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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wiedergutzumachen.«
    »Nicht bei mir, zum Teufel nochmal!«
    Poppy warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Sie wollen eine Entschuldigung von ihm?«
    »Nein.« Er starrte sie zornig an, und ein heiseres Flehen lag in seiner Stimme, als er sagte: »Ich will Sie.«
    Sie wurde rot vor Wut. »Das wird nie möglich sein. Und es war von vornherein nie möglich. Ihr Vater hätte mich niemals als seine Schwiegertochter angenommen, weil er mich als seiner nicht würdig erachtete. Und die Wahrheit ist, dass ich auch Ihnen nicht gut genug war, sonst hätten Sie in allen Dingen anders gehandelt.«
    »Ich bin kein Snob, Poppy. Ich bin konventionell. Das ist ein Unterschied.«
    Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. Das war ein Streit, mit dem sie keine kostbare Zeit vergeuden wollte. »Es spielt keine Rolle mehr. Ich habe meinen Mann lieben gelernt. Ich werde ihn nie verlassen. Also setzen Sie doch um Ihret- und um meinetwillen diesem Spektakel ein Ende. Hören Sie auf, andere zu belästigen, und machen Sie etwas aus Ihrem Leben. Sie sind für etwas Besseres bestimmt.«
    »Gut gesagt«, murmelte Leo und kletterte in die Kutsche. »Lass uns fahren, Poppy. Mehr kriegen wir nicht aus ihm heraus.«
    Michael bekam die Tür zu fassen, ehe Leo sie zuschlagen konnte. »Warte«, rief er Poppy zu. »Sollte sich herausstellen, dass Ihrem Mann etwas zugestoßen ist … Werden Sie dann zu mir kommen?«
    Sie blickte in sein flehendes Gesicht und schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass er sie so etwas fragte. »Nein, Michael«, entgegnete sie mit ruhiger Stimme. »Ich fürchte, Sie sind zu konventionell für mich.«
    Und Leo schlug dem erstaunten Michael Bayning die Tür vor der Nase zu.
    Poppy starrte ihren Bruder verzweifelt an. »Glaubst du, Michael hat etwas mit Harrys Verschwinden zu tun?«
    »Nein.« Leo hob die Hand, um dem Fahrer ein Zeichen zu geben. »Er ist gar nicht in der Lage, etwas anderes auszuhecken als seine nächste Zechtour. Ich glaube, dass er eigentlich ein anständiger Kerl ist, der gerade in Selbstmitleid ertrinkt.« Als er Poppys verstörten Gesichtsausdruck sah, nahm er ihre Hand und drückte sie tröstend. »Lass uns zurück zum Hotel fahren. Vielleicht erfahren wir dort etwas Neues über Harry.«
    Sie war schweigsam und niedergeschlagen, ihre Gedanken formten sich zu Alpträumen.
    Während die Kutsche die Straße entlangrumpelte, suchte Leo nach einer Bemerkung, die sie ablenken würde. »Drinnen ist das Marlow’s nicht annähernd so vergnüglich wie ich erwartet hatte. Oh, es gab eine Holzvertäfelung aus Mahagoni und einen hübschen Teppich, aber die Luft war schwer auszuhalten.«
    »Warum?«, fragte Poppy bedrückt. »War sie voller Zigarrenrauch?«
    »Nein«, antwortete er. »Selbstgefälligkeit.«
    Bei Tagesanbruch befand sich in der Tat halb London auf der Suche nach Harry. Auf Nachrichten von ihrem Ehemann wartend, hatte Poppy eine schlaflose Nacht verbracht, während Leo und Jake Valentine unterwegs waren, die Clubs der gehobenen Gesellschaft, die Tavernen und Spielhöllen zu durchkämmen. Poppy setzte es zu, dass sie zur Untätigkeit verdammt war, war sich aber gleichwohl bewusst, dass alles nur Denkbare in ihrem Sinne unternommen wurde. Der Langfinger Mr Edgar hatte sein Wort gegeben, sich in Ganovenkreisen umzuhören, um jeden noch so kleinen Hinweis über Harrys Verschwinden aufzustöbern.
    Special Constable Hembrey hatte sich seinerseits äußerst rührig gezeigt. Sir Gerald aus dem Kriegsministerium bestätigte, dass Edward Kinloch Harry während der Besprechung gedroht hatte. Hembrey erwirkte daraufhin bei einem Untersuchungsrichter in der Bow Street einen Durchsuchungsbefehl und vernahm Kinloch noch am frühen Morgen. Die gründliche Durchsuchung seines Wohnsitzes ergab jedoch keine Spur, die Aufschluss über Harrys Verbleib gegeben hätte.
    Der Innenminister, von Amts wegen der oberste Dienstherr der Londoner Polizei, hatte seine aus zwei Kommissaren und vier Wachtmeistern bestehende Einheit bei der Kriminalpolizei angewiesen, sich dem Fall zu widmen. Soeben waren alle damit beschäftigt, die verschiedensten Leute zu verhören, darunter die Mitarbeiter des Fechtclubs sowie einige Bedienstete in Kinlochs Haushalt.
    »Man könnte meinen, er hätte sich in Luft aufgelöst«, erklärte Jake Valentine mit müder Stimme, als er in das Apartment der Rutledges zurückkehrte. Er ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken und nahm eine Tasse Tee von Poppy entgegen. Er warf ihr einen sorgenvollen

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