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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Angst."
    Beth schaute sie groß und ungläubig an. „Tatsächlich?"
    „Natürlich. Onkel Henry war fürchterlich aufbrausend. Ich fürchtete mich jedes Mal, wenn ich ihm gegenübertreten musste. Du brauchst dich also keineswegs zu schämen. Ich hatte ebenfalls Angst."
    „Dann ist es ja noch schlimmer!" jammerte Beth. „Du hattest ebenso Angst wie ich, dennoch widersetztest du dich ihm. Das ist wahrhafter Mut, Charlie. Dass ich mich von meiner Angst zurückhalten ließ, war Feigheit."
    „Beth." Charlie schüttelte sie ungehalten. „Hör auf! Als ob wir keine größeren Sorgen hätten! Jeder mit etwas Verstand hätte den Mund gehalten und Onkel Henry reden lassen, ohne hinzuhören. So, und jetzt solltest du in dein Zimmer begeben, zu Bett gehen und ein wenig schlafen."
    „Ich bin doch in meinem Zimmer. Hier schläft Charles, und ich werde morgen Charles sein."
    „Ich dachte, du wolltest vielleicht morgen tagsüber Elizabeth sein, weil ich doch abends ..."
    „Nein, Charlie. Ich werde morgen den ganzen Tag lang Charles spielen."

13. KAPITEL
    Der Ballsaal der Fetterleys war gesteckt voll von festlich gekleideten Herren und Damen. Außerdem war es hier unerträglich heiß, und dass sie seit ihrem Eintreffen unablässig getanzt hatte, machte es nicht eben besser. Charlie fächelte sich mit einer Hand Luft zu, während sie der Musik zu folgen versuchte.
    „Ich wusste gar nicht, dass Radcliffe Vettern und Kusinen hat, Lady Elizabeth.“
    Charlie blickte ihren Tanzpartner an, Lord Nor... soundso. Seinen Namen hatte sie nicht ganz mitbekommen, ebensowenig wie die Namen der meisten anderen Herren, mit denen sie heute getanzt hatte. Allerdings war auch keiner von ihnen besonders bemerkenswert gewesen. Dieser hier war wenigstens größer als sie selbst, besaß noch alle Zähne und hatte ihr bis jetzt auch noch nicht auf die Zehen getreten.
    Eigentlich ist er ganz attraktiv, stellte sie überrascht fest und betrachtete sein Gesicht zum ersten Mal, seit sie von ihm bei ihrem Tanz mit Lord Wiehießerdochgleich abgeklatscht worden war. Er hatte blaue Augen, angenehme Gesichtszüge und hellblondes Haar, war fast so groß wie Radcliffe und hatte so breite Schultern wie dieser.
    „Habe ich einen Pickel auf der Nase?“
    Charlie merkte, dass sie ihn angestarrt hatte. Tief errötend senkte sie den Blick. „Nein, Mylord“, hauchte sie und griff die Bemerkung wieder auf, die er zuletzt gemacht hatte.
    „Kennen Sie Lord Radcliffe gut?“ erkundigte sie sich.
    „Ich würde sagen, so gut es nur geht. Seine Schwester war mit meinem Bruder verheiratet.“
    „Mary“, flüsterte sie traurig und hob den Kopf, um ihren Tanz partner anzuschauen. „Sie lernten B... Charles in Radcliffes Club kennen, nicht wahr?" Das hatte Beth ihr erzählt.
    „Richtig. Ein netter Bursche, wenn auch nicht halb so nett wie seine Schwester."
    Bei diesem Kompliment errötete sie aufs Neue und wandte den Blick rasch ab.
    Wie konnte sie feststellen, ob er ein möglicher Ehemann war? Bis jetzt hatte sie noch keinen anderen Mann kennen gelernt. Die Tatsache, dass er groß, selbstbewusst, attraktiv und ein recht guter Tänzer war, stellte ihn jedoch schon weit über die anderen Herren, die sie heute Abend getroffen hatte. Und aus einer guten Familie kam er wohl auch. Es musste schließlich eine gute Familie sein, wenn Radcliffe seiner Schwester Mary gestattet hatte, in sie einzuheiraten.
    „Sind Sie verheiratet?"
    „Überlegen Sie sich, ob ich ein möglicher Ehegatte wäre, Mylady?" spöttelte er.
    Scheinbar unbekümmert zuckte Charlie die Schultern. „Wozu wären diese Bälle denn sonst gut?"
    „Stimmt, doch gewöhnlich sind Ladys nicht so direkt. Übrigens bin ich allein stehend", fügte er dann leise hinzu. „Meines Wissens habe ich keine Krankheiten und bin durchaus in der Lage, Nachwuchs zu zeugen", schloss er spöttisch.
    Charlie errötete erst und lachte dann leise.
    „Wie ungemein charmant, Mylady! Sie kommen gleich zur Sache und erröten ganz reizend. Ich frage mich, ob diese Röte wohl bis zu Ihren Zehenspitzen reicht?"
    Als Charlie daraufhin vor Verlegenheit leicht stolperte, zog er sie an seine Brust, um sie festzuhalten, und ließ die Hand mit leichtem Druck über ihren Rücken gleiten.
    Verwirrt durch seine unerwartete Liebkosung, musste Charlie schlucken. Sie fühlte eine ähnliche Erregung, wie sie sie bei Radcliffe empfunden hatte, wenn auch nicht so stark. Bei ihm war es ein reines Vergnügen gewesen. Während sie sich bei Radcliffe

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