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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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völlig sicher gefühlt hatte, wusste sie instinktiv, dass dieser Lord hier sich nicht übermäßig um etwaige Konsequenzen kümmerte. Er vermochte eine Frau ohne Bedauern zu ruinieren. Das würde Radcliffe niemals tun. Dessen Verständnis für Recht und Unrecht war viel zu ausgeprägt.
    „Reicht nun die Röte bis ganz hinunter?" flüsterte ihr Tanzpartner ihr verführerisch ins Ohr, und Charlie erschauerte.
    Weil sie den Boden unter den Füßen zu verlieren drohte, blickte sie sich im Ballsaal rasch nach Beth und Radcliffe um, und plötzlich entdeckte sie jemanden, der sie erneut stolpern ließ: Ralphy!
    „Fehlt Ihnen etwas?" erkundigte sich der Lord besorgt und stützte sie.
    „Ich ... nein." Sie brachte ein entschuldigendes Lächeln zu Stande. „Ich fürchte nur, ich habe es mit dem Tanzen ein wenig übertrieben, Mylord. Wären Sie sehr böse, wenn ich diesen Tanz abbräche?"
    „Ich wäre am Boden zerstört, doch ich möchte keinesfalls, dass Sie womöglich vor Überanstrengung ohnmächtig werden", entgegnete er galant. Er nahm ihren Arm und führte sie von der Tanzfläche, wobei er den Blick über ihr eisblaues Gewand mit der Häkelspitze und den seidengefütterten Schlitzen gleiten ließ.
    „Mir ist aufgefallen, dass Sie seit Ihrer Ankunft hier keinen einzigen Tanz ausgelassen haben. Vielleicht würde ein kühles Getränk Sie wieder beleben", meinte er und brachte sie zu einem der wenigen freien, an der Wand aufgereihten Stühle. „Darf ich Ihnen etwas holen?"
    „Ja, bitte." Als er fort war, ließ Charlie den Blick durch den Saal schweifen. Sie wusste es natürlich nicht genau, glaubte jedoch,
    Ralphy hätte sie gesehen und würde nun, da sie allein war, zu ihr kommen.
    „Da bist du ja!" Vor ihr tauchten Beth und Radcliffe auf. Sie trug die neue rehbraune Kniehose und den Gehrock, der heute Nachmittag angeliefert worden war. „Dich kann man ja nur mit Mühe im Auge behalten!"
    Über diese vorwurfsvolle Bemerkung musste Charlie beinahe lächeln, denn Beth hatte selbstverständlich während des ganzen Abends immer sehr genau gewusst, wo sie sich befand, hatte jedoch, wie versprochen, Radcliffe erfolgreich in die Irre geleitet. Tomas Mowbray war gar nicht erst erschienen und brauchte also nicht abgelenkt zu werden.
    „Wir sahen dich mit Norwich tanzen." Radcliffes Missbilligung war offensichtlich.
    „Norwich?" Charlie wusste nicht gleich, dass er damit ihren letzten Tanzpartner meinte. „Ach ja. Mir war so heiß, und deshalb wollte er mir ein kühles Getränk holen."
    „Wahrscheinlich wurde dir zu heiß, weil er zu viel und zu eng mit dir tanzte", entgegnete Radcliffe und zwang sich dann zu einem Lächeln. „Komm, ich glaube, frische Luft wird dich eher beleben als ein Getränk und seine Gegenwart."
    „Oh, nur ..." begann sie und verzog das Gesicht, als er fragend eine Augenbraue hochzog. „Ich hätte wirklich gern etwas zu trinken gehabt. Wäre es nicht im Übrigen auch ungehörig, jetzt so einfach zu verschwinden?"
    „Ich werde dir gleich etwas zu trinken holen", versprach er und drängte sie zur Terrassentür. „Und was die Ungehörigkeit betrifft, so war es ungehörig von ihm, dich auf dem Tanzboden so eng zu umarmen."
    „Trotzdem, Radcliffe, es zeugt von sehr schlechtem Benehmen, jetzt einfach zu verschwinden", meinte auch Beth und folgte ihnen.
    „Dann solltest du, Charles, vielleicht lieber hier bleiben, um zu erklären, dass es Elizabeth nicht sehr gut ging, dass sie frische Luft brauchte und dass sie sich nun in meiner Obhut befindet."
    Beth war bestürzt. „Nur ich ..."
    Was sie sagen wollte, hörten die beiden nicht mehr, denn Radcliffe zog Charlie auf die Terrasse und schloss die Glastüren hinter sich.
    „Dieser eingebildete, verwöhnte junge Schnösel", sagte er und trat mit ihr an das Geländer, das sich an der ganzen Terrasse entlangzog.
    „Reden wir noch über Norwich?" erkundigte sich Charlie belustigt und sah ihn prüfend an. Sie hatte Radcliffe noch niemals so ärgerlich und aufgebracht gesehen. Er verhielt sich ja beinahe so, als wäre er eifersüchtig!
    „Er hätte dich nicht auf diese Weise einem möglichen Skandal aussetzen dürfen."
    „Skandal! So eng haben wir nun auch wieder nicht getanzt", stellte Charlie gereizt fest.
    „Wärt ihr unbekleidet gewesen, hätte man euch beim Liebesspiel gesehen."
    „Also erstens liebe ich ihn nicht, zweitens trugen wir beide Kleidung, und drittens kamen wir einander nicht näher als wir zwei es jetzt tun." Das Letzte hauchte sie

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