf seinen Kuss hatte ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Er hatte nur versucht, sie zum Schweigen zu bringen, und sie hatte den Spieß umgedreht. Es war kein Bluff gewesen, als er vorschlug, sie solle hinuntergehen und sich ausziehen; sein Verlangen, in ihr völlig zu versinken, war so heftig, dass er nahe daran war, sie gleich hier auf dem Deck zu nehmen.
    Sam stolperte zum Ruder und ließ sich völlig erschöpft auf die Bank fallen.
    »Eine Höllenfahrt war das bis jetzt, aber können wir es für heute dabei bewenden lassen, Käpt’n? Ich bin völlig zerschlagen und brauche Stärkung.«
    Sie lächelte befriedigt und von oben herab. Dann deutete sie mit einer Kopfbewegung zum Bug.

    »Ich drehe bei, du kannst den Spinnaker einholen. Dann kannst du hinuntergehen und das Essen kochen. «
    »Ich soll Deckmannschaft und Koch sein?«
    »Ich erwarte, dass du die Befehle ausführst, wie es sich für einen blinden Passagier gehört.«
    Sam stützte sich gegen eine Riesenwoge ab, die über die Seite brach und beide durchnässte. Willa lachte entzückt, und er zitterte heftig. Diese verrückte Person amüsierte sich königlich.
    »Hast du ein eigenes Segelboot, Willa?«
    »Jetzt schon. Eine wahre Schönheit.«
    »Besitzt dein Vater noch den Schoner, auf dem du aufgewachsen bist?«
    Sie sah ihn nicht an.
    »Nein. Die Cat’s Tail ist vor sieben Jahren hundert Meilen vor St. Maartens in einem heftigen Sturm untergegangen. Die Besatzung hat überlebt, meine Eltern leider nicht. Der Erste Maat hat Shelby und mir berichtet, dass Daddy bei dem Versuch, Mom zu retten, ums Leben gekommen ist.«
    »Das tut mir leid. Ich hätte Kapitän Kent und deine Mom gern kennengelernt. Also«, sagte er und biss die Zähne gegen den Schmerz beim Aufstehen zusammen, »segeln wir die Nacht durch oder suchen wir einen Platz, wo wir ankern?«
    »Wir segeln. Ich übernehme die erste Wache. Vor den Carolinas braut sich ein Unwetter zusammen, das die
Küste heraufzieht. Ich möchte ihm zuvorkommen und in Keelstone Cove ankern, ehe es zuschlägt.«
    Sam stolperte zur Spinnakerwinde. Noch so ein Tag wie heute, und er war tot. Morgen würde er kaum aus dem Bett kommen, geschweige denn ein Segel aufziehen können. Er mobilisierte seine letzten Reserven, ließ das Spinnakertau los, als er spürte, dass das Segel erschlaffte, und rollte es auf, als es aufs Deck fiel, wobei er heftig gegen den Wind kämpfen musste, der es ihm entreißen wollte.
    Meuterei erschien ihm plötzlich durchaus als eine Alternative.
    Aber noch ein Kuss, der ihr den Verstand raubte und sie völlig verwirrte, war vielleicht ebenso wirkungsvoll. Eine Zärtlichkeit würde ihn seinem Ziel, Willas Zuneigung zu erringen, näherbringen, als wenn er sie in einem Rettungsboot aussetzte.

11
    D er gestrige Kuss musste seinem Gefühlsleben mehr als erwartet zugesetzt haben, da er einen höllischen Traum durchlebte. Sam stockte buchstäblich der Atem, aus Angst, die nackte Frau, die neben ihm in die kleine Koje gepfercht dalag und mit den Fingern durch sein Brusthaar strich, würde verschwinden, wenn er erwachte. Entweder war es wirkliches Wunschdenken oder er war schon zu lange nicht mehr verführt worden.
    Als sie daranging, seine Brustwarze zu liebkosen, fuhr Sam mit einem erstaunten Ausruf auf, nur um sich den Kopf anzustoßen und mit einem gestöhnten Fluch wieder auf sein Kissen zu sinken.
    »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken«, hörte er die nackte Traumfrau im Flüsterton amüsiert sagen, während sie mit den Fingern leicht über seine Schläfe strich.
    »Soll ich die Stelle küssen und alles gutmachen?«
    »Willamina?«, brachte Sam erstickt hervor, »was machst du da?«
    »Ich gehe auf dein Angebot ein. Da ich nur ungern
einen BH trage, wenn es nicht unbedingt sein muss, habe ich beschlossen, mich ganz auszuziehen und mit dir ins Bett zu kriechen. «
    War er bei seinem Sprung aus dem Helikopter ums Leben gekommen und befand sich nun im Himmel? Oder war er in der Hölle gelandet? Sie war eindeutig nackt, und er brannte darauf, ihr Angebot zu akzeptieren, doch befürchtete er, die Chancen auf eine gemeinsame Zukunft würden leiden, wenn sie jetzt Sex hatten.
    »Du hast deine Absicht geändert«, sagte sie aus größerer Distanz, da sie rücklings aus der Koje kroch.
    »Verzeih, schlafe weiter. In einer halben Stunde geht die Sonne auf.«
    »Nein, warte!«, stieß Sam hervor, setzte sich auf und

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