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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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der rau aussehenden Fremden, das sie willkommen heißen würde, doch bald wurde offenkundig, dass niemand gekommen war, um sie abzuholen.
    Sie kämpfte gegen die Tränen an, die sie in den über zwei Wochen zermürbender Reise hatte zurückhalten können, straffte die Schultern und blickte zu dem grob geschnitzten Schild über der Tür der Postkutschenstation hinauf. Vielleicht war sie an der falschen Station ausgestiegen.
    Leider war das nicht der Fall.
    »Miss?« Ein junger, blonder Mann kam über die schlammige Straße. Seine blauen Augen leuchteten freundlich und mit einer Art gutmütigem Übermut, und sie spürte, das dies in seiner Natur lag wie sein Herzschlag und seine Atmung.
    Er war schlank, behände und strahlte Selbstvertrauen aus, was Emmeline sehr beruhigend fand. »Werden Sie von niemandem abgeholt?«
    All die Erschöpfung, all die Sorgen, das Rütteln und Schütteln über scheinbar endlose raue Meilen holten sie fast ein, als er diese einfache Frage stellte, trotz ihres eisernen Bemühens, nicht den Mut zu verlieren. Sie schwankte ein wenig und blinzelte heftig. »Mein ... mein Mann«, antwortete sie. »Die Agentur sollte ein Telegramm schicken ...«
    Als der Cowboy sah, dass sie schwankte, stützte er sie schnell am Ellenbogen. »Na, na. Setzen Sie sich auf die Kante dieses Wassertrogs. Ruhen Sie sich ein bisschen aus.«
    Bevor Emmeline einwenden konnte, dass sie lange genug in den Zügen, Postkutschen und sogar Frachtwagen gesessen hatte, mit denen sie gefahren war, um diesen Außenposten in der Wildnis zu erreichen, und jetzt lieber stehen wollte, ertönte ausgelassenes Johlen aus dem Saloon neben der Postkutschenstation. Das staubige Gespann vor der Postkutsche wieherte und tänzelte nervös im Geschirr, und der Fahrer, beschäftigt mit dem Ausladen von Emmelines Koffern, tadelte die armen Tiere mit einem lästerlichen Fluch.
    In diesem Augenblick flog die Schwingtür des Saloons auf und ein Mann segelte heraus. Er sauste rücklings durch die Luft und landete in einer Rolle im Schmutz. Einen Moment blieb er lang hingestreckt auf dem Rücken liegen, anstatt sich aufzurappeln. Er schüttelte benommen den Kopf. Dann fluchte er und stemmte sich auf die Ellenbogen.
    Emmelines Augen weiteten sich, als eine schreckliche Ahnung in ihr aufstieg. »Wer ist das?«, wollte sie wissen.
    »Das«, sagte der Cowboy, »ist mein Bruder Rafe McKettrick.«
    Emmelines Knie gaben nach; fast wäre sie in den Wassertrog gefallen. »Nein«, flüsterte sie.
    »Doch«, erklärte der Cowboy bedauernd.
    Sie stand auf, trat einen Schritt auf den Mann zu, der auf der Straße lag, dann noch einen, bis sie vor ihm stand.
    »Mr. McKettrick?«, fragte sie verzweifelt.
    Er blinzelte gegen den Sonnenschein des Nachmittags an, schüttelte erneut den Kopf, rappelte sich dann auf und katapultierte sich durch die Schwingtür zurück in den Saloon, wo er mit Gejohle empfangen wurde.
    »O nein!«, stieß Emmeline hervor.
    Der blonde Mann, ihr selbst ernannter Ritter in glänzender Rüstung, kam an ihre Seite und führte sie von der Straße. »Leider doch«, meinte er. »Haben Sie etwas mit meinem Bruder zu tun?«
    Sie presste eine Hand auf den Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken, und drehte ihr Gesicht dem netten Fremden zu. »Ja«, erwiderte sie. »Er ist mein Mann.«
    »Oh, verdammt!« Der Cowboy riss sich den Hut vom Haar und warf ihn zu Boden.
    Emmeline wich einen Schritt zurück.
    »Es tut mir Leid, wenn ich Sie erschreckt habe«, murmelte der Mann, bückte sich, um seinen Hut aufzuheben, und schlug ihn gegen einen Oberschenkel, als er sich aufrichtete. Ein Muskel zuckte an seinem Mundwinkel. Er setzte den Hut wieder auf und streckte Emmeline dann die Hand hin. »Willkommen in Indian Rock, Mrs. McKettrick«, fügte er ernst hinzu. »Ich heiße Jeb und bin Ihr Schwager.«
    Plötzlich schwang die Saloontür auf, und Rafe flog wieder heraus. Diesmal sprang er sofort auf, und ohne auch nur
    einen Blick in Emmelines Richtung zu werfen, stürmte er wieder in den Saloon, um die Schlägerei fortzusetzen.
    »Dieses hinterlistige, gemeine Stinktier«, schimpfte Jeb leise. Dann gewann er seine vorherige gute Laune wieder, stieß einen Pfiff aus und grinste Emmeline an. »Nun, es sieht aus, als hätte mein Bruder im Augenblick anderes im Sinn als seine neue Braut. Ich schlage vor, wir laden Ihre Sachen auf - mein Wagen steht gleich dort drüben - und fahren zur Triple M Ranch. Mein Vater wird sich wirklich freuen, Ihre Bekanntschaft zu

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