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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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deiner eigenen Geschichte kamen zu viele Widersprüche vor, als daß ich dir hätte trauen können.«
    »Aber du hast es zugelassen, daß ich Newcomb in dem Glauben verlasse, ich sei verheiratet, obwohl mein Ehemann von Anfang an nie existiert hat. Wie konntest du bloß derart rücksichtslos sein?«
    »Es bestand keine Notwendigkeit, dir das zu erzählen. Du wolltest die Ehe ohnehin für ungültig erklären lassen, erinnerst du dich?«
    »Warum war es notwendig, daß ich dich je als Slade kennenlernen mußte?« fragte sie. »Du weißt selbst, wieviel Angst er mir eingejagt hat.«
    »Ich fürchte, das war reiner Egoismus von meiner Seite. Ich wollte dich so sehr, aber du hast es mir schwer gemacht. Ich konnte an nichts anderes als an dich mehr denken. Ich dachte, als Slade könnte ich bewirken, daß du auf der Suche nach Schutz in Lucas' Arme fliegst. Es hat geklappt.«
    »Ja, natürlich hat es geklappt«, fauchte sie. »Lucas war nicht mehr annähernd so angsteinflößend nach Slade. Das war ja kaum zu überbieten.«
    »Genauso hatte ich es mir gedacht«, gab er zu. »Ich konnte nicht verstehen, warum du dich so vor Lucas gefürchtet hast. Einmal hast du dich als Witwe ausgegeben, und deine Reaktion auf seine Küsse stand im Widerspruch zu den Einwänden,die du erhoben hast. Du hast ihn zurückgewiesen, doch wußte ich, daß du ihn haben wolltest.«
    Sie errötete und schlug die Augen nieder. Mußte er denn so offen sein? »Erst im nachhinein ist mir klar geworden, daß deine Reaktionen bei jedem Mann extrem gewesen wären, der deine Jungfräulichkeit bedroht hätte. Du hättest mir wirklich sagen sollen, daß du noch eine Jungfrau bist.«
    »Dann bist du in dieser Nacht im Gebirge abwechselnd an beiden Orten gewesen? Billy hat natürlich mitgespielt und mich glauben lassen, daß ihr zwei seid.« Jetzt brach alles auf einmal über sie herein. »Kein Wunder, daß Slade mich so problemlos in Ruhe gelassen hat, als wir im Gebirge angekommen waren. Du bist ganz einfach davon ausgegangen, daß du mich später in deinem Bett liegen hast, als Lucas.«
    »Das stimmt. Du kannst nicht bestreiten, daß ich es Lucas erleichtert habe. Du wolltest uns beide. Du hast dich für ihn entschieden, aber der rohe Slade, vor dem du dich gefürchtet hast, hätte auch mit dir schlafen können, und du wußtest, daß diese Möglichkeit denkbar war.«
    Oh, wie gern sie es abgestritten hätte. Aber das ging nicht. Und er wußte, daß sie es nicht leugnen konnte. Wieder wurde sie wütend.
    »Reiner Egoismus reicht als Bezeichnung für deine Vorgehensweise noch nicht aus,« sagte sie erbittert.
    »Du kannst mir nach so langer Zeit keine Schuldgefühle mehr dafür aufzwingen, daß ich mit dir geschlafen habe! Ich hätte in die Stadt fahren, zu Rosa gehen und mir eins der Mädchen aussuchen können, aber ich wollte nur dich. Zum Teufel, ich wollte dich schon haben, ehe du angekommen bist, nur von diesem verdammten Bild her. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie lachhaft begeistert ich war, als du anstelle deiner Schwester aufgetaucht bist?«
    Es bereitete ihr eine absurde Freude, das aus seinem Mund zu hören. Und sie bereute, um bei der Wahrheit zu bleiben, nicht eine Minute lang, daß sie sich ihm hingegeben hatte. Aber er war es nicht gewesen – es war Lucas. Sie hatte nur mit Lucas geschlafen, und er war nicht Lucas.
    »Oh, du bringst mich völlig durcheinander!«
    Er schwieg und ließ sie ihre eigenen Gedanken durchforsten. »Warum bist du dieses zweite Mal auf der Ranch aufgetaucht? Es war doch schon schlimm genug, daß ich den Verdacht hatte, du hättest dieselbe Macht über mich wie Lucas. Mußtest du es unter Beweis stellen, damit ich mich noch elender fühle?«
    Seine Lippen wurden schmal. »Ich hatte gehofft, ich könnte es widerlegen, nicht beweisen. Es hat mir nicht allzu sehr behagt, daß du uns beide begehrt hast. Ich dachte, du würdest mich endgültig vergessen, nachdem Lucas dich geliebt hat, aber so war es nicht, stimmt's?«
    Sein Tonfall war so beißend, daß sie die Augen weit aufriß. »Du kannst nicht auf dich selbst eifersüchtig sein, Slade.«
    »Du wußtest nicht, daß wir ein und derselbe Mann sind, Sharisse. In deiner Vorstellung waren wir zwei absolut voneinander getrennte Personen.«
    »In meiner Vorstellung warst du ein Aspekt von ihm, seine gefährliche und unberechenbare Seite …« Sie unterbrach sich, als sich dieses Grinsen, das sie derart in Wut versetzte, wieder auf seinem Gesicht breitmachte. »Was ist

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