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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schlucken. Dann straffte sie den Rücken ein wenig und blickte zur Seite. „Du solltest jetzt lieber gehen. Dein Bad müsste inzwischen so weit sein."
    Beth zögerte, schien dann jedoch zu merken, dass Charlie allein sein wollte. Da nickte sie widerstrebend und ging langsam zur Tür.
    „Gute Nacht."
    „Gute Nacht", flüsterte Charlie. Nachdem sich die Tür hinter ihrer Schwester geschlossen hatte, seufzte sie auf und begann sich das Haar zu waschen.
     
    Radcliffe hob die Hand an den Türknauf, zog sie jedoch wieder zurück und ließ die Tür ungeöffnet. Eine seltsame Unruhe hatte ihn befallen. Nein. Vermutlich war er nur deshalb so unsicher, weil er nicht wusste, wie seine junge Gemahlin darauf reagierte, dass sie nun miteinander verheiratet waren.
    Er hatte keine Ahnung, was ihm bevorstand. War sie glücklich darüber? Zufrieden? Ä rgerlich? Während des Rückritts von Gretna Green hatte sie beharrlich geschwiegen, und er wollte sie auch nicht fragen, wie sie sich zu den Geschehnissen stellte. War sie zornig, weil Beth ihn in ihrem Namen geehelicht hatte? Würde sie ihn mit einem scheuen Lächeln empfangen, oder würde sie ihm einen harten Gegenstand an den Kopf werfen, sobald er das Zimmer betrat?
    Radcliffe lächelte gequält. Er bezweifelte, dass viele Männer in ihrer Hochzeitsnacht von derartigen Sorgen geplagt wurden, doch schließlich hatten die ja auch keine Gattinnen wie Charlie. Die schöne, kühne, bezaubernde Charlie ... Er vermutete, dass seine stillen, ruhigen Tage auf dem Land nun vorüber waren. Das Leben hatte sich unversehens in ein einziges Abenteuer verwandelt. Sogar ins Bett zu gehen barg jetzt gewisse Gefahren.
    Wünschte er sich die heiteren, gelassenen Zeiten zurück? Radcliffe dachte an die harmonisch ineinander geflossenen Tage vor seiner Begegnung mit Charlie und Elizabeth und dann an jede wilde Eskapade, die er genossen hatte, seit die beiden in sein Leben getreten waren.
    Er lachte leise in sich hinein. Für ihn war es ungemein belustigend gewesen, dass sich Clarissa an den „Jungen" wie eine Klette gehängt hatte, und da er jetzt wusste, dass „Charles" in Wahrheit ein Mädchen war, wurde die Erinnerung noch viel amüsanter.
    Dann entsann er sich, wie „Charles" an dem Rücken des Bauern gehangen und um das Leben der Welpen gekämpft hatte. Ihr Mut war beeindruckend gewesen. Und er sah sie vor sich, wie sie ans Bett gefesselt unter der Peitschen schwingenden Aggie gelegen hatte ...
    Er begann laut zu lachen, wurde jedoch sofort wieder ernst. Oh nein, er hatte seine Gemahlin in ein Bordell gebracht!
    Nachdem Beth fort war, beendete Charlie rasch ihr Bad. Da ihre Kleidung verschmutzt war - sie hatte sie ja zwei Tage lang unausgesetzt tragen müssen -, schlang sie sich die Leinenlaken um und setzte sich dann vors Feuer, um sich ihre langen Haarsträhnen zu trocknen.
    Das Haar war bereits halbwegs getrocknet, als sie zum ersten Mal den Türknauf sich drehen hörte.
    Mit hämmerndem Herzen sah sie auf die Tür. Da indes nichts weiter geschah und die Tür auch nicht geöffnet wurde, entspannte sich Charlie wieder und kämmte ihr Haar mit den Fingern weiter vor dem Feuer durch. Einen Augenblick später unterbrach sie diese Tätigkeit aufs Neue, denn sie hörte ein leises Lachen draußen und hatte keine Mühe, daran Radcliffe zu erkennen.
    Da sie davon ausging, er spräche mit jemandem auf dem Korridor, widmete sich Charlie erneut ihrem Haar, doch nachdem sie keine andere Stimme auf dem Flur, stattdessen jedoch Radcliffes Lachen abermals hörte, siegte ihre Neugier, und sie lief zur Tür, um sie zu öffnen.
    Und jetzt sah sie sich stirnrunzelnd Radcliffe gegenüber. Weshalb schaute er sie denn so verschreckt an? Fand er sie womöglich unattraktiv, oder ...
    „Ich brachte dich in ein Bordell!" platzte er heraus.
    Charlie blickte ihn verdutzt an, fing sich jedoch wieder und schaute den Flur entlang.
    „Sind Sie allein, Mylord?"
    „Was? Oh. Ja." Offenbar geistesabwesend trat er in das Zimmer und schloss die Tür.
    „Worüber haben Sie denn gelacht?" Charlie folgte ihm durch den Raum, wobei der Saum des Lakens, mit welchem sie sich umwickelt hatte, hinter ihr herschleifte.
    „Ich habe doch nicht ... Ach, was soll's." Er blickte sie finster an. „Hast du nicht verstanden? Ich brachte dich in ein Bordell, verdammt noch mal!"
    Sie sah, dass er sehr blass war. „Ja, und auch in eine Spielhalle."
    „Und wir schliefen zusammen im selben Bett in jener Nacht, als wir einander

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