Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
ebenfalls ins Innere des Hauses trat.
    Das ist typisch, dachte Charlie, typisch Mann - erst eine Frau küssen und ihr dann die Schuld daran geben! Hatte sie etwa irgend - jemanden um einen Kuss gebeten? Keineswegs, und trotzdem stürmten sie beide von hinnen, als hätten sie zu ihrem Entsetzen gerade entdeckt, dass sie eine Schlampe war. Männer!
    Ihr Blick schweifte nun zu Beth hinüber, die sie ihrerseits geradezu mordlüstern anstarrte. „Du lieber Himmel!" rief Charlie. „Du glaubst doch nicht etwa, ich hätte ihn gebeten, mich zu küssen, oder? Ich bitte dich! Er kam heraus, sah, wie Radcliffe mich küsste und ..."
    „Radcliffe hat dich wieder geküsst?"
    „Ja, und Tomas sah es. Er wartete versteckt, bis Radcliffe fort war, und küsste mich dann seinerseits. Es war furchtbar."
    Beth verteidigte ihn sofort. „Tomas küsst sehr gut!"
    „Sicher, doch nicht mich. Ich habe dabei nicht das Geringste gefühlt. Hinzu kommt, dass er ganz offensichtlich von meinem Kuss nicht weniger enttäuscht war als ich von seinem."
    Beth warf einen kurzen Blick in den Ballsaal. „Oh nein!" rief sie dann aus. „Er geht!" Sie eilte ihm nach.
    Charlie blieb auf der Terrasse allein zurück und dachte über die so unterschiedlichen Küsse der beiden Männer nach. Das ist doch gewiss nur ein Zufall, hoffte sie. Radcliffe war doch sicherlich nicht der Einzige, der sie zu erregen vermochte. Möglicherweise hatte sie ja auf Tomas nur deswegen nicht reagiert, weil sie ihn als zu Beth gehörig betrachtete. Vielleicht sah sie in ihm auch bereits den zukünftigen Schwager ...
    Diese Möglichkeit machte ihr wieder Mut. Die Leidenschaft, welche Radcliffe mit seinen Küssen in ihr weckte, hatte ihr ungeheure Freude bereitet. Das Ehebett würde ein höchst beglückender Ort sein, wenn damit derlei Liebkosungen verbunden wären. Doch falls Radcliffe nun der Einzige war, der solche Empfindungen zu erregen vermochte, dann hatte sie ein Problem.
    „Lady Elizabeth."
    Bei dieser überraschenden Begrüßung drehte sich Charlie um und rang sich ein Lächeln ab, als Lord Norwich auf die Terrasse heraustrat. „Mylord?"
    „Was tun Sie denn hier so ganz allein, Mylady?" erkundigte er sich besorgt.
    „Ich denke nach, Mylord", antwortete sie ausweichend und betrachtete ihn genau. Er war ein gut aussehender Mann und hatte sie immerhin bereits in gewisser Weise erregt. Selbstverständlich war er nicht halb so aufregend wie Radcliffe, allerdings ...
    Argerlich vertrieb sie das Bild des anderen Mannes aus ihrem Kopf. „Würden Sie mich einmal küssen?"
    Falls ihre Frage ihn schockierte, so jedenfalls nicht mehr als Charlie selbst. Die Worte waren ihr entschlüpft, noch bevor ihr bewusst wurde, was sie tat: Sie wollte sich selbst davon überzeugen, dass Radcliffe nicht der Einzige war, der ihr eine Reaktion zu entlocken vermochte, und dass andererseits die fehlende Reaktion auf Tomas nur daran lag, weil er doch Beth' Liebhaber und mithin beinahe ihr Schwager war. Deshalb musste sie mindestens noch einen weiteren Mann küssen. Hoffentlich vermochte Norwich ihre Befürchtungen zu zerstreuen.
    Während er sie betrachtete, verging ein Moment des Schweigens, und plötzlich war Charlie ihre Forderung sehr peinlich.
    Sie räusperte sich. „Entschuldigung. Bitte vergessen Sie, dass ich ..."
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als Norwich sie beim Arm fasste und an sich zog. Im nächsten Moment presste er die Lippen fest und bezwingend auf ihre. Sie hielt sich an seinen Schultern fest und öffnete den Mund zu einem kleinen überraschten Aufschrei, was er umgehend ausnutzte, um seine Zunge zwischen ihre Lippen zu drängen. Das tat er höchst meisterlich, und Charlie war erleichtert, als sie die ersten Anzeichen von Erregung in sich erwachen spürte.
    Diese Erleichterung war jedoch nur von sehr kurzer Dauer; mehr als die Anfänge einer Erregung vermochte Norwich ihr nicht zu entlocken, und während die Umarmung andauerte, sank Charlies Herz. Sogar seine Liebkosungen halfen nicht! Sie waren durchaus zärtlich und angenehm, bewirkten jedoch nicht viel mehr, als ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Ein Feuer entflammten sie jedenfalls nicht bei ihr.
    Das war höchst ärgerlich, doch Norwich schien davon nichts zu bemerken. Während ihre Reaktion eher gemäßigt blieb, erhitzte er sich immer mehr. Wie erregt er tatsächlich war, spürte sie sehr deutlich, als er seine Hüften fest an ihre presste.
    „Elizabeth!"
    Norwich ließ sie so unvermittelt los, dass Charlie ein

Weitere Kostenlose Bücher